Barfüßigkeit und "Tarnkleidung" (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Monday, 28.02.2005, 20:08 (vor 7151 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hi Michael!

Wer seine Barfüßigkeit durch Tragen von langen Hosen tarnt, schützt sich so gewissermaßen vor den "Angriffen" anderer. Da im Winter nackte Füße "nicht üblich" sind, gibt sich keiner die Mühe, nach unten zu schauen, wenn die übliche Kleidung nicht auffällt. Und selbst wenn unter der Hose was "gelbes unregelmäßiges" zu sehen ist, glaubt man auch eher an "eigenartige Schuhe" als an nackte Füße. Erst wenn die Beine unbedeckt sind oder die übliche Kleidung durch schrille Farben oder sonstiges auffällt, sieht man näher hin. Wenn im Hochsommer jemand sich barfuß im Stadtpark oder an der Uferpromenade aufhält, sagt vermutlich keiner was, auch wenn er kurze Hosen trägt (und eine Tasche, in der zumindest theoretisch Schuhe Platz haben). Dann würde eher ein barfüßiger MANN in langen Hosen, Krawatte und Jackett (oder gar Mantel) von der Polizei aufgegriffen werden.
Alles in allem möchte ich sagen, daß ich es nicht nötig habe, heimlich barfuß zu laufen bzw. meine Barfüßigkeit durch "Tarnkleidung" zu verstecken. Wenn ich weder das Bedürfnis habe, barfuß zu laufen, noch kurze Hosen zu tragen, dann trage ich lange Hosen und Schuhe. Wenn ich nur zu einem das Bedürfnis habe, dann mache ich nur das eine. Wenn aber das Wetter dazu lockt, in der Freizeit barfuß und in kurzen Hosen unterwegs zu sein, dann mache ich das halt.

Da ich bekanntlich kurze Hosen aus verschiedenen Gründen heftig ablehne und folglich auch nie trage, hingegen das ganze Jahr über ÄUßERST GERN barfuß unterwegs bin, sieht man mich natürlich zu jeder Jahreszeit nur in langen Hosen barfuß laufen. Gleichwohl habe ich nicht das Bewußtsein, meine Barfüßigkeit zu "tarnen" oder zu "verstekken", nicht einmal dann, wenn ich eine Schlaghose anhabe. Es ist zwar zweifelsohne so, daß Barfüßigkeit in Kombination mit langen Hosen und insbesondere mit Schlaghosen bei weitem nicht so auffällt wie mit kurzen Hosen (wobei ich vielleicht anmerken darf, daß die Hosen von Michael derart kurz sind, daß mancher sie überhaupt nicht bemerkt oder für eine Badehose hält), aber da die nackten Zehen auch unter einer Schlaghose hervorlugen und bei "normalen" langen Hosen ie ganzen Füße zu sehen sind, kann ein aufmerksamer Zeitgenosse durchaus bemerken, daß ich barfuß bin. Zudem habe ich auch keineswegs das Bedürfnis, meine Mitmenschen auf meine Barfüßigkeit auferksam zu machen (in diesem Falle wären vielleicht Glöckchen am Fußgelenk eine Lösung), sondern ich laufe barfuß, weil ich es so will, und ich bin auch immer weniger geneigt, mich dafür in der Öffentlichkeit zu rechtfertigen. (Schließlich frage ich die fett beschuhten Leute auch nicht, ob sie in ihren fetten Tretern keinen Fußgeruch bekämen.)
Aber auch dann, wenn ich, beispielweise im Sommer, meine starken Vorbehalte gegen kurze Hosen nicht hätte, wäre es mir im Winter in kurzen Hosen viel zu kalt, so daß mir sowieso nichts anderes übrig bleibt, als lange Hosen anzuziehen. Und auch obenrum komme ich mit einem T- Shirt und einem dünnen Jäckchen nicht aus, sondern ich benötige mindestens eine Jeansjakke und zwischen dem T- Shirt und dieser je nach Temperatur ein Hemd und einen oder zwei Pullover. Das sieht zwar nicht nach "Hochsommer", aber immer noch "barfußkompatibel" aus, während ich "echte" Winterkleidung wie Winterjakke oder gar -mantel, Schal, Mütze, und Handschuhe ablehne, weil das in Kombination mit barfuß wirklich doof aussieht. Lange Hosen sind also keine "Tarnkleidung" zum Barfußlaufen, und auch im Sommer ist ein Barfußläufer in langen Hosen durchaus nchts Ungewöhnliches. Michael aus Zofingen ist hingegen zumindest bisher der einzige Mensch, den ich bei Minustemperaturen IN KURZEN HOSEN habe barfuß gehen sehen, und das finde ich derart ungewöhnlich, daß es bei all meinen Aversionen gegen kurze Hosen schon wieder faszinierend ist.

Barfüßige Wintergrüße,
Markus U.


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