An Markus U. : Glas in der Stadt und Verhalten. (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Saturday, 05.02.2005, 16:13 (vor 7175 Tagen) @ Andi35

Hi Andi!

Ich weiche nun mal ein wenig von dem "Wasserthema" ab und "pflücke" eine Aussage von Dir aus Deiner Antwort.
Als Erstes muss ich schon mal sagen, dass Du Recht damit hast, dass es in einer Stadt häufiger vorkommt, dass Glas herum liegt, aber ich habe es noch nirgendwo so extrem erlebt, wie zu späterer Stunde in Düsseldorf, vor allem im unteren Bereich vor der Rheintreppe! Umso mehr wundert es mich, dass die Leute bei Euch so tolerant sind und nicht blöd glotzen und Bemerkungen los lassen, was das angeht, da unter Anderem genau deshalb ein Unverständnis logischer wäre! Das allerdings habe ich sonst auch noch nirgends erlebt! Obwohl ich denke, dass die Allgemeinheit dem Thema "barfuß" immer kritisch gegenüber steht und das, trotz regionaler Unterschiede, die tatsächlich da zu sein scheinen!

Die regionalen Unterschiede gibt es wirklich. Im Rheinland gibt es die Redensart "Jeder Jeck ist anders", welche eine gewisse Toleranz oder auch Gleichgültigkeit gegenüber anderen Lebensformen und damit auch dem Barfußlaufen zum Ausdruck bringt. Zudem ist Düsseldorf eine Weltstadt, in der es kaum jemanden sonderlich juckt, wenn er einen Barfüßer über die Kö oder die Rheinpromenade jukkeln sieht. Im Winter löst der Anblick von Barfüßern freilich auch in Düsseldorf Verwunderung aus, wie man beim Wintertreffen erfahren konnte.

Aber Du schriebst, wenn man sorglos und barfuß durch die Städte ziehen würde, dann würde man sich nicht verletzen, während, wenn man sich darauf konzentriert, es schneller passieren würde.
Das halte ich für ein Gerücht und eine Vermutung, denn ich bin ein Realist und sage Dir, dass auch die menthale Einstellung nichts daran ändern kann!

"Realismus" ist manchmal nur ein Euphemismus für die eigene pessimistische Einstellung. Dabei hast Du selbst erfahren, daß Du Dir deshalb am ehesten dann etwas eintrittst, wenn Du es am meisten befürchtest.

Fakt ist: man ist barfuß und somit sehr verletzbar an der nackten, ungeschützten Haut! Fakt ist auch, dass man sich schneidet oder sich einen Splitter in den Fuß tritt oder sogar Mehrere, wenn man das Pech hat, gerade an einer ungünstigen Stelle zu sein!
Da ändert es nichts, ob man hin schaut oder sorgenfrei von dannen geht, wenn eine entsprechende und gefährliche Stelle da ist und man geht darüber, dann passiert es so oder so!
Im Gegenteil, >gerade wenn< man auf der Hut ist, sieht man eher eine Gefahr, der man dann ausweichen kann, sei es jetzt Glas, Hundekot oder andere Fäkalien! Wer als "Hans guck´ in die Luft" herum geht, der geht auf jeden Fall eher eine Gefahr ein!

Ich habe nicht gesagt, daß man beim Barfußlaufen leichtsinnig sein soll; eine gewisse "Bodenkontrolle" findet unbewußt immer statt, aber diese ist nicht stärker, als wenn ich beschuht bin, und außetrdem glaube ich, daß ein trainierter Barfußläufer so etwas wie einen "siebten Sinn" gegenüber manchen Gefahren entwikkelt. Und schließlich schützt den Barfußläufer auch seine trainierte, feste "Lederhaut", welche ihn weitaus unempfindlicher macht als einen Dauerschuhträger, der nur ausnahmsweise barfuß geht.

Mit der Aussage von Dir hätte ich unter Tage nicht lange überlebt oder hätte mich schon bald schwer verletzt, denn da muss man ständig Augen und Ohren auf halten, denn Vorsicht und Aufmerksamkeit ist immer und überall besser! Für mich ist es also nur zu logisch dass, wenn man aufpasst, auch weniger passiert, egal, wo und wegen was es ist! Das ist meine Meinung dazu.

Unter Tage habe ich keine Erfahrung, aber das ist wohl auch kein Ort, wo man sich gut barfuß aufhalten kann, und auch allgemein kein artgerechter lebensraum für Menschen. Ich gehe davon aus, daß Du nicht barfuß unter Tage gearbeitet hast.

Jan sagt auch, aber nicht im Bösen, sondern eher im Flachs unter Freunden, ich habe eine Glasphobie und er ist auch Deiner Ansicht, aber dennoch hatte er sich einen fiesen, kleinen und hartnäckigen Splitter eingetreten, den er nach Tagen mühsamen Stochelns heraus bekommen hat!

Die Gefahr ist nie ganz auszuschließen, aber eine gewisse Sorglosigkeit, die nicht mit Leichtsinn verwechselt werden darf, ist beim Barfußlaufen schon hilfreich. Die Bedenken kommen nicht ohne Grund zumeist von den Dauerschuhträgern, die keine Erfahrung mit dem barfüßigen Lebensstil haben!

Liebe Grüße nach Ratingen von Andi! ;-)

Dir auch liebe Wintergrüße ins Saarland,
Markus U.


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