Und hier der Bogen zurück zum Thema, oder: Von der mentalen Einstellung (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Friday, 04.02.2005, 14:42 (vor 7176 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hi Ulrich, hi Michael!

Wenn ich unterwegs bin, denke ich mir nichts dabei, aus städtischen Brunnen Wasser zu trinken bzw. die Flaschen nachzufüllen.


Dabei würde ich mir an deiner Stelle aber schon etwas denken. Städtische Brunnen sind in der Regel so konstruiert, dass immer wieder das selbe Wasser herauskommt, das über eine Pumpe wieder zurückgeführt wird. Es ist daher alles andere als Trinkwasser. Der Phantasie was da schon reingeraten sein kann, sind kaum Grenzen gesetzt. Gut man kann sich darin mal die Füße abkühlen, aber es hinterher trinken? Nein, danke!

An städtischen Brunnen ist zumindest in Deutschland öfters ein Schild angebracht, auf welchem steht: "Kein Trinkwasser!" Aus solchen Brunnen würde ich auch lieber nichts trinken, vor allem nicht in Großstädten. Wie es in der Schweiz ist, weiß ich freilich nicht genau; da dort aber vieles besser als in Deutschland ist, könnte es sich auch mit der Wasserqualität in öffentlichen Brunnen so verhalten. Genaue Erkenntnisse lassen sich hier aber, wie so oft im Leben und nicht zuletzt auch beim Barfußlaufen, eigentlich nur im Selbstversuch gewinnen. Und wenn Michael es oft macht, ohne krank zu werden, dann ist das schon ein deutliches Zeichen für eine gewisse Unbedenklichkeit. Andererseits sind es auch oft die Zweifel und Bedenken, die man selbst (häufig durch "wohlmeinende" Zeitgenossen induziert) gegen das eigene Tun hegt, welche Gefahren überhaupt erst hervorrufen.
Wenn man föhlich und unbeschwert barfuß durch die Welt geht, dann denkt man zumeist nicht an Glasscherben oder Hundekakke und verletzt sich nicht einmal dann, wenn man tatsächlich über winzig kleine Glasscherben läuft (was in der Stadt ohnehin kaum zu vermeiden ist). Hat man hingegen nichts anderes im Sinn als die Befürchtung, sich an einer Glasscherbe zu verletzen, wird vermutlich genau das passieren.
Die mentale Einstellung, mit der man an die Dinge (nicht nur das Barfußlaufen) herangeht, spielt eine große Rolle bezüglich des weiteren Fortgangs. Zudem ist längst erwiesen, daß eine allzu "keimfreie" Umgebung erst anfällig für bestimmte Erreger, gegen die der Körper normalerweise Abwehrstoffe entwikkelt, macht. Das ist schließlich auch der Grund, weshalb Ganzjahresbarfüßer gegenüber Fußpilz nahezu resistent sind, obwohl sie mit den Pilzsporen kaum weniger in Kontakt geraten als Dauerschuh- und -sokkenträger, bei welchen sich der Pilz vorzugsweise in der Haut einnistet und dann nur mit Mühe wieder ausgemerzt werden kann, während der Pilz beim Dauerbarfüßer einfach keinen geeigneten Nährboden findet. Andererseits werden wir Barfüßer, obwohl wir in vielerlei Hinsicht gesünder leben als die Dauerschuhträger (wir beugen Haltungs- und Fußschäden vor oder verhindern wenigstens deren Verschlechterung; wir sind nicht anfällig für Fußpilz; wir haben seltener kalte Füße und sind seltener erkältet) von diesen immer wieder darauf hingewiesen, wie "gefährlich" es sei, barfuß zu laufen. Verrückte Welt!

Barfüßige Wintergrüße aus dem tief verschneiten München,
Markus U.


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion