Meine erste Barfußwanderung im November (Hobby? Barfuß! 2)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Saturday, 20.11.2004, 00:07 (vor 7253 Tagen) @ Andi35

Hallo Andi,

Du hattest völlig Recht. Es gibt immer Möglichkeiten auch nachts barfuß zu laufen, und es ist mir fast peinlich mich selbst beim Suchen von Ausreden zu ertappen. Ich habe mich deshalb gestern schon dazu entschlossen, es heute doch mal im Wald mit einer Taschenlampe zu versuchen. Außerdem wurde auch für heute der erste Schnee angekündigt, der auch mit einer für Berliner Verhältnisse enormen Schneedicke von fast 2 cm tatsächlich kam. Leider glaubte ich zunächst nicht viel davon zu haben, da ich arbeiten musste und der Schnee zumindest im Stadtzentrum während des Tages wieder völlig verschwand. Trotzdem fuhr ich wie geplant gegen 18:00 in den Grunewald und stellte fest, dass hier durchaus noch etwas Schnee vorhanden war, zumindest neben den Wegen in Form einiger Reste.
Ich ging also los und versank bereits noch etwa einer Minute in ca. 5 cm tiefen Pfützen, die einen normalerweise wunderbar sandigen Weg bedeckten. So kannte ich diesen Weg zwar nicht, aber nun wusste ich wo der Schnee geblieben ist. Da nun meine Hosenbeine nass zu werden drohten, das Wasser gräßlich kalt war und ich eigentlich lieber trockene Wege gehen wollte, dachte ich an deinen Vorschlag mit den "abendlich leeren Seitenstraßen" und kehrte um.
Nach einem viel zu kurzen 5-Minuten-Weg war ich wieder am Auto, fuhr ins Wohngebiet und begann dort eine 20-Minuten-Runde auf der ich auch noch ein paar Schneereste fand. Der Schnee kam mir allerdings kein bisschen kühler vor als das nasse Laub oder der gefrorene Rasen am Straßenrand. An einen Wärmeschub war nicht zu denken, meine Füße wurden eiskalt und ich war froh irgendwelche Begegnungen mit anderen Leuten stets durch wechseln der Straßenseite verhindern zu können. Meine Hemmungen abzuschalten gelingt mir irgendwie immer noch nicht richtig. Als ich wieder im Auto war bemerkte ich, dass ich schon gar kein Gefühl mehr in den Zehen hatte, das kam aber bald wieder, Schmerzen hatte ich nicht. Meine Füße haben das ganze gut überstanden, und zu Hause erreichten sie schnell wieder ihre normale Temperatur.
Grundsätzlich muss ich sagen, dass das ein interessanter Versuch war, den ich aber wahrscheinlich nicht so bald wiederholen werde. Die Kälte war doch schon sehr unangenehm an den Füßen, vielleicht auch durch die Nässe, dann die Hemmungen und schließlich habe ich mich eigentlich noch nie gerne bei Schnee und Frost auf Wanderschaft begeben. Egal ob mit oder ohne Schuhe, der Winter ist mir einfach zu kalt. :-(

Ulrich: Ich habe diese Zahlen ja auch nicht im Kopf gehabt, allerdings im Lexikon.


Andi: Ich dachte, Du hättest es vielleicht über´s Internet getan! Aber diese Bemühung finde ich ganz klasse und sie zeigt mir, wie sehr Dir irgendwo unser Treffen am Herzen liegt, wenn Du Dir diese Mühe machst! :-* :-D

Tja, jetzt wo ich seit August einen Internetzugang habe, hätte ich ihn natürlich auch dafür nutzen müssen, aber dafür hänge ich zu sehr am altbewährten. Im Lexikon weiß ich wenigstens wo ich nachsehen muss und finde die gesuchten Daten in der gleichen Zeit, die ich brauche, um meine Internetverbindung überhaupt erst mal aufzubauen.
Wie sehr mir unser Treffen am Herzen liegt, hast Du völlig richtig erkannt.

Viele Grüße und warme Füße

Ulrich


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