Barfuß und Temperaturen (Hobby? Barfuß! 2)

RainerL @, Stammposter, Wednesday, 06.10.2004, 17:14 (vor 7297 Tagen) @ Franz (S)

Hallo Franz,

Schön mal wieder was von Dir zu lesen :-)

Im richtigen Winter draußen länger barfuß zu laufen ist weder gesund noch anderweitig gut zu heißen, sondern krank!

Du verbreitest hier nichts als altbakkene Vorurteile, während ich die Vorteile winterlichen Barfußlaufens (bei Temperaturen von nicht weniger als -5° C) aus Erfahrung kenne.

Genau, das sind die typischen Aspekte, welche von den meisten Leuten vorgebracht werden. Ich habe ja auch schon oft genug diese standarisierte Frage gehört, ob es nicht zu kalt sei. Mir hatte jemand diese Frage sogar schon bei ca. PLUS 20°C gestellt. Entweder war das ein Scherz oder der Knabe hatte wirklich ein Problem damit gehabt. Es wäre besser, wenn sich diese Leute solche abstrusen Fragen sparen und es selbst einmal versuchen würden.

Bei PLUS 20°C fragt man sich schon was da zu kalt sein soll ;-) Aber ich vermute es gibt Leute denen dann wirklich noch zu kalt ist. Die Kälteempfindlichkeit ist doch bei Frauen stärker wie bei Männern, bei Älteren stärker wie bei Jüngeren und bei Nichtabgehärteten stärker wie bei Abgehärteten vorhanden. Ich kenne Jemand der auch bei Temperaturen von 20 Grad und mehr noch Pullover trägt und viele frieren dann auch in der Wohnung. Dort werden 22-23° empfohlen. Mir reichen z.Zt. 18-19° im Büro. Als ich dies einem Bekannten erzählte meinte er das wäre unzulässig. Tatsache ist doch daß unsere Gesellschaft in der Mehrzahl aus verweichlichten, fußkranken Personen besteht. Würde weniger oft Schuhe getragen, so konnte man hier vor kurzem in einer Studie über das Tragen von Hausschuhen im Kindergarten lesen würde es viel weniger Fußkranke geben da die Schuhe meist zu klein sind denn auch die angegebenen Schuhgrößen stimmen oft nicht. So kommt es zu Stauchungen und Quetschungen die die Zehen (meist die Großzehe) bis zu mehreren Graden verbiegen kann. Selbst beim Tragen von Strümpfen werden die Zehen schon verbogen. Aus diesem Grund wird Barfußlaufen in Kombination mit Tragen von passenden! Schuhen empfohlen. Im Schuh wurden nach drei Stunden Tragezeit Temperaturen von 26-27° (und hohe Feuchtigkeitswerte)gemessen ! Wen wundert es dann daß Erwachsene dann bei 20 Grad nicht warm ist. Selbst Kneipp wußte das ja und sprach von den "verweichlichten" Menschen. Barfußlaufen härtet ab aber das Wort beinhaltet das Wort "Härte" und so "hart" empfinde ich es nicht bei kühleren Temperaturen barfuß zu laufen. Im Winter ist es wenn man es nicht übertreibt ein angenehmer Effekt wenn sich die Füße erst mal dran gewöhnt haben barfuß zu laufen vor Allem im frischgefallenen Schnee (Anfänger am Anfang bitte nur wenige Minuten!). Der "Abhärtungseffekt" äußert sich bei mir (obwohl ich im Winter viel weniger draußen barfuß laufe wie Du oder Markus) so daß ich weniger oft erkältet bin, mir barfuß im Büro Temperaturen von 18-20° reichen also die Kälteempfindlichkeit abgenommen hat. Vermutlich eine Gewöhnung des Körpers an die Barfüßigkeit, denn der Mench ist ja ein Gewohnheitstier :-)

Zu der oben angesprochenen Untergrenze von -5 Grad. Die ist nicht so absolut zu sehen. Zur Temperatur selbst: Luft- oder Bodentemperatur? Wenn das Thermometer -5 Grad anzeigt kann die Bodentemperatur noch kälter sein und das Ganze wird durch die Faktoren Nässe/Niederschlag und Wind noch verstärkt. Bei angezeigten Temperaturen von -5 Grad kannst Du also durchaus schon zweistellige Minusgrade erreichen. Besonders tückisch ist auch die Art des Untergrunds. So ist Salz auf Schnee zu vermeiden da diese Kombination noch weitere Kältegrade erzeugt. Da kann es schnell zu Erfrierungen kommen. Mediziner warnen vor Lufttemperaturen von <7 Grad in Bezug auf Erfrierungen. Meine tiefste Temperatur auf dem Rad war vor wenigen Wochen mal knapp 5 Grad. Da sollte man Untrainierten unbedingt von abraten (Ich war dann froh daß ich mich im Büro wieder aufwärmen konnte). Was eine weitere wichtige Rolle in Bezug auf Erfrierungsgefahren spielt ist außerdem: genetische Veranlagung (Disposition), Training und Tagesform. Ich werde bei tieferen Temperaturen nicht mehr allzuviel barfuß gehen da ich sehr schnell leichte Erfrierungen (mal ganz abgesehen von den richtigen Erfrierungen die ich mal hatte) bekomme. Barfüßiger Weihnachtmarktbesuch z.B. ist nichts für mich da ich max. eine halbe bis eine Stunde bei Temperaturen um 0 Grad schaffe so meine Erfahrung von vorletztem Winter und dann muß ich auch regelmäßig draußen barfuß laufen wozu mir die Zeit oft fehlt.

Genauso im Sommer: Dunkler Asphalt wird locker über 80° heiß und selbst dicke Hornhaut-Sohlen holen sich da Verbrennungen.

Das hier großartig als die Beste Sache der Welt anzupreisen halt ich für gefährlich!

Verbrennungen habe ich mir auch auf sehr heißen Böden bisher nicht geholt, und auf Experimente wie den Feuerlauf verzichte ich.

So ist es. Auch ich kann nichts derartiges über das Gehen über heißem Asphalt sagen. Ich hatte noch niemals Probleme auf heißen Asphalt.

Zu heißem Asphalt kann ich kaum was sagen, da ich oft barfuß auf dem Fahrrad unterwegs bin und nicht so viel barfuß auf Asphalt laufe. Dieses Jahr wars ja auch nicht so heiß wie letzten Sommer. Kann mich aber an letzten Sommer erinnern als ich einmal barfuß in den Ort laufen wollte und der Asphalt so heiß war daß ich zurück bin und Sandalen angezogen habe. Verbrannte Fußsohlen wollte ich nicht haben (reichen schon Erfrierungen im Winter).

Barfüßige herbstliche Grüße
Rainer L.


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