Polizeikontrolle in Melide - wegen barfuß! (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Wednesday, 06.10.2004, 02:15 (vor 7298 Tagen) @ Peter Schmidt

Normalerweise bin ich kein ausgesprochener Barfußläufer, wie es hier im Forum propagiert wurde, sondern stufe mich als normal ein, d.h. auf Asphalt vermeide ich es barfuß zu laufen - aus gesundheitlichen Gründen,


Das ist auf Dauer sicherlich nicht gesund, ich betone: >auf Dauer >Hm, nicht nur auf Dauer. Beruflich habe ich viel mit Knochen, Gelenken usw. zu tun. Auch wenn Füsse nicht mein absolutes Spezialgebiet sind, reicht ein 10km Barfuss-Marsch auf Asphalt aus, um einige Schäden zu hinterlassen.

Was sollen das denn für Schäden sein? Ich bin sehr häufig in der Stadt unterwegs und kann auch sehr gut 10 km und mehr barfuß über Asphalt und Gehsteigplatten laufen. Als schmerzhaft oder schädlich habe ich das nie empfunden; im Gegenteil, ich fühle mich dabei weitaus besser als in Schuhen und habe auch mehr Ausdauer.

Es gibt wirklich viele (wissenschaftl.) Gründe, barfuß nur auf weichem Untergrund zu laufen.

Die Aufzählung derselben bist Du schuldig geblieben.

Nö, ich sehe in der Stadt fast nie welche barfuß laufen. Nur in Parks und auf Gründflächen, wo es auch Sinn macht.
Und die, die da barfuß laufen, sehen so aus, als seien sie auf dem Weg der Selbstfindung. Nicht alle, aber wirklich _fast_ alle!

Der unmittelbare Kontakt zum Boden ist, wenn man es (noch) nicht gewohnt ist, barfuß zu gehen, eine hervorragende Methode, sich selbst zu finden. Manche Barfußneulinge halten den Blick freilich auch allzu stark gesenkt, als fürchteten sie, in Glasscherben zu treten, wenn sie nicht permanent auf den Boden starren. Mit zunehmender Routine dürfte sich das aber geben.

Das wird nicht nur hier anders gesehen, denn viele Leute, die gerne barfuß gehen, gehen eben gerade auf Asphalt, weil er für "Barfußanfänger" eben der beste Untergrund ist, da er eben in der Regel schön glatt ist. Es sind ja nicht überall Wiese oder ähnliche Untergründe vorhanden!

Naja, das halte ich für ein Gerücht und weit hergeholt. Asphalt ist kein "Anfänger-Untergrund" und es ist auch nichts Schönes dabei.

Asphalt ist ein sehr angenehmer Untergrund, wie ich aus Erfahrung weiß, da ich nun mal häufiger und auch lieber in der Stadt unterwegs bin. Meine ersten gehveruche habe ich übrigens auf Asphalt gemacht. Sand und Wiese erfordern ebenfalls kein besonderes Training, wewährend das Gehen auf sehr grobem Asphalt, Kopfsteinpflaster, Waldboden, Feinschotter und erst recht auf Kies oder Grobschotter was für Geübte ist. Das sichere gehen auf Kies und Grobschotter erfordert sogar regelmäßiges Training.

und im Spärtherbst/Winter muß so was auch nicht draußen sein.
Natürlich muss es das nicht, aber wer es eben gerne tut...! Es ist ja auch eine Abhärtung, die sich Mancher eben antut, was soll´s?
Man denke nur an die Russen z.B., die sich nach der Sauna in Schnee wälzen! Man braucht aber noch nicht mal so weit zu gehen, das sieht man ja auch schon bei uns!

Ja, sie kühlen sich nach einer Sauna ab und ziehen sich dann warm an. Permanent kalte Füsse sind sehr schädlich. Ohne es zu groß zu bemerken sind Erfrierungen möglich und dagegen kann man sich nicht abhärten.

Wenn man permanent in Bewegung ist, bleiben die Füße erfahrungsgemä warm, und mit Autosuggestion kann man zusätzlich was bewirken. Unter -5° C ist es mir allerdings auch etwas mulmig. Der Abhärtungseffekt winterlichenBarfußlaufens läßt sich jedoch nicht bestreiten: Seit ich ganzjährig barfuß laufe, leide ich im Unterschied zu vorher nicht nur nicht mehr an chronisch kalten Füßen, sondern bin auch viel weniger erkältet!

In unseren Breitengraden haben selbst "Urvölker" immer eine Art Schuh im Winter getragen.

Davon weiß ich nichts. Die Urvölker liefen barfuß, und die heute leider ausgerotteten Ureinwohner Patagoniens und Feuerlands liefen sogar nackt durch ihren mit kaltgemäßigt-subantarktischem Klima ausgestatteten Lebensraum (bei etwa 50° südlicher Breite). Lediglich die Völker des hohen Nordens sowie Sibiriens kannten schon in sehr früher Zeit eine Art primitives Schuhwerk, aber ich bin ausgesprochen froh, daß ich es nicht nötig habe, dort zu leben.

Im richtigen Winter draußen länger barfuß zu laufen ist weder gesund noch anderweitig gut zu heißen, sondern krank!

Du verbreitest hier nichts als altbakkene Vorurteile, während ich die Vorteile winterlichen Barfußlaufens (bei Temperaturen von nicht weniger als -5° C) aus Erfahrung kenne.

Wer meint, es wäre toll, natürlich, gesund, usw. hat in meinen Augen einen Hang zum Fußfetischismus und nutzt alles andere als Vorwand, aber egal.

Nein, ich finde diese Äußerung, die Du da in den Raum stellst, alles andere als egal!
Beziehst Du das jetzt nur auf die winterlichen "Barfußaktionen", oder eben allgemein?

Nein, nein. Nur auf diejenigen, die auch bei Minusgraden meinen, sie würden ah so gesund und natürlich sein und alle anderen sind doch Idioten, die nicht barfußlaufen.

Es zwingt Dich ja niemand, im Winter barfuß zu laufen. Aber ich lasse es mir ebensowenig verbieten und bin froh über jeden, der ebenfalls die althergebrachten Vorurteile abschüttelt und es ausprobiert. Im Rahmen dieses Forums haben im Dezember 2001 und 2002 sehr schöne Wintertreffen, die mir immer in sehr angenehmer Erinnerung bleiben werden, stattgefunden (Einzelheiten bitte im "Best of" nachlesen).

Das ist reine Provokation, wenn man sich provozieren läßt.
Mir soll´s egal sein, wenn ich sie nicht Nachts um 3:30 in der Notfallfallaufnahme habe ;)

Inwiefern Provokation? Etwa deshalb, weil der Beweis, daß es in Deutschland möglich ist, ganzjährig barfuß zu gehen, erbracht wird (ich hielt es vor der Kenntnis dieses Forums für unmöglich, weil ich dergleichen nie sah, und nun praktiziere ich es selber)?

Selbst wenn Du es nur auf die "harte Version" des Winters beziehst, so muss ich Dir da widersprechen! Man muss nicht unbedingt ein Fußfetischist sein und den gesunden Aspekt vorschieben, wenn man im Winter barfuß geht! Es gibt so viele Menschen, die sich auf so viele Arten abhärten, das muss doch einfach einleuchten!

Das ist keine Abhärtung, sondern Quatsch.
Jede Wechseldusche bringt da mehr. Durchgefrorene Füsse machen krank und man holt sich schneller Erfrierungen als man denkt.

Erfrierungen holt man sich nur, wenn man bei Temperaturen von weniger als -5° C zu lange an einer Stelle bleibt. Auch damit habe ich Erfahrung. Die Freude am Barfußlaufen hat es auf die Dauer gesehen nicht getrübt, wie man sieht, und: aus Fehlern lernt man! Im Laufe der Zeit bekommt man mit zunehmender Erfahrung ein Gefühl dafür, wann es gefährlich werden könnte.

Genauso im Sommer: Dunkler Asphalt wird locker über 80° heiß und selbst dicke Hornhaut-Sohlen holen sich da Verbrennungen.
Das hier großartig als die Beste Sache der Welt anzupreisen halt ich für gefährlich!

Verbrennungen habe ich mir auch auf sehr heißen Böden bisher nicht geholt, und auf Experimente wie den Feuerlauf verzichte ich.

Wenn´s einem Spaß macht, ok. Aber dann sollen auch diejenigen, die ständig barfuß laufen und von einigen wenigen Unverständnis, Erstaunen, etc. entgegegebracht bekommen, Verständnis zeigen, daß es eben _nicht_ das Normalste der Welt ist.

Leider! Aber das Forum ist ja gerade dazu da, um diesbezügliche Ängste und Bedenken, die mancher halt noch mit sich rumträgt, abzubauen und Hilfestellung zu gewähren. Aber Du scheinst ja eher auf Schuhe abzufahren und ansonsten lieber die alten Vorurteile gegen das Barfußlaufen zu pflegen. Ich schätze und achte das Grundrecht de freien Meinungsäußerung, das Dir selbstverständlich auch zusteht, aber auf Beifall wirst Du mit Deiner Meinung hier wohl schwerlich hoffen können.


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