Barfuß im Schnee (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Friday, 07.02.2003, 11:20 (vor 7904 Tagen) @ Franz (S)

Hi Franz!

Aber es war wirklich ein besonderes Erlebnis, mit Dir diese Schnee - Barfußwanderung zu unternehmen. Blöd, daß ich meine Schuhe dabei hatte...

Wie gesagt: In Karlsruhe bzw. im Schwarzwald wird die nächste Gelegenheit sein. Ob ich vorher noch mal hier in München durch den Schnee gehen werde, weiß ich noch nicht, da ich erstens nicht immer Lust dazu habe und es zweitens alleine auch so viel Spaß macht wie gemeinsam.

Da muß ich Dir Recht geben: heute in der Frühe - ca 5 Uhr - hatte ich meine Tour zu Ende gebracht. Da in den höheren Lagen auch Schnee liegengeblieben ist, dachte ich mir, ich fahre wieder hoch zum Schurwald und zwar zu dem einen Parkplatz, welchen ich Dir am Sonntag beim Vorbeifahren gezeigt hatte. Es war ein schönes Gefühl, dort seine Spuren zu legen, aber ich bin bei Weitem nicht so lange und so weit unterwegs gewesen. Hier bewahrheitet es sich einmal wieder, daß man in Gruppen wirklich mehr Spaß, aber auch mehr Mut und Motivation zum barfüßigen Schneelauf entwickelt - wie wir beide bei unserem Spaziergang am Sonntag.

Das muß wohl daran liegen, daß man bei einer gemeinsamen Wanderung nicht mißmutig nebeneinander herstapft, sondern sich miteinander unterhält (und gerade uns beiden geht ja der Gesprächsstoff nie aus), und so geht man, ehe man sich's versieht, eine wesentlich weitere Strekke als geplant. Zudem hatte es Dir bestimmt Freude gemacht, mir eine Stelle zu zeigen, wo Du schon einmal ein barfüßiges Schnee- Erlebnis hattest (von dem Du hier im Forum auch berichtet hattest), und mir machte es Freude, diese Stelle zu sehen und dort mit Dir zusammen einen Spaziergang durch den Schnee zu machen. Wenn man allein unterwegs ist, entfällt dieser Aspekt völlig, und es kann passieren, daß man plötzlich gar nicht mehr so recht weiß, was man überhaupt will ("wohin gehe ich eigentlich?").

Ja, das glaube ich auch. Das "wohin gehe ich" habe ich schon oft erlebt bzw. ich habe mir genau diese Frage oft schon selbst gestellt. Wenn ich alleine irgendwo hingelaufen bin - und das war nicht nur allein beim Barfußlaufen - verspürte ich plötzlich keine Lust, keinen Spaß oder auch keine Freude mehr, weiterzugehen oder auch weiterzumachen. Zusammen mit jemand anderem macht das weit aus mehr Spaß und zusammen mit Dir war das sowieso der Fall, weil außer das Barfußlaufen auch immer ein stets sehr interessanter und intellektueller Gesprächsstoff zwischen uns existierte. So etwas wertet ein derartiges Erlebnis deutlich auf.

Das ist wahr! Schade, daß es aufgrund der großen Entfernungen leider nicht möglich ist, sich häufiger zu treffen. Gerade im Winter macht es mir mehr Spaß, zusammen irgendwo unterwegs zu sein, denn der reiz des Ungewöhnlichen ist einfach ungewöhnlicher als im Sommer (und ganz nebenbei tut man diversen Klatschbasen einen Gefallen: sie haben endlich mal wieder etwas richtig Interessantes und durchaus nicht Alltägliches zum Erzählen).

Man kann sich zwar immer wieder treffen, aber ich meine, daß jedes Treffen "einmalig" und daher sicher nicht "wiederholbar" ist, da jedes Erlebnis sicherlich einmalige Eindrücke bei jedem einzelnen Barfüßer erweckt.

Das stimmt. Jedes Barfußtreffen ist einmalig und daher als solches nicht wiederholbar. Ich hatte ja bereits das Glück, einige Barfußtreffen zu erleben, und keines davon glich einem anderen. Zudem waren sie auch jeweils anders gestaltet. Die Tagestreffen (egal, ob sie im Köln / Bonner Raum oder in Karlsruhe stattfanden) waren ohnehin jeweils unterschiedlich geplant, so daß wir noch nie zweimal dieselbe Strekke gelaufen sind. Auch im selben Revier (z. B. Wahner Heide) waren die Strekken stets unterschiedlich. Zudem ist der Teilnehmerkreis bei jedem Treffen anders, und ich habe bisher auch noch kein Treffen erlebt, auf dem ich keine neuen Barfüßer kennengelernt hätte. Die "großen" Wochenendtreffen (Juni 2001 in Würzburg und Dezember 2001 in Karlsruhe sowie Dezember 2002 in Stuttgart) waren sowieso jeweils einmalige Erlebnisse, ebenso wie das (kleinere) Wochenendtreffen in Berlin im September 2001. Es lont sich in jedem Fall, zu einem Treffen zu kommen (und dafür aufschiebbare Treffen und Erledigungen gegebenenfalls aufzuschieben), und es tut mir um jedes Treffen leid, an dem ich nicht teilnehmen konnte.

So geht es mir ja mit Stuttgart. Als das mit dem Barfußtreffen bekannt wurde, war ich zugegebenermaßen erst skeptisch - nicht wegen den Leuten, die an diesem Treffen teilnahmen, es sollte mein erstes
Winterbarfußtreffen in meinem Leben werden. Das führte ich auf meine Unsicherheit zurück. Andererseits war ich auch gespannt, wer diese Leute sind, die daran teilnahmen. Wird die Chemie zwischen uns stimmen usw. Diese Unsicherheit verflüchtigte sich aber immer mehr, je näher der Zeitpunkt des Treffens heranrückte. Insbesondere war ich auf die visuelle Bekanntschaft von Dir gespannt, da sich bereits eine gute Freundschaft entwickelt hatte. Eva hatte mir auch gemailt, als sie vorab in Stuttgart war, daß wir uns schon mal treffen könnten. Leider hatte ich keine Zeit an diesen Tagen, aber ich freute mich schon sehr auf unser Winterbarfußtreffen.
Dann war es soweit und den Rest kennst Du ja...

Vom Stuttgarter Treffen war ich insofern enttäuscht, als ich mit einer großen Beteiligung aus Stuttgart und der nahen Umgebung fest gerechnet hatte. Dir mache ich natürlich keinen Vorwurf, da Deine Krankheit leider unvorhersehbar dazwischenkam, und Dominik war anwesend, aber wo die übrigen geblieben waren, werden wir wohl nie erfahren. Schade! Aber ich habe ohnehin den Eindruck, daß sich etliche Stammposter aus dem Raum Stuttgart völlig zurückgezogen haben.

Nur manchmal kann man z.B. meine Berichte in der Regel auch "Predigten" nennen, weil sie oft sehr umfangreich werden.

Hoffentlich hast Du mich da nicht mißverstanden. Das Zitat mit den "Predigten" war keineswegs als verkappte Kritik an Deinen ausführlichen Berichten, die ich sehr schätze, zu verstehen, sondern so gemeint, daß man andere Menschen nicht zur Beschäftigung mit Themen, die sie nicht interessieren, zwingen sollte, weil dies Desinteresse oder gar Abwehr hervorruft. Du erinnerst Dich doch sicher noch an den Straßenprediger in der Kaufinger Straße in München? Was er zu sagen hatte, interessierte niemanden, und so gingen die meisten Menschen einfach vorbei oder blieben höchstens kurz stehen, bevor sie ebenfalls weitergingen. In diesem Sinne würde ich in einem Gespräch wie mit der Frau im Zuge keine wortreichen Ausführungen zum barfüßigen Lebenstil machen. Es ist aus meiner Sicht nicht einmal nötig, das Gesprächsthema irgendwie in diese Richtung zu lenken. Ich wünsche mir vielmehr, daß mein Aussehen kommentarlos akzeptiert wird und für die Wertschätzung meiner Person keine Rolle spielt. Ich wäre ja auch nie auf die Idee gekommen, die Frau zu fragen, warum sie ausgerechnet hochhakkige Stiefel trägt. wer mich aber mit freundlichem Interesse fragt, warum ich barfuß gehe, bekommt natürlich auch eine freundliche Auskunft.

Nein, um Gottes Willen! Ich habe das nicht mißverstanden und auch absolut nicht als Kritik aufgefaßt. Vielleicht habe ich mich nur etwas unglücklich ausgedrückt.
An diesen Straßenprediger erinnere ich mich noch sehr gut. Es kamen zwar auch Leute vorbei, welche dann kurz stehenblieben, aber dann gleich wieder weitergingen. Insbesondere hatte es mir dort gefallen, als uns Leute bzgl. unserer Barfüßigkeit Fragen stellten. Das war wohl wirklich interessanter als dem Knaben, welcher auf der Bank stehend seine Reden schwang, zuzuhören.

Ja, das war schon lustig. Ich denke mir, daß man auf diese Weise so manchem, der in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit erregen will (z. B. Straßenmusikanten), im Winter ohne viel Aufwand ganz einfach durch barfüßige Anwesenheit "die Schau stehlen" kann. Auf die Idee hat mich die Begebenheit mit dem Straßenprediger gebracht, und Du weißt ja, daß ich für derartige harmlose Streiche durchaus zu haben bin.

Im übrigen glaube ich nach Deinen Beschreibungen bzgl. der Bekanntschaft im Zug auch nicht mehr daran, daß sie sich mit dem Barfußlaufen im Alltag auseinandersetzt. Da sie - wie Du schreibst - sehr modebewußt ist, gehören in der Regel auch ihre hochhackigen Stiefel hinzu. Eigentlich schade, denn ein schöner gepflegter nackter Fuß sieht doch allemal ästhetischer aus als jegliches Schuhwerk.

Der Meinung bin ich zwar auch, aber es waren schließlich nicht die hochhakkigen Stiefel dieeser Frau, welche mein Interesse erregten, sondern ihr Charme und ihre Intelligenz. Im übrigen weiß ich auch noch gar nicht, ob und wann ich sie wiedersehen werde. Ich werde ihr auf jeden Fall mailen, wenn ich wieder daheim bin, und im übrigen versuchen, trotz aller Faszination der Begegnung nicht allzu viel Bedeutung beizumessen.

Sicher, das sehe ich auch so. Einen Menschen beurteile ich auch nicht nach seinen Füßen bzw. Schuhen, denn es gibt Kriterien, welche hier wesentlich gewichtiger sind. Es ist das Charisma, welches jeder Mensch ausstrahlt. Die Art der Unterhaltung usw. Es wäre doch nett, wenn sich hier eine Art Freundschaft zwischen Euch entwickeln würde.

Genau das wünsche ich mir.

Hoffentlich ist es bald wieder besser mit Deinem Husten. Derzeit zwickt es mich auch ein bißchen beim schlucken, aber sonst fühle ich mich ziemlich fit.
Man muß bei dem Wetter wirklich aufpassen, denn dort, wo es viele Menschen gibt, tummeln sich auch die Bakterien herum. Derzeit meide ich größere Menschenansammlungen und inhaliere abends mit Kamillosan.
Dazu habe ich noch so ein "Wick Vaporub" - Inhalierstift gekauft.

Sollte ich mir vielleicht auch kaufen, denn mit meinem Husten ist es leider noch nicht besser geworden. Immerhin weiß ich, daß ich mir den Husten in der U- Bahn, und zwar zwischen Odeonsplatz und Marienplatz zugezogen habe. Die Menschen standen dicht gedrängt, und eine Frau hustete mir voll ins Gesicht. Tags darauf fing ich selbst an zu husten.

Oh ja, probier das mal. Gut, dieser Stift geht mehr auf die Bronchien und Lungen, da auch Menthol darin enthalten ist.
Wenn ich einen kratzigen Hals habe und das ist im Moment so, habe ich stets ein Röhrchen "Frubienzym" bei mir. Das sind Lutschtabletten, welche nicht "zu scharf" sind. Sie sind mild und haben mir immer geholfen. Probier mal diese "Frubienzym" mal aus, die bekommst Du in der Apotheke.

Das werde ich machen. Danke für die Tips! Gestern abend hatte ich unserem Professor gegenüber Erklärungsnöte, da ich regelrechte Hustenanfälle bekam. Natürlich "wußten" alle, woher ich den Husten hatte. Als wir uns nach dem Seminar auf den Weg zum griechischen Restaurant, wo für uns alle ein Tisch für das Semesterabschlußessen gebucht war, machten, fiel denn auch ein entsprechender Kommentar, der mir die Gelegenheit bot, die Sache richtigzustellen. Im Institut fühle ich mich sehr wohl, da dort alle fast wie eine große Familie sind. Da ist es beinahe schade, daß die Semesterferien bevorstehen.

In der Straßenbahn in Stuttgart ist mir das auch schon einmal passiert. Ebenfalls eine Frau nieste mir volle Kanne mitten ins Gesicht. Ich meinte noch, ob das denn unbedingt sein mußte und sie entschuldigte sich auch brav. Man kann aber zumindest die Hand vorhalten oder "nach unten" niesen. Solche Leute haben einfach keine Manieren.
Ich muß mich hierbei an eine Szene aus dem Film "Innerspace" bzw. auf deusch "Die Reise ins Ich" denken, als zum Schluß die Sonde mittels niesen auf der Brille eines Mannes landete.
Vielleicht kennst Du diesen Film auch.

Nein, den Film kenne ich nicht.

Obwohl ich mich eigentlich auch schon auf den Frühling freue, möchte ich noch zahlreiche Schnee - Barfußspaziergänge unternehmen.
Das Gefühl dabei ist einfach genial.
Diese Nacht nach meiner Tour hatte ich allerdings keine Lust mehr, irgendwo herumzubarfußen, aber ich will es kommende Nacht wieder tun.
Wenn es bei meiner Sonntagstour auch Schnee haben sollte (hoff), werde ich versuchen, diese barfuß zu machen. Natürlich nehme ich auch ein paar Schuhe - vielleicht auch meine kaputten Adiletten - mit auf Tour. Das werde ich aber noch kurzfristig entscheiden.

Da laut telefonischer Auskunft meiner Mutter in Ratingen kein Schnee liegt, muß ich die letzten Möglichkeiten für Spaziergänge im Schnee in München nutzen und mich im übrigen bis zum Schwarzwaldtreffen gedulden.

Barfüßige - heute weniger tauende - Barfußgrüße
Franz

Barfüßige Schneegrüße,
Markus U.


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