Barfuß im Schnee (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Monday, 03.02.2003, 10:44 (vor 7908 Tagen) @ RainerL

Hi Bernd, hi Rainer,

Franz (S) und ich hatten gestern auch ein barfüßiges Schneevergnügen, da ich einen Tagesausflug nach Württemberg gemacht habe. Eigentlich wollte ich den Ausflug ja gänzlich schuhlos unternehmen, aber buchstäblich in letzter Minute nahmen, da ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln reiste, die Zweifel überhand, und so nahm ich doch eine Tüte mit, in der sich ein Paar Latschen "für alle Fälle" befand. Bis zum Münchener Hauptbahnhof (mit Bus und U- Bahn) ging auch alles problemlos. Ich stieg in den Zug, aber dieser (ein IC mit Zielbahnhof Paris Est) fuhr, obwohl er in München eingesetzt worden war, eine halbe Stunde später als geplant los. Die heizung funktionierte nicht, und so herrschten im gesamten Zuge in etwa Kühlschranktemperaturen. Der Speisewagen war geschlossen, und nur das sogenannte "Bahn- Bistro" war in Btrieb. Immerhin konnte ich dort einen Becher Kaffee kostenlos ergattern, da die Bedienung mir kein Wechselgeld rausgeben konnte und niemand sonst zugegen war. Dennoch hatte ich gegen Ende der Fahrt ziemlich kalte Füße, da ich im Zuge nicht so viel Bewegung hatte, und die Heizung ausgefallen war. In Plochingen holte Franz mich ab, und wir fuhren nach Stuttgart. Nach reiflicher Überlegung zog ich mir dann doch lieber die Latschen an, und wir gingen los. Franz zeigte mir das Haus, in dem er aufgewachsen war, und ein paar Kirchen, die zwar imposant, aber doch nicht so prächtig wie die Kirchen in der Münchener Innenstadt sind, und wir waren auch kurz im Calwer Eck- Bräu, wo wir am selben Tisch wie beim Wintertreffen saßen. Danach fuhren wir zu einem China- Restaurant auf den Fildern, und auf der Fahrt dorthin verschwanden die Latschen wieder, und diesmal endgültig, in der Tüte. Nach dem Essen fuhren wir zu dem Parkplatz Horben bei Schanbach, wo noch eine schöne, geschlossene Schneedekke lag. Dort machten wir einen schönen Spaziergang durch den Schnee bis zum Ortseingang von Schanbach und wieder zurück. da das Wetter schön war, begegneten wir einigen Spaziergängern und freuten uns natürlich über einige erstaunte Blikke. das Gefühl im Schnee war einfach herrlich, obwohl wir, da wir auf dem Wege blieben, durchweg über festgetretenen Schnee gingen. Dabei bestätigte sich übrigens mein bereits seit längerer Zeit bestehender Eindruck, daß es gemeinsam nicht nur mehr Freude macht als alleine, sondern daß man auch mehr Ausdauer hat. Wenn ich alleine beispielsweise durch den Englischen Garten gehen möchte, habe ich oft kein rechtes Ziel, und ich kehre nach relativ kurzer Zeit wieder um, was mir nicht passiert, wenn jemand mitgeht. Es war jedenfalls ein wunderschöner Spaziergang, zumal ich auch noch nie dort gewesen war. Als wir wieder ins Auto stiegen, begann es dunkel zu werden, und wir fuhren wieder nach Plochingen, um nachzusehen, wann der nächste Zug nach München führe. Bis dahin war noch mehr als eine Stunde Zeit, die wir in einem Cafe verbrachten. Danach hieß es Abschied nehmen, und ich stieg in den Zug, der hoffnungslos überfüllt war. Nachdem der Zug losgefahren war, kämpfte ich mich zum Speisewagen durch, wo ich an einem Tisch, an dem eine sehr interessante Dame saß, Platz nehmen durfte. Wir führten eine überaus interessante Unterhaltung, so daß auch die Fahrt nach München wie im Fluge verging. Insgesamt war der gestrige Tag wunderschön, und ich bedanke mich ganz herzlich bei Franz!

Barfüßige Schneegrüße nach Esslingen und Karlsruhe sowie in Richtung Norden,
Markus U.


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