Wieder um eine neue Erfahrung reicher... (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Wednesday, 30.10.2002, 19:49 (vor 8058 Tagen) @ Franz (S)

Hi Franz!

Ich bin wie Du der Meinung, daß man den Schlafraum nur bei wirklich extremer Kälte heizen sollte, da es erstens abhärtet und zweitens Kosten spart. Inzwischen überlege ich sogar, daß dikke Federbett für den Winter im Kasten zu lassen und weiterhin die Sommersteppdekke zu benutzen (bisher reicht sie mir jedenfalls). Bei mir daheim (in Ratingen) habe ich die Heizung im Wohnzimmer nur dann auf "2" stehen, wenn ich mich in der Wohnung aufhalte, während die anderen Räume ungeheizt bleiben (auch das Bad, da ich zum Duschen und Baden nur warmes Wasser verwende).

Ja, das ist wahr. Früher war ich vor allem als Kind ziemlich verweichlicht. Im Winter, wenn es richtig kalt war, mußte mir meine Mutter eine Wärmflasche ins Bett legen. Dann kuschelte ich mich richtig ein. Dazu war die Matratze richtig weich. Heute werde ich narrisch, wenn ich in einer Matratze versinke und dann eine dicke Daunendecke zum Zudecken habe. Heute liegt meine Matratze auf einem harten Lattenrost aus Holz und meine Decke ist relativ dünn. Dieses habe ich das ganze Jahr. Meistens sind meine Füße nicht zugedeckt, weil mich das irgendwie stört.

Ich kenne das sehr gut, weil ich genau die gleichen Erfahrungen gemacht habe. Ich lag als Kind ebenfalls auf einer weichen Matratze unter einem sehr dikken Federbett und bekam, wenn es richtig kalt war, eine Wärmflasche ins Bett. Wenn ich dann morgens aufstehen mußte, konnte ich gar nicht schnell genug zum Ofen gelangen (meine Eltern heizten bis 1990 mit Kohle), um erstmal die Tagesklamotten vorzuwärmen. Heute schäme ich mich richtig, wenn ich daran denke, daß bis vor etwa 22 Jahren dikke häßliche Strumpfhosen zu meiner "Standardausrüstung" im Winter gehörten. Wenn ich damals geahnt hätte, daß ich mal im Winter barfuß laufen würde, ohne mit der Wimper zu zukken... Ich habe allerdings schon damals insgeheim davon geträumt, hätte aber nie gedacht, daß es erstens möglich ist und ich es zweitens auch wirklich machen würde.
Ach ja, da fällt mir noch ein, daß ich als Kind trotz der dikken "Verpakkung" im Winter meist ziemlich gefroren habe und mir auch zwei- bis dreimal pro Winter eine Erkältung einfing, bei der die Halsschmerzen oft so schlimm waren, daß ich gar nicht mehr sprechen konnte. Dann saß ich da als Jammerbild mit meinem Schal, getrocknete Salbeiblätter mümmelnd und meine Anliegen auf einen Zettel schreibend...
Heute mache ich es wie Du: Meine Matratze liegt auf einem Lattenrost aus hartem Holz und meine Dekke ist relativ dünn. Im Gegensatz zu Dir dekke ich meine Füße allerdings stets zu, weil ich nicht schlafen kann, wenn ich mich nicht vollständig zugedeckt fühle.

Hoffentlich hat er wenigstens keine Sokken angehabt.

Oh doch! In der Regel weiße Tennissocken und dazu seine uralten Adidas Allround, welche ich früher auch gerne anzog (natürlich nicht seine!). Wenn er dann seine Turnschuhe auszog, miiief...

Das kenne ich! Deshalb habe ich bis heute (außer notgedrungen als Kind beim Sportunterricht) nie Turnschuhe getragen.

In Barfüßerkreisen bin ich ja für meine etwas "puritanische" Haltung bekannt, aber außerhalb derselben bin ich schon zufrieden, wenn jemand auf Sokken verzichtet.

Nun, ich glaube, daß ich mich im gewissen Sinne auch als Puritaner bezeichnen kann. Ich versuche immer wieder, meine Kumpels zu "bekehren", aber der Erfolg läßt leider auf sich warten. Meine Socken, welche ich noch anfang dieses Jahres besaß, sind schon längst in die Altkleidersammlung gelandet. Wie ich schon spaßhalber bemerkte, brauche ich die Socken nicht mehr zu flicken und zu waschen. Da ich sowieso noch barfuß unterwegs bin, ist das Thema Socken sowieso passé.

Ganz soweit bin ich leider noch nicht, denn ich habe meine Sokken noch nicht weggeschmissen. Da ich kaum Kleidung wegschmeiße, außer wenn sie unrettbar kaputt ist, hat sich im Laufe der Jahrzehnte eine große Menge Sokken bei mir angesammelt. Da ich sie eigentlich kaum mehr brauche, wäre wirklich mal eine drastische Verminderung angesagt. Ich werde mich allerdings nicht sämtlicher Sokken entledigen, da ich z. B. an einer Beerdigung auch im Hochsommer nicht ohne Sokken teilnehmen würde. Wenn ich erkältet bin (war ich lezten Winter für zwei Tage), ziehe ich ebenfalls Sokken an (und bin dann entsprechend schlecht gelaunt) und ich bin mir nicht sicher, ob ich sie nicht vielleicht bräuchte, wenn die Temperaturen mal unter -10° C sinken (was zugegebenermaßen selten vorkommt, aber nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann). Allerdings muß ich Dir für Deinen radikalen Schritt meinen uneingeschränkten Respekt zollen. Aber wer weiß, vielleicht trenne ich mich auch eines Tages endgültig und für immer von sämtlichen Sokken, zumal ich die Dinger seit jeher nicht ausstehen kann... Ich weiß, daß ich in dieser hinsicht etwas inkonsequent bin, meine aber momentan noch nicht anders zu können.

Und ganz ohne Schuhe komme ich schließlich auch nicht aus (gestern steckten meine Füße den ganzen Tag in geschlossenen schwarzen Halbschuhen).

Nun, das Problem kenne ich auch, wenn ich auf irgendwelchen Baustellen mit anpacken muß. Da muß man sich an die Unfallverhütungsvorschriften halten, denn passiert etwas, kann man Probleme mit der Berufsgenossenschaft bekommen. Das heißt "Sicherheitsschuhe". Aber nichtsdestrotrotz (ist das ein Wort!!): ich bin oft genug schon barfuß auf Baustellen gewesen und habe mir den Spitznamen "Barfüßler" eingehandelt, was mich absolut nicht ärgerte, eher das Gegenteil.

Ist doch toll, daß Du keine Schwierigkeiten damit hast, auch mal barfuß auf Baustellen zu gehen.

Streusplitt ist zwar grobkörniger und manche Körner sind auch ein wenig spitz, aber es ist zumindest nicht wesentlich schlimmer als der von Dir beschriebene Feinschotter auf dem Tennisplatz. Spielst Du denn regelmäßig Tennis und was sagen Deine Spielpartner dazu, daß Du barfuß bist?

Nein, leider nur sehr selten, denn mir fehlt jemand, der mit mir spielen würde. Auf dem Tennisplatz fand ich den Sand eher angenehm. Gesagt hat aber bislang niemand etwas über meinen Barfuß - Tennis.
Squash habe ich auch schon öfter gespielt - barfuß natürlich. Ich habe allerdings erlebt - zuletzt im Tunesien - "Urlaub", daß man sich bei einem abrupten Stop schon mal etwas weh tun kann (Ach ja, mein Tunesienurlaub, mein Bericht steht nach wie vor aus und ich weiß nicht, ob ich ihn noch bringen soll - meine Zeit!!!!!).

Das wäre aber schade, wenn wir auf Deinen Urlaubsbericht verzichten müßten, auf den ich schon so gespannt bin. Falls Du es nicht schaffst, ihn hier im Forum zu posten, kannst Du mir ja davon erzählen, wenn wir uns sehen.

Nun ja, das absolute Glück in der Partnerschaft läßt sich ohnehin nicht erreichen. Ich habe zwar diesbezüglich keine Schwierigkeiten wegen meiner Barfüßigkeit, dafür gibt es aber diverse Diskussionen wegen anderer Streitpunkte, denn erstens sind meine Verlobte und ich von der Persönlichkeit her grundverschieden und zweitens haben wir beide seit dem Auszuge aus dem jeweiligen Elternhause sehr viele Jahre lang allein gelebt. Daß unsere Partnerschaft nun schon ein ganzes Jahr besteht, erfordert von beíden Seiten sehr viel Toleranz. Und da eine gemeinsame Wohnung für uns erst in Betracht kommt, wenn wir verheiratet sind, steht uns diesbezüglich noch ein gewaltiges Lernpensum bevor.

Nun, kommt darauf an, wie man das "große Glück" definiert. Meiner Meinung nach ist es gut, wenn man nicht die absoluten Übereinstimmungen in den Interessen hat. Da könnte ich mir vorstellen, daß so eine Partnerschaft ziemlich langweilig werden könnte.
Dann meine ich, daß ein sogenanntes "Gewitter" jeder Beziehung gut tut, denn sich nach so einem Gewitter wieder versöhnen ist - finde ich - eine sehr schöne Erfahrung für beide.

Das ist wahr! Allerdings muß man durch dieses Gewitter erst durch, und manche Dispute mit meiner verlobten sind wirklich aufreibend.

Ansonsten teile ich Deine Erfahrung: Die Kumpels akzeptieren meine Barfüßigkeit, lassen sich aber selber nicht aufs Barfußlaufen ein.

Also, ich habe mittlerweile eine bestimmte Eigenschaft zu diesem Thema: habe ich früher versucht, meine Kumpels zum mitbarfußen zu überreden, denke ich nun, daß ich es auch toleriere, daß sie Schuhe mit Socken anhaben müssen. Vielleicht eine etwas skurille Denkweise...

Ich toleriere es, wenn meine Mitmenschen nicht auf Schuhe und Sokken verzichten können, und versuche auch nicht, sie zum Barfußen zu überreden. Jeder muß selbst wissen, wie es ihm am besten auskommt.

Ich habe am 11.11. einen Termin in Landau in der Pfalz. Auf dem Rückweg könnte man sich vielleicht auch mal in Stuttgart treffen. Ich werde dann freilich wieder per ICE reisen.

Das wäre super. Hoffentlich habe ich auch Zeit, ich denke aber schon.
Bis dahin kann man ja etwas ausmachen.

Ja. Schreibe mir, wann es Dir am besten auskommt.

Für mich war es auch das erste Mal. Es ist wirklich eng, und da war es ein Glück, daß mein Platz ganz oben war, wo ich wenigstens meine sachen einigermaßen unterbringen konnte. An Schlaf war bei dem dauernden Geratter und Geschaukel des Zuges allerdings kaum zu denken. Immerhin hat es nicht "gemuffelt".

Wenigstens etwas, aber ich glaube es Dir, daß man wirklich kein Auge zumachen kann. Daß die Schlafkabinen nicht geräuschgedämpft sind, ist schon komisch. Allerdings glaube ich, daß man evtl. unten besser schlafen kann als oben, weil man oben über dem sogenannten "Kippunkt"
liegt und so die Schaukelbewegungen stärker fühlt als unten.
Mein Physikunterricht liegt auch schon eine Weile zurück, aber ich denke, ich habe das richtig definiert. Nun, bevor das hier ausufert, mache ich Schluß für heute.

Ich muß jetzt ebenfalls Schluß machen.

Barfüßige Herbstgrüße,
Markus U.


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