Nicht jede, aber wiederkehrende... (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Lorenz!
Kontakte klappen bei mir am besten, wenn ich barfuß bin. Da bin ich so entspannt
Vergewissere Dich mal und mache mit, wenn ich wieder Barfuß-Meetings ankündige!
Die Chancen stehen gut, daß ich in diesem Jahr endlich mal dabei bin, nachdem mein Terminkalender dank Ende der Wochenendbeziehung (wir wohnen jetzt zusammen) deutlich freier ist. Es muß ja nicht gleich in die Berge gehen...
Und noch etwas zu Dir, Lotsi. Es sei der Radikalität Deines jugendlichen Alters wegen entschuldigt, aber mir geht das Adjektiv "spießig" bei Dir etwas zu schnell über die Lippen bzw. die Tastatur.
Fühle Dich doch nicht gleich angegriffen! In dem Teil des Daseins, in dem wir uns (ja nicht ohne Grund) den Konventionen unterwerfen, wirken wir nun mal langweilig. Arm dran sind die Leute, die auch im Freizeitbereich Sklaven dieser Konventionen sind. Ehrlich gesagt, wer sich außerhalb des Jobs nicht von einengenden Konventionen lösen kann, den empfinde ich auch als spießig.
Okay, Du hast es so gewollt, dann stelle ich Dich eben neben Lotsi an den Pranger und schieße mich auf Dich ein
Ich fühle mich dabei gar nicht mal so sehr persönlich angegriffen, da ich es schon fast gewohnt bin, als spießig bezeichnet zu werden. Je nach persönlicher Definition und Geschmack gelten hin und wieder bei Freunden/Bekannten abwechselnd unsere Wohngegend, unsere Wohnungseinrichtung oder auch andere Dinge als spießig. Wobei sich regelmäßig die gleiche wie auch hier von mir angezettelte Diskussion ergibt, wer oder was jetzt spießig ist. Zumindest in dem Punkt, daß spießig doch eher ein Schimpfwort ist, sind wir uns dann noch immer einig geworden. Unseren Freundschaften haben die unterschiedlichen Auffassungen jedoch noch nie geschadet
Mir geht es hier dabei auch gar nicht so unbedingt um diesen einen Begriff, als mehr um die im Forum auch von anderen immer wieder vorgenommene Einteilung in - überspitzt formuliert - Gut- und Bösmenschen abhängig von der Fußbekleidung. Ich halte mich auch im Privatleben sehr oft an Konventionen (die es ja nicht nur bei Bekleidungen gibt), weil es das Zusammenleben in vielen Fällen einfacher und angenehmer gestaltet. Ich gebe Dir allerdings recht, daß das Hinterfragen solcher Konventionen und das sich davon Lösen wenn diese wenig Sinn ergeben, einen kritischen und gesunden Menschenverstand auszeichnen - auch und gerade im Beruf!!
Dein Umkerschluß, wer sich (privat) an Konventionen hält, muß spießig sein, gilt aber meiner Meinung nach noch lange nicht! Ich glaube Dir auch nicht, daß ich oder jemand anders beschuht langweiliger ist als barfuß.
Ich will Dir ein Beispiel geben:
Unterm Weihnachtsbaum geht's in unserer Familie (Eltern, Bruder, Freundin) recht locker zu, d.h. die Konvention lautet Alltagskleidung. Barfuß ist für mich da also kein Problem. In diesem Jahr wollten wir unsere Eltern mal "schocken" und sind in Anzug und Abendkleid (mit enstprechenden Schuhen) aufgekreuzt - in vielen (besseren?) Familien ist das der klassische Heiligabenddresscode (=Konvention =spiessig), bei uns aber bedeutet genau das ein Bruch mit der eingeschliffenen "Tradition", d.h. ich war unkonventionell = unspiessig.
Verstehst Du jetzt ein bischen das Problem, das ich nicht nur mit Lotsis Einteilung habe? Ich wehre mich nicht gegen das "spießig", sondern gegen diese Pauschaleinteilungen! Ob jemand spießig ist, hängt doch von seinem Verhalten ab, nicht aber von Beruf oder (privater) Kleidung!
PS: Die arme Lotsi steht hier natürlich nur pars pro toto am Pranger, es dürfen sich durchaus noch einige andere angesprochen fühlen...
Hättest Du es doch an alle adressiert! Jetzt mußte ich sie natürlich in Schutz nehmen.
Habe ich doch. Daß es gerade sie besonders hart trifft ist ein bischen auch Zufall und hat folgende drei Gründe:
1. Ich habe gerade eine ruhigere Phase und Zeit und Lust für derartige Diskussionen. Leider kann ich wie viele andere auch schon aus Zeitgründen nicht zu allem meinen Senf geben. Das ist aber auch ganz gut so, sonst würden wir das Forum sprengen und uns wohl wirklich zu Tode diskutieren. Außerdem langweilen sich auch viele über diese Diskurse.
2. Lotsi hat sich schon wiederholt ähnlich geäußert und ich habe mir daher ganz unkoventionell mal das Recht genommen, ihre Worte doch auf die Goldwaage zu legen.
3. Vor allem aber traue ich Lotsi zu, daß sie sich gegen meine "Angriffe" in verbal adäquater Weise zu wehren weiß. Im Gegensatz zu einigen anderen, die sich statt Argumenten dann lieber der Fäkalsprache bedienen. Mit denen streite ich mich nicht, dafür ist mir meine Zeit zu schade. Und nun hat sie mit Dir ja auch noch einen starken und konfliktfähigen Mitstreiter an ihrer Seite
Liebe Lotsi, es wäre schade, wenn Du nicht mehr so spontan wie bisher schreiben würdest. Nur mit Formulierungen zu taktieren, um ja keinen Widerspruch zu wecken -- das wäre spießig und langweilig!!! --Im Job muß ich das dauernd tun (
Liebe Lotsi, ich fordere Dich geradezu auf, weiterhin spontan wie bisher zu schreiben. Dein Schreibstil ist vollkommen in Ordnung, mir geht's ja um die Sache, nicht um die Formulierung. Widerspruch wecken ist auch O.K., nun ist er halt wach...
Ein herzliches Serfuß an alle Kämpfer gegen das Spießertum in der bayerischen Provinz )
Jörg