nochmal Barfuß und Armut (Hobby? Barfuß! 2)
Hi, bin auch begeisteter Barfüßer aber noch relativ neu in diesem Forum. Ich habe zwar schon ein paar mal geschrieben aber nur als Antworten auf andere Beiträge.
Ich möchte noch einmal auf das Thema Barfuß und Armut zurürckkommen, dass ich hier häufiger gelesen habe. Ich habe mir mit der Zeit einige Gedanken darüber gemacht die ich euch nicht vorenthalten will. Barfuß zu gehen kann beides sein, zeichen extremer Armut oder extremen Wohlstandes. Um das zu erklären gehe ich mal schematisch vor:
Zustand 1: "Ich bin der Umwelt ausgeliefert".
Die Tiere im Wald können sich keine Schuhe machen, die Urmenschen wahrscheinlich auch noch nicht, weil ihnen das Werkzeug fehlte. Auch heutzutage ist man unbeschuht, theoretisch, wenn einem das Geld fehlt. Dann muss man im Winter frieren, und Barfuß ist keine tolle Sache.
Zustand 2: "Ich kann mich vor der Umwelt schützen".
Um sich vor dem feindlichen Lebensraum zu schützen, kann ich mir entweder Schuhe selbermachen oder kaufen. Ersteres setzt das Wissen darüber voraus, zweiters setzt voraus ich habe genug Geld. Dieser Zustand ist schon eine wesentliche Verbesserung im Vergleich zu Nummer 1.
Zustand 3: "Ich kann die Umwelt formen".
Schreitet die Zivilisation voran, wird sie so mächtig, dass kein bedarf mehr besteht sich vor der Umwelt zu schützen, weil die Umwelt an die eingenen bedürfnisse angepasst werden kann.
Wir befinden uns im moment (Jahr 2000) auf dem Weg von 2 nach 3.
Heute leben wir in Häusern, in denen weitgehend unabhängig von den äußeren Witterungsverhältnissen das Klima nach eigenen Wünschen gestaltet werden kann. Barfuß laufen zu können ist das Zeichen, das ich so Wohlhabend bin, dass ich den Winter einfach vor die Tür sperren kann.
Was meinen die Anderen dazu?
Vielleicht eine kleine Argumentationshilfe, um die Assoziation Barfuß = Armut bei anderen aufzubrechen.
barfüßige grüße
christian