Von Frau zu Frau: Fragen an Julia (Hobby? Barfuß! 2)

Oli-M (33), Tuesday, 08.08.2000, 20:20 (vor 8810 Tagen) @ julia fiona

wobei meine Hornhaut mich vor schlimmerem bewahrt hat.
Vor dem, was Ihr eher meint, Schotter, Scherben etc. habe ich keine Furcht. Ich glaube, der "7. Sinn" funktioniert so (er ist schwer zu beschreiben): Man sieht als erfahrener Barfußgänger, ohne auf den Boden zu starren, Hindernisse schon am Rand des Gesichtsfelds und weicht automatisch aus. Oder der Fuß erspürt etwas unangenehm Scharfes oder Spitzes, und in äußerst kurzer Zeit verlagert man automatisch das Gewicht oder die Fußposition, um eine Verletzung zu vermeiden. Es ist jahrzehntelange Routine bei mir, die auch auf Volksfesten, Open-Air-Konzerten und ähnlichem bislang ohne Klage funktioniert. Zumal eine gut gepflegte Hornhaut so geschmeidig und sensibel wie auch haltbar ist.
Dornen von Pflanzen oder kleine Scherben bohren sich übrigens in die Hornhaut, ohne durchzukommen. Ich habe immer eine Pinzette dabei. Solche Stiche hinterlassen aber bei mir nicht wirklich eine Verletzung im Sinne der Frage (oder auch im Sinne des Wortes), es blutet nicht einmal.

Hallo Julia,

"von Frau zu Frau" das stimmt zwar bei unserer Diskussion nicht mehr ganz. Sandra hat sich ja schon eine ganze Weile nicht mehr hier gemeldet.

Deine Erklärungen sind aber umnheimlich interessant. Habe noch selten jemanden gefunden, der das so treffend und genau beschreibt.

Es gibt also doch den großen Unterschied zwischen dem "Durchschnitts-Barfüßer" und dem "Dauer-Barfüßer. Das leuchtet mir ein, das man als Ganzjahres-Barfüßer einfach einen geschärfteren und besseren "7. Sinn" hat. Das macht sicherlich die Routine. Du sagst ja sogar, daß Du "keine Furcht davor" hast.

Allerdings das mit der Hornhaut interessiert mich doch noch etwas genauer. Ich dachte immer, man bekommt durchs barfußlaufen eine dickere und geschmeidigere Hornhaut. Dies läßt sich aber nicht beliebig steigern. So war immer meine Meinung. Das haben mir auch einige Dauer-Barfüßer aus der DSS so erzählt und so hat es auch Richard Frazine in seinem Buch "The Barefoot Hiker" beschrieben. Vielleicht kennst Du ja dieses "Standardwerk" zum Thema barfußlaufen auch.

Ich war also der Meinung, wenn ich im Sommer regelmäßig barfußlaufe dann habe ich eben meine Hornhaut nach einer gewissen Zeit wieder. Da spielt es auch keine Rolle ob ich da mal zwischendurch Schuhe trage.

Du bist aber der Meinung, daß Deine Hornhaut dich aber vor schlimmeren Verletzungen bewahrt ("es blutet nicht einmal"). Ist also die Hornhaut bei Dir wesentlich dicker als bei einem "Durchschnitts-Barfüßer"? Oder ist es auch eine Art Gewöhnung und die Schmerzgrenze ist durch das dauernde und jahrelange barfußlaufen herabgesetzt. Als Hornhaut verstehe ich in diesem Zusammenhang nicht nur die Haut an der Fußsohle sondern natürlich auch die darunterliegende Fettschicht und die Muskulatur an der Fußsohle.

Barfüßige Grüße

Oli


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