Von Frau zu Frau: Fragen an Julia (Hobby? Barfuß! 2)
Hast Du dich eigentlich schon jemals beim barfußlaufen verletzt? Ich kenne nämlich fast keinen Barfüßer (mich eingeschlossen) , dem nicht schon irgendwann ein Mißgeschick passiert ist.
Hi Oli,
ja, aber in Situationen, die nicht spezifisch sind für Dauerbarfüßer, daher müsste ich eigentlich "nein" sagen. Bei einem Frühstück unter Freunden in einer sonst ganz unverdächtigen Wohnung bin ich einmal in einen auf dem Rücken liegenden Reißnagel getreten (es war heiß und ich war nicht allein barfuß). In einem See hat mich beim Hineinwaten im weichen Schlamm eine scharfkantige Weißblechdose ziemlich übel erwischt, wobei meine Hornhaut mich vor schlimmerem bewahrt hat. Und ich habe mir einmal höllisch die Bänder am rechten Fuß überdehnt, als ich völlig überraschend in eine tiefe, überfrorene und dann beschneite Pfütze einbrach und umknickte.
Vor dem, was Ihr eher meint, Schotter, Scherben etc. habe ich keine Furcht. Ich glaube, der "7. Sinn" funktioniert so (er ist schwer zu beschreiben): Man sieht als erfahrener Barfußgänger, ohne auf den Boden zu starren, Hindernisse schon am Rand des Gesichtsfelds und weicht automatisch aus. Oder der Fuß erspürt etwas unangenehm Scharfes oder Spitzes, und in äußerst kurzer Zeit verlagert man automatisch das Gewicht oder die Fußposition, um eine Verletzung zu vermeiden. Es ist jahrzehntelange Routine bei mir, die auch auf Volksfesten, Open-Air-Konzerten und ähnlichem bislang ohne Klage funktioniert. Zumal eine gut gepflegte Hornhaut so geschmeidig und sensibel wie auch haltbar ist.
Dornen von Pflanzen oder kleine Scherben bohren sich übrigens in die Hornhaut, ohne durchzukommen. Ich habe immer eine Pinzette dabei. Solche Stiche hinterlassen aber bei mir nicht wirklich eine Verletzung im Sinne der Frage (oder auch im Sinne des Wortes), es blutet nicht einmal.
Julia