Bedauerliche Ignoranz (Hobby? Barfuß! 2)

Markus (Oberbayern), Monday, 21.01.2008, 00:33 (vor 6151 Tagen) @ Markus U.

Hierfür hat Jay bereits ein sehr gutes Beispiel genannt: War die Durchsetzung von Kleiderordnungen in Betrieben, sofern es nicht um staatliche Institutionen wie Bundeswehr und Polizei (Uniformen) handelte oder zwingende betriebliche Belange (Unfallverhütungsvorschriften; Schutz des Arbeitnehmers vor Verletzungen) es erforderten, früher nicht justitiabel, so gilt heute die Kündigung eines Arbeitnehmers, der sich solchen Kleiderordnungen nicht unterwerfen will, als gerechtfertigt.

Gibt es dazu Urteile? Etwa eines von früher und eines zum Vergleich heute?

Ein anderes Beispiel für die Entliberalisierung der Gesellschaft ist die Wiedereinführung der sogenannten "Kopfnoten" in den Schulzeugnissen nordrhein- westfälischer Schüler (während in meinen Grundschulzeugnissen nur drei "Kopfnoten" standen, sind es jetzt indessen deren sechs), damit künftige Arbeitgeber Auskunft über sogenannte "soft skills" bekommen und so schärfer selektieren können.

Das hört sich natürlich schlimm an, aber macht durchaus Sinn. Denn dann wird diesen ganzen rumpöbelnden Hauptschülern und pubertären Tokio-Hotels-Teenies, die Flaschen durch die Gegend schmeißen und sich mit Alkopops zudröhnen, andere Mitschüler verprügeln und mit dem Handy filmen (ich habe das jetzt mal bewusst plakativ gemeint), endlich mal gezeigt wo hier der Hammer hängt. Solche Leute haben es nicht anders verdient, als später keinen Job zu haben.
Währendessen werden die vernünftigen Schüler mit guten Kopfnoten belohnt und bekommen ihren Job.

Es ist ein Unrecht, wenn jemand gegenüber der Not seiner Mitmenschen die Augen zukneift. Barfüßer sollten Menschen sein, die mit zwei offenen Augen und Ohren durchs Leben gehen und sich Mitmenschen in Not gegenüber offen und solidarisch erweisen (auch das gehört für mich zur barfüßigen Lebensphilosophie).

Man soll sich aber nicht so sehr mit Leid und Elend zudröhnen, dass man hinterher depressiv ist.

In erster Linie dient das Forum dem Austausch von Informationen, philosophischen Standpunkten zum Thema barfuß und der Organisation von Treffen und gemeinsamen Aktivitäten.

Aber nicht, um unser politisches System zu diskutieren.

Im Kapitalismus ist es leider so, daß viele Menschen sich ihrer Armut schämen und diese verbergen. Diese Menschen gehen zumeist nicht barfuß, denn Barfüßigkeit wird noch immer vielfach mit Armut assoziiert.

Aber ist doch dem Jay als passionierten Barfußläufer egal, zu mal er sich vor den Mitarbeitern im Tafelladen - die ja den Armen helfen wollen und sie deswegen nicht auslachen - wegen Armut nicht schämen braucht.


Abgesehen davon, daß Du hier Jay mit Dominik R. verwechselst

Sorry, das war ein Irrtum meinerseits.

, steht es Dir nicht zu, darüber zu urteilen, was jemand, der einen Tafelladen aufsucht, dort zu empfinden hat und ob er dies barfuß tut oder nicht.

Ich gebe hier kein Urteil ab sondern habe versucht, eine Empfehlung abzugeben bzw. mich in Dominik hineinzuversetzen und ihm die Ängste zu nehmen, barfuß einen Tafelladen zu betreten. Der Meinungsfreiheitsparagraph unserer bundesdeutschen Verfassung macht das möglich.


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