Von nackten Frauen, Rauchverbot und entblösten Füßen... (Hobby? Barfuß! 2)

Andreas aus Stuttgart ⌂ @, Thursday, 13.09.2007, 09:55 (vor 6217 Tagen)

am vergangenen Donnerstag fuhr ich mit meinem Audi 80 Club nach Südtirol, mit Dabei Dominik R. und Andi. Wir fuhren durch wunderbare Landschaften bei einem fantastischen Wetter. Regen am Fernpass, in Tirol dann aber Föhnwetter!

Barfuss kennt der Club mich schon lange, nie gab es Probleme. Dominik war heuer zum ersten mal dabei.

Beim Hotel Ortlerhof in Martell wurden wir freundlich vom Personal empfangen, wir checkten ein.

Am nächsten Morgen stand der erste große Ausflug für uns an. Stilfserjochpass! In Serpentinen geht es auf über 3.000 Meter hoch, ist nicht einfach da mit dem Auto raufzufahren. Ich fuhr barfuss, versteht sich. Insgesamt haben wir übrigens in den 3 1/2 Tagen mehrere Pässe ab.

In einem Ausflugslokal in einem kleinen Ort (Ort bekannt, will ihn aber hier nicht nennen) kehrten wir ein, es war sehr gepflegt. Da bekam ich die Krise, ich kochte vor Wut: man kann auch als Barfüssler Menschen provozieren - denn Dominik saß direkt am Durchgang für das Personal mit für jeden sichtbaren "entblösten Füßen". Wenn diese dann noch auf der Ferse stehen und man die schwarze Unterseite sieht, gehts an die Gürtellinie. In diesem Falle sollte man auch in einem guten Lokal anstandshalber sich so hinsetzen, dass man die Füße nicht sofort sieht oder besser gar nicht. Ich saß ja so, dass man es nicht sah - ich war so frei darauf Rücksicht zu nehmen. Konsequenzen gab es vom Personal keine, aber es war peinlich - den dreckige Füße zeigt man nicht für alle in einem feinen Lokal!

Am nächsten Tag Besichtigung einer Weinkellerei mit eigener Herstellung/Abfüllung. Es war heiß, wir waren Barfuss. In der Halle mit gestapelten Kisten gabs die erste Erläuterung, weiter gings in den Keller mit den Abfüllanlagen. Hygienisch einwandfrei sauber, der Klinkerboden wurde erst kurz vorher abgespritzt, er war nass. Ich sagte noch: "Halt, hier nicht Barfuss weiterlaufen!" So weit muss man da auch denken. Denn selbst mit Schuhen gibts auf nassen Böden leichte Spuren, schwarze Barfüsse haben da ganz andere "Folgen". Ich bot Dominik an die Espandrillos zu holen, meine hatte ich schon an. Nach Rückkehr zur Gruppe war mein Freund nicht mehr zu sehen, ich sah nur noch eine auch für Nicht-Indianer gut sichtbare schwarze Zehenspur quer durch den Raum... das gibts wirklich nicht, ich war sprachlos. Hier wurde eine Grenze überschritten. Gott sei Dank wurde auch dies von der Weinkellerei toleriert, kaum zu glauben!

Der Höhepunkt war aber: Nach dem Abendessen im Hotel saß vor uns "Sonja" mit wunderbar langen Haaren - aber die Art Ihrer Sprachwahl sehr außergewöhnlich: mit einem schleimigen grinsenden Ausdruck brachte sie ihre Meinung zu unseren Barfüssen zu verstehen. Auslöser war: Sonja hatte eine Zigarette angezündet - trotz Rauchverbot!!! Der Clubvorstand bat Sonja sofort, zum Rauchen rauszugehen. Nachdem sie wieder zurück war, war ihr Frust groß und die lapidare Erklärung folgte "auf dem Fuße": Wenn ich hier nicht rauchen darf, dann dürft ihr auch nicht barfusslaufen!" Es handele sich um eine Entblösung in der Öffentlichkeit.... Wer barfuss ist, könne auch gleich nur mit der Unterhose ins Restaurant, so ihre Begründung. Aha?! Dabei saßen wir diesmal so (Eckbank), dass niemand unsere "nackten" Füße gesehen hat! "Ich kann nicht essen und trinken, wenn jemand vor mir Barfuss sitzt!", so Sonja weiter (die trotz Sommerwetters mit dicken Socken und geschlossenen Schuhen unterwegs war) - Barfuss wie Flipflops sind für sie unhygienisch. Soso. Mir wurde es zu blöd, ich stand auf und ging. Dominik redete mit ihr noch eine gute Stunde lang - ich bin sicher, dass auch Dominik noch über diese Erlebnisse hier in Kürze berichten wird.

Beim Frühstück am nächsten Morgen war ich einer der ersten und pünktlich um 08 Uhr. Dominik und Sonja fehlten noch - ich war froh, wollte ich doch beiden aus dem Weg gehen. Als ich fast fertig war, kam auch Dominik. Später folgte Sonja, doch da war ich schon wieder in meinem Zimmer. Wie ich später von der Wirtin und Dominik erfuhr, ging ihr erster Blick unter den Tisch, ob seine Füße wieder barfuss sind. Natürlich wie immer! Doch jetzt der Knaller: Sonja zog ihr Hemd über den Kopf, stand auf einmal nackt vor Dominik! Vor den Augen der Wirtin, ihres Mannes und den anderen Clubmitglieder - Kinder waren Gottseidank nicht am Tisch. Also das geht doch einfach zu weit - Dominiks Kinnlade war unten...

Das sprach sich natürlich herum wie ein Lauffeuer, dass Sonja sich ausgezogen hat. Die Wirtin sprach mich sofort an, als ich vom Zimmer zurück kam: "Ich muss mit Ihnen reden!" Freundlich erzählte sie mir das obige Erlebnis und bat mich, die Schuhe anzuziehen, da sie nicht wisse, was die nackte Dame im Speiseraum sonst noch alles anstellen würde....

Seither sind wir für Sonja "Schwerverbrecher", werden wie Luft behandelt. Und das alles wegen eines gesetzlichen Rauchverbotes...

Ich hätte ja gerne schon früher darüber berichtet, aber im Forum ging es ja etwas drunter und drüber. Ich hoffe, dass sich alles beruhigt und auch dieser Bericht nicht zu einem Chaos führt...

Euer Andi aus dem Schwabenland

[image] www.Barfuss-im-Schwabenland.de


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