300 Kilometer Barfußmarsch (Hobby? Barfuß! 2)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Tuesday, 11.09.2007, 21:15 (vor 6219 Tagen) @ Andreas

Hallo Andreas

Also, die Bodenseegegend kenne ich ja ganz genau. Da war mir ja klar, dass ich auf dem geteerten Bodenseeradweg laufen kann. Ansonsten benutze ich Radler- und ganz normale Straßenkartenkarten. 1:110 000 und 2:200 000 Maßstab, also 1,1 Zentimeter Karte = 1,1 KM Natur und 2 cm Karte = 2 KM Natur. Das reichte mir völlig aus. Die Wege vom Bodensee weg kannte ich nicht. Einfach drauflos. Da ich an dem Anhänger Vollgummireifen montiert hatte, mied ich eh Wald- und Wiesenwege. Allerdings auch die Bundesstraßen und ging eher Umwege auf Nebenstrecken.

Demnach bist du also die gesamte Strecke auf Asphalt gelaufen? Dann wird dir sicher auch aufgefallen sein, dass Asphalt sehr unterschiedlich ausfallen kann. Manchmal fühlt er sich sehr glatt und angenehm an, manchmal aber auch extrem rau und unangenehm. Gerade auf den Hauptverkehrsstraßen wird ja eher der unangenehme Asphalt bevorzugt, um die Rutschgefahr für den Straßenverkehr zu minimieren, aber wie ist das auf den Nebenstrecken? Sind auch da die meisten Wege eher unangenehm, oder wie ist da wohl das Verhältnis von "angenehm" zu "unangenehm"?

Mit den Steigungen war mir schon vorher klar, dass es bis kurz vor Ulm nur hochgehen wird - gerade durch das Schussental. Die Donau entlang bis Donauwörth war fast alles flach. Aber dann musste ich ja irgendwo die Alb (Schwäbische oder Fränkische Alb) überqueren und da schien mir die Strecke von Donauwörth nach Treuchtlingen zwar steil, aber nicht so weit zu sein. Die Berge hätte ich nur vermeiden können, wenn ich einen etwa 100 Kilometere langen Umweg gemacht hätte.

Flacher und mit bedeutend geringerem Umweg wäre es eventuell entlang der ersten Eisenbahnstrecke gegangen, die München mit Nürnberg verband, also über Donauwörth - Nördlinger Ries - Wassertrüdingen - Gunzenhausen - Pleinfeld. Man hat damals schließlich bewusst die Eisenbahnstrecke dort erbaut, wo die geringsten Steigungen sind.

Aber ein wenig Schwitzen muss halt auch mal sein. Aber die Berge waren schon übel. Der Anhänger hatte ja keine Bremsen. Hoch eine Schinderei und runter ebenfalls. Meine Füße sind heute noch sauer auf mich...wenn es ging, dann mied ich es mit Schuhen zu laufen.

Dann wünsche ich dir weiterhin gute Erholung.

Allerdings ohne "Notschuhe" wäre dieser Marsch nicht möglich gewesen. Höchstens man nimmt einen Besen mit und hat ein Jahr lang Zeit...

Daraus entnehme ich, dass der Splitt, der vielfach auf den Straßen liegt, auch ein großes Problem war. Es ist einfach bedauerlich, dass das Streugut vom Winter auf Landstraßen scheinbar nie beseitigt wird.

Tja, mit der Brandblase war es so ne Sache. Das Problem ist einfach die Haut. Fehlt sie, muss Neue nachwachsen und das kostet halt a bisserl Zeit. Hm...mangelndes Training? Wohl kaum. Hatte mir ja schon im heißen April beim Training keine zugezogen. Habs wohl am Anfang der Tour etwas übertrieben...

Eigentlich kann ich da auch gar nicht mitreden. Ich hatte zwar noch nie eine Brandblase, aber ich habe meine Füße auch noch nie so stark belastet. Ich wandere ausschließlich auf Tagestouren. Solche Gewaltmärsche habe ich noch nie probiert. Umso mehr gilt dir meine Hochachtung.

Das mit dem Drumherumlaufen bei totgefahrenen Tieren ist gar nicht so einfach. Wenn ein Igel, Katze, Hase etc. auf ner Straße plattgefahren werden, dann liegen die ja nicht am Stück so herum, sondern die verteilen sich dann auf eine ganz schön große Distanz. Schnecken auf Radwege, das ging ja...nur auf Straßen ist es halt etwas anders...

Na gut, da fehlt mir auch die Erfahrung, da ich normalerweise eher vermeide auf Landstraßen zu wandern.

Ja, eine tolle Werbung fürs Barfußlaufen war es allemal. ich bleibe dran, dass es auch ein Erfolg für die Delfine wird.

Prima. :-)

Noch was zum Schmunzeln: In Ellingen bot mir eine Frau an, die Schuhe ihres Mannes zu holen, damit ich mich nicht so schinden muss...ich lehnte natürlich dankend ab.

Herrlich! Solche Details gefallen mir. :-D

Viele Grüße zurück

Ulrich


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