Barfuß-Übernachtung (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen, Stammposter, Wednesday, 14.02.2007, 11:52 (vor 6430 Tagen) @ Michael K. (BO)

Hallo Michael,

gerne beantworte ich Dir Deine Fragen:

Frage:
Wie wählst Du den Schlafplatz aus?
Antwort:
Wenn ich in einer Gegend bin, in der ich schon einmal war, dann greife ich gerne auf Schlafplätze zurück, die sich bewährt haben. Am Neuenburger See habe ich in Auvernier meinen Stammplatz, am Birsufer bei Münchenstein, wenn ich barfuß (und früher beschuht) Basel unsicher machte, ein Wald in der Nähe des Dolderhotels in Zürich. Es ist auch schon vorgekommen, daß ich Plätze, die ich mal mit dem Fahrrad angesteuert hatte, auch später aufgesucht hatte, wenn ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs war (und umgekehrt). Typische Beispiele sind ein Waldstück in unmittelbarer Nähe der Straßenbahnendhaltestelle "Uhlenhorst" in Mülheim/Ruhr (zweimal mit dem Fahrrad, einmal mit dem Tram angesteuert) oder ein Waldstück zwischen den Kölner Stadtteilen Lindenthal und Marsdorf (mit dem Tram im Rahmen meines ersten Barfußtreffens in Köln im Oktober 2004, mit dem Velo im Rahmen des Barfußtreffens in der Wahner Heide).
In unbekannten Gegenden einen Schlafplatz zu finden ist manchmal schwierig, speziell dann, wenn man barfuß ohne Fahrzeug unterwegs ist. Mit dem Fahrrad ist es einfacher, auch wenn man mit dem Fahrrad nicht überall hinkommt. Spezielle Karten habe ich nicht dabei. Aber es kommt schon vor, daß ich abends in einer fremden Stadt einen öffentlichen Stadtplan aufsuche und nach "grünen Flächen" auf dem Plan suche. Das hat sich schon manches Mal auf Radtouren bewährt, aber auch, wenn ich eine Tageskarte besaß (so in Köln und Dresden). Es kann auch vorkommen, daß ich den Platz schon im Laufe des Tages auskundschafte und später dort wieder hinfahre/-gehe.

Frage:
Schaust Du nach Sicht- und Windschutz, oder rechnest Du in jedem Fall damit, wieder aufzubrechen, bevor es hell wird?
Antwort:
Der Windschutz ist sekundär, der Sichtschutz nicht, wegen zwielichtiger Gestalten. Wenn ich den Platz aufsuche, ist es in der Regel dunkel. Wichtig ist, daß man nicht auf dem Weg zum Schlafplatz beobachtet wird. Wenn ich etwa auf einer Fahrradreise in einem Wald, durch den eine Verkehrsstraße (ohne Straßenlampen) führt und von der Feldwege abzweigen, einen Platz suche, dann achte ich darauf, daß ich dann in den Feldweg abbiege, wenn gerade kein Auto in Sicht ist. Meistens begegne ich auf dem Feldweg dann keinem Menschen mehr. Manchmal sind 50 Meter abseits der Straße schon ausreichend, weil dort die Scheinwerfer nicht hingelangen. Also sieht man mich nicht. Eine Taschenlampe benutze ich nicht, denn das würde auffallen. Ich breche nicht auf, bevor es hell wird, denn am frühen Morgen droht keine Gefahr durch lichtscheues Gesindel.

Frage:
Bereitest Du Deine Schlafstätte sonst noch irgendwie vor?
Antwort:
Meistens beschränke ich mich damit, Äste, Steine, Maronischalen usw. zur Seite zu tun.

Frage:
Ebnest Du den Boden, polsterst ihn mit Blättern o.ä., hast Du ein Tarp oder eine Folie zum Unterlegen oder im Zweifelsfalls als Dach dabei?
Antwort:
Ein Zelt aufbauen wäre mir zu umständlich. Auf Radtouren habe ich eine Isomatte dabei, beim Wandern ist sie allerdings zu sperrig. Da genügt ein Rest einer Zeltplane als Unterlage. Weiterhin habe ich eine Plastikfolie dabei, die ich bei starkem Wind und bei Nässe über das ganze ausbreite. Das funktioniert (manchmal, aber längst nicht immer). Die Folie hat sich aber auch schon bewährt, wenn es morgens recht kalt ist und ich keine Schuhe dabei habe. Wenn man aus dem warmen Schlafsack steigt, ist man froh, wenn die Füße nicht gleich mit berauhreiftem Gras in Berührung kommen. Bei starkem Regen tut es auch eine Brücke oder irgendein alter "Schuppen", soweit vorhanden.

Frage:
Ist der Schlafsack mit Daunen oder mit Synthetikfasern gefüllt, was eignet sich Deiner Erfahrung nach besser?
Antwort:
Daunen hat mein mittlerweile über 20 Jahre alter Schlafsack (und entsprechend sieht er aus) nicht. Ob die Fasern synthetisch sind oder auf Baumwollbasis, kann ich nicht sagen. Grundsätzlich eignet sich natürliches Material besser.

Frage:
Hast Du z.B. Schäufelchen, Zahnbürste und Wasser für die Morgentoilette dabei?
Antwort:
Eine Schaufel habe ich nicht dabei. Wenn ich nur eine Nacht draußen bin, verhalte ich mich auch nicht zahnarztkonform. Auf längeren Touren schon, wobei ich aber nicht unbedingt am Schlafplatz die Zähne putze. Ich habe auch schon öffentliche Toiletten dazu benutzt. Wasser habe ich zumindest auf längeren Radtouren immer dabei, aber mehr zum Trinken als zum Zähneputzen.

Viele Grüße
Michael aus Zofingen


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