Reaktionen von Hoteliers auf barfuss??? (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo summerbarefooter,
ich bin eigentlich kein spezieller Freund von Übernachten in Hotels, aber auch richtige Campingplätze sind nicht mein Fall. Ein einfacher Schlafsack im Wald, an einem Seeufer sind das, was mir am meisten gefällt. Über einem die Sterne, die Vögel zwitschern, die Frösche quaken usw. Fettes Schuhwerk stört dort nur. Und bei Regen darf es auch mal eine Brücke sein oder irgendein alter "Schuppen".
Hotels besuche ich, wenn ich geschäftlich unterwegs bin, aber seitdem ich barfuß laufe, war das auch nicht mehr geschäftlich unterwegs. Reservationen wurden dann auch nicht von mir vorgenommen, sondern von der Sekretärin. Meistens wurde die Rechnung auch gleich bargeldlos von der Firma bezahlt. Meistens war reiste ich in Dienstkleidung an und zum Frühstück erschien ich immer so (weil unmittelbar danach der geschäftliche Teil begann). Es ist aber durchaus vorgekommen, daß ich in Freizeitkleidung am Abend das Hotel, das nicht selten nicht gerade billig war, verließ, um zu wandern. Zur Freizeitkleidung gehörten zwar damals noch Schuhe, aber Socken und lange Hosen waren nur bei Temperaturen unter 15°C (damals war ich noch ein größerer Frostködel als heute) üblich. Dabei hat mir schon manch einer gesagt, daß das Nichttragen von langen Hosen eher ein Grund sei, einen MANN nicht einzulassen als das Nichttragen von Schuhen.
Privat war ich erst zweimal barfuß in einer Unterkunft. Das eine Mal im Elbsandsteingebirge im letzten April in einer Privatpension in Lohmen. Dort war ich freundlicherweise von Ulrich aus Berlin angemeldet worden. Er selber hatte in der in derselben Unterkunft übernachtet und war auch barfuß. Auch hatte er andere Teilnehmer einer Barfußwanderung Zimmer im Nachbarhaus angemeldet. Es gab keinerlei Probleme mit der Wirtsleuten, weder mit den nackten Füßen der Erwachsenen, noch mit meinen kurzen Hosen (bzw. den langen Hosen der anderen Barfußwanderer), noch mit den Mützen der an der Wanderung teilnehmenden Kinder. Wir mußten die Rechnung erst vor der Abreise bezahlen.
Das andere Mal war ich im Rahmen des Barfußtreffens in Düsseldorf in einer Unterkunft, nämlich "Scotty's Inn", dort sollte das Treffen auch beginnen. Dort habe ich mich selber angemeldet, und zwar per Mail. Bei meiner Anmeldung habe ich selbstverständlich nicht geschrieben, daß ich barfuß erscheinen werde. Nicht vergessen habe ich allerdings den Doktortitel (der ist übrigens "echt", ohne wenn und aber) vor meinem Namen. Man hat mir gesagt, daß bei Reservationen ein Titel von Vorteil sein kann. Bereits im Bestätigungsmail stand, daß man im Voraus bezahlen mußte, aber das hatte andere Gründe: Die Zimmer sind garagenartig ans Hauptgebäude angebaut und wenn man nicht im Voraus bezahlt hat, wird man bei der Konstruktion regelrecht genötigt, es vor dem Verlassen auch nicht zu tun. Auch hier wurde ich nicht abgewiesen, weder wegen meiner Barfüßigkeit, noch wegen meiner kurzen Hose. Einzig ein paar teils nicht mehr ganz nüchterne Kneipenbesucher lästerten über meine Aufmachung (im Dezember). Aber das ist mir lieber als wenn Spießer wegen "unpassender" Aufmachung (oder Leute, die sich tatsächlich Sorgen um meine Gesundheit machen) die Polizei rufen.
Deine Frage:
"Was die sagen werden, wenn man morgens ohne Schuhe aus dem Haus geht und abends demnach mit total verdreckten Füßen zurückkommt? Haben die dann womöglich Angst, dass man ihnen die Betten oder so dreckig macht?"
kann ich wie folgt beantworten: Einer der barfuß aus dem Haus geht und abends wiederkommt, hat möglicherweise verdreckte Füße. Genauso hat einer, der mit Schuhen aus dem Haus geht, abends verdreckte Schuhe. Also bestünde auch bei einem Schuhträger die Gefahr, daß er das Bett dreckig macht, wenn er nachts die Schuhe anbehält. Sollte es eine Hausordnung geben, so wird man dort weder ein Barfußverbot, noch ein "mit-Schuhen-ins-Bett-Gehverbot" finden. Wieso soll da von Barfüßern eine größere Gefahr ausgehen.
Schöne Grüße
Michael aus Zofingen