Weit haben wir´s gebracht (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo alle zusammen,
eine Frage, die ich schon seit Langem an euch richten wollte, in erster Linie an jene, die nicht im Beruf, sondern nur privat barfuß draußen laufen können:
Habt Ihr Erfahrungen mit Äußerungen eurer Vorgesetzten wie etwa "Ich hab Sie neulich barfuß in der Stadt gesehen, bitte unterlassen Sie das" oder "Was für einen Schatten das auf unser Haus wirft..." etc. etc. etc.
Ich bin gespannt!!
Bernd
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Hi Bernd, hi allgemein,
so weit kommt´s auch noch, daß Fimen ihren Mitarbeitern vorschreiben, was sie in ihrer Freizeit zu tun oder zu lassen haben, und sei es auch nur das Outfit. Um die Frage praxisnah zu beantworten:
Es würde bei mir eine relativ große Rolle spielen, "wie" ich in der Fa. "stehe" bzw. wie mein Verhältnis zum Chef ist. Nehmen wir an, das "Eingeführtsein" in der Fa. und das Verhältnis zum Boß sei super. Dann verliefe es wie folgt:
Chef: "Jay, ich hab' dich neulich im "Goldenen Kalb" tafeln sehen und natürlich wieder mal barfuß. Die ganze Stadt weiß, daß du bei uns für das & das verantwortlich bist und mir macht das ja nichts aus, aber könntest du vielleicht...weißt schon, die Leute finden es vielleicht etwas eigenartig und bringen es mit unserem Laden in Verbindung...vielleicht nicht doch wenigstens irgendwas an den Füßen haben, mir zuliebe?"
Ich (Augenbrauen hochziehend, dann verwunderter Grübelblick): "Nein...offengestanden - [HERUMDRUCKS HERUMDRUCKS]...ich möchte eigentlich doch in meiner Freizeit der sein, der ich bin. Wäre es nicht weitaus nutzvoller für uns, wenn wir diesen [Umwelt- etc.] -Skandal in der Presse endlich loswerden würden oder im 'Spießigen Stadtblatt' betonen würden, daß wir in der & der Produktgruppe Nr. 1 und gleichzeitig der beliebteste Arbeitgeber am Ort sind?"
Bei gutem Verhältnis wird man die Pauschale in der Freizeit bereits etwas stärker betonen und gleichzeitig ein komplettes Image-Aufpolier-Optimalkonzept entwerfen, sodaß [Mitarbeiter-Freizeit-BF] vergleichsweise total wurscht wird und der Boß diesen Argumenten nicht ausweichen kann, es sei denn, er ist in Sachen Imagepolitur ein Volltrottel, der hinten & vorn Wesentliches nicht von Unwesentlichem unterscheiden kann. Stehen die Kollegen dem eigenen BF neutral bis positiv gegenüber und hat man zu ihnen ein gutes Verhältnis, betont man, daß man das erwähnte Imagepoliturkonzept auch schon oft mit den Kollegen besprochen hätte und:
"Deshalb würde sich der gesamte Kollegenkreis schon sehr wundern, wenn ich in meiner Freizeit nicht mehr BF wäre, bloß weil es die Fa. befiehlt. Es fragt sich jeder, was das der Fa. nutzt."
Dann steht Kollegenkreis gegen Chef. Das kann er sich nicht leisten.
Die obigen von Bernd eingebrachten Äußerungen drücken bereits ein mittleres bis distanziertes Verhältnis aus. Dann würde ich sagen:
"Sie ersehen aus meinem Überstundenkonto, was ich für die Fa. tue (bzw. in harter, überstundenreicher Arbeit habe ich diesen & jenen [dicken] Erfolg errungen). Wenn ich in meiner Freizeit nicht mehr machen kann, was ich will, ist das, was Sie wünschen, für mich irgendwo "Repräsentations"arbeit für die Fa. Wenn Sie mir mit einer deutlichen Gehaltserhöhung entgegenkommen, bin ich einverstanden."
Normalerweise bricht das das Gespräch sofort ab und es ist Ruhe.
Ist das Verhältnis schlecht, weil der Job notgedrungen angeommen wurde, man dafür nicht begabt ist und die Kollegen anti-BF-psychopathische Spießer sind:
Boß: "DAS wünsche ich nicht mehr zu sehen!!!!"
Ich: "Was ich in meiner Freizeit tue, geht Sie nichts an."
Freundliche BF-Grüße von einem ehemaligen leitenden Industrieangestellten, den Outfit & BF Kopf und Karriere gekostet hat, Jay