Fußschmuck @Jay,Markus U.,Alan (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Tuesday, 30.01.2007, 18:13 (vor 6445 Tagen) @ Descalzar

Hallo und ein frohes neues Jahr,
leider melde ich mich erst jetzt zu Wort, da ich Silvester einen kleinen Unfall hatte, mehrere Wochen krankgeschrieben war und diese Zeit bei9 meiner4 Freundin (ohne Internetanschluß) verbrachte.

Hi Descalzar,

ich freue mich, daß Du wieder schreibst. Jay und ich hatten uns nämlich schon Gedanken gemacht, wo Du wohl abgeblieben seist. Daß Du verletzt bist, tut uns natürlich leid (neugierige Frage: hat es mit Feuerwerkskörpern zu tun?), und wir wünschen Dir gute Besserung & rasche Genesung.

es ist schon interessant, welche Thesen Ihr zum Thema Fußschmuck aufgestellt habt. Vielem stimme ich zu, mache lehne ich ab.
Zu der Diskussio, ob dies und das zu weiblich oder zu tuntig ist, fällt mir der Schauspieler Jonny depp ein, der mit seiner Darstellung als "tuntiger" Pirat in dem Film "Fluch der Karibik" seinen bislang größten Erfolg erzielen konnte.
Als dieser das Angebot zurr Rolle des Jack Sparrow erhielt und er seine Art des Auftretens dien Studiobossen unterbreitete §Kajal, Goldzähne, tuntiges Auftreten) lehnten diese Anfangs entsetzt ab. Doch letztendlich hat sich gezeigt, daß grad diese Filmfigur den Erfolg des Films ausmachte. Das Volk mag eben schräge Vögel, die sich von den "Langweilern" abheben.

Hier muß ich was einwenden: Es mag sein, daß das für "Leinwandhelden", die öffentlich (und für meinen Geschmack zu sehr) bewundert werden, zutrifft. Außerdem handelt es sich um eine "Filmfigur", also eine fiktive Person, und weil ich im übrigen jeder Art von Prominentenkult bewußt abhold bin, weiß ich nicht, wie der Depp sonst drauf ist. Des weiteren kann man den Fernsehapparat jederzeit abschalten, wenn einem das Gezeigte nicht gefällt. Der "schräge Vogel" in der Nachbarschaft erregt hingegen zumeist nicht die Bewunderung des Volkes, sondern wird häufig beargwöhnt und als schlechtes Vorbild hingestellt.

Ohne jetzt unbedingt andere provozieren zu wollen, liebe ich auch das ungewöhnliche und lebe auch gerne meine Neigungen aus. ich bin der Meinung, daß man als Mensch nur glücklich wird , wenn man zu sich steht und sich nicht selbgst verleugnet. Dochj leider ist es immer noch in der heutigen zeit so, daß Menschen die anders sind, verspottet oder ausgegrenzt werden, obwohl die Anzahl derer, die ihre Neigungen bezüglich der Mode, des musikgeschmacks usw immer mehr ausleben, immer größer wird.

Auch ich fühle mich seit jeher von ungewöhnlichen Menschen angezogen und lebe ebenfalls gerne "meine Neigungen aus". Ich genieße es auch, daß man mich nicht ohne weiteres in eine bestimmte Kategorie einordnen kann, und bin meinerseits ein Gegner des Schubladendenkens. Ich lehne es auch ab, ein endgültiges Urteil über die Menschen, mit denen ich zu tun habe, zu fällen. Entscheidend ist immer der jeweils letzte Eindruck. Erst wenn jemand gestorben oder sonst aus meinem Leben verschwunden ist, bilde ich mir ein endgültiges Urteil.
Freilich ist das Ungewöhnliche nicht per se das "Gute". Ich habe leider auch ungewöhnliche Menschen erlebt, die sich als Scheusale erwiesen haben.

Ich persönlich fühle mich mit 1000 bunten Vögeln an einem Lagerfeuer wohler, als im Anzug an einem Bistrotisch bei "Gosch"

Soviele "bunte Vögel" auf einen Knubbel habe ich noch nicht erlebt.

Grad heute schrieb ich einer lieben Freundin (Wir haben uns in 18 Monaten 2x gesehen. Auch sie hatte mir berichtet, daß sie, seitdem sie von ihrem "spießigen" Ehemann innerlich abstand genommen hat und sich jetzt selbst immer mehr findet, immer heller strahlt und sich dieses auch im zwischenmenschlichen Umgang wiederspiegelt.
Ähnlich ergheht es auch mir seit einigen Jahren.
Auch ich merkte, daß ich mich in den ersten 35 Jahren meines Lebens in eine Riolle zwängen ließ, die mir nur anscheinend gefiel.
Erst ziemlich spät erkannte ich, wer ich wirklich war und stellte mein Leben Schritt für Schritt um.

Das Barfußgehen ist dazu eine gute Hilfe, aber ich habe die Befürchtung, daß es für manche der hier Schreibenden (Du bist damit ausdrücklich NICHT gemeint) der einzige Ansatz ist. Bei Dir habe ich gemerkt, daß sich das, was Du schreibst, in Deinen Beiträgen, die ich sehr schätze, widerspiegelt. Deine heutigen Biträge sind weitaus besser als die, welche Du beispielsweise im Jahre 2000 (damals noch unter anderem Namen) schriebst.

Ob man nun Zehenringe mag oder nicht (die Befürchtungen, daß sie gefährlich sind, weil man irgendwo hängenbleiben könnte, halte ich für ausgemachten Quatsch unhd unbequem sind sie auch nicht)m kaufte ich mir den ersten zehenring vor ca. 11 Jahren und trug ihn ab diesem zeitpunkt auch ständig. Sicher war ich mir dessen bewußt, daß man mich für eine Tunte halten könne. Das war mir aber irgendwie egal, obwohl ich mir zu diesem Zeitpunkt sehr große Gedanken über das Urteil meiner Mitmenschen machte. Ein Band aus Leder trug ich schon 5 Jahre vor dem Ring.
Vor ca. 5 Jahren schminkte ich mir zu einer Halloween-Party meine Augen dunkel und was ich im Spiegel sah, gefiel mir. Ein Kompliment eines weiblichen Partygastes "Du siehst ja jetzt noch besser aus, als vorher" bestätigte mich. Doch es dauerte noch 2-3 Jahre bis ich auch Alltags mit dunklen Augen das Haus verließ. Anlaß´war auch diesmal eine Piraten-Party und in Anlehnung an den o.g. Film schminkte ich meine Augen wieder mit Kajal. Meine Freundin und auich ihre Mutter fanden das ziemlich Klasse und seitdem trage ich Kajalo.
DEoch zurück zum Fußschmuck. Abgesehen davon, daß ich meinen Zehenring nicht für eine Kiste Gold abnehmen würde, finde ich Fußschmuck generell sehr schön.

Darüber, wie bequem oder unbequem Zehenringe sind, kann ich mir kein Urteil erlauben, weil ich nie welche getragen habe und auch nicht vorhabe, mir welche zuzulegen. Generell habe ich jedoch eine starke Abneigung gegen Accessoires jeglicher Art, seien es Zehenringe, Fingerringe, Armbanduhren, Halsketten oder Piercings jeglicher Art. Ich mag sowas einfach nicht. Piercings finde ich besonders abartig, weil die Anbringung mit einer absichtlichen Verletzung des Körpers verbunden ist. Sie ergeben in meinen Augen auch keinerlei Verschönerungseffekt. Jay sieht das übrigens genauso wie ich.

Ich bin der Meinung, daß man auch deamit ausdrücken kannj, daß man sich voll und ganz zu seiner Barfüßigkeit bekennt uind nicht mal eben "die Schuhe vergessen hat". Würde man den Schmuck in Schuhen verstecken, bräuchte man ihn nicht zu tragen.

Dieses Argument ist mir bekannt. Ich wiederum meine, daß ich es nicht nötig habe, andere darauf hinzuweisen, daß ich barfuß bin (der effektivste derartige "Hinweis" wäre übrigens eine Rassel oder ein Band mit Glöckchen um das Fußgelenk, habe ich auch schon erlebt), und wenn jemand es nicht bemerkt, weil er "Tomaten auf den Augen hat" oder einfach kein Problem damit hat und deswegen nicht darauf eingeht (die letztere Variante ist mir übrigens am liebsten), so ist mir das sehr recht. Sprüche wie "Oh, Sie sind ja barfuß" mag ich nicht sonderlich, so daß meine Antwort dann zumeist lautet: "Ja, ich bin barfuß." Das ist zwar nicht besonders originell, aber dieser Aspekt ist dann in der Regel im Gespräch erschöpft.

Ich muß zugeben, daß ich gern meinen Körper Schmücke. Dazu gehört auich ein Ohrring und ein gepiercter Bauchnabel (wieder etwas ungewöhnmlich für einen Mann)
Aber ich polarisiere auch gerne und rege die Menschen gern zum Nachdenken an. Sie setzen sich damit unbewußt mit ihren Vourteilen auseinander uind überdenken diese (hoffentlich) dann auch einmal.
Hätte es nicht Menschen gegeben, die immer etwas neues ausprobierten oder über Veränderungen nachdachten, würden ir immer noch auf den Bäumen leben.
Kurzum: Ob man mich für tuntig hält oder nicht ist mir letztendlich piepegal.Auf jeden Topf paßt ein Deckel und hätte ich nicht meine Füße und meinen Fußschmuck "öffentlich zur Schau gestellt" , hätte ich viele interessante und liebe Menschen nicht kennengelernt.
Denn beachtet: "Man erkennt sich" Da ist viel Wahres dran.
Grad Silvester sprach mich eine hübsche Frau an. Sie hatte mich mit ihren Blicken den ganzen Abend verfolgt und um Mitternacht fand sie den Mut mich anzusprechen. Sie fand mein Auftreten geradezu erotisch. Sie sagte mir, daß soie sofort erkannt hätte, daß ich ein ständiger Barfüßer sei, denn die Art, wie ich meine Füße zur Schau stelle (Fußschmuck) hätte ihr signalisiert, daß ich auch zu meiner Barfüßigkeit stehen würde.Leider verlor ich sie danach aus den Augen.
Mit dieser kleinen Episode aus meinem "aufregenden Barfüßerleben" schließe ich meinen eilig dahingetippten und mit dem Mittelfinger getippten Bericht (der Zeigefinger ist leider noch gebrochen)
Gruß und Fuß,
Descalzar

Meine Abneigung gegen Kajal und Fußschmuck entspringt nicht in erster Linie der Befürchtung, damit für tuntig gehalten zu werden; diese ist vielmehr nur ein weiterer Aspekt, der mich davon abhält.
Vielleicht hat die Barfüßigkeit für mich auch einen etwas anderen Stellenwert als für einen Großteil der hier Schreibenden; für mich symbolisiert es ein Stückweit "echte Männlichkeit", die selbstgenügsam ohne jeden Schnickschnack (und damit auch ohne Fußschmuck) auskommt. Wenn es für Dich etwas anderes bedeutet, kann ich gut damit leben, ohne daß Du deswegen in meinem Ansehen sänkest. Ich lehne es nur für mich selbst ab, denn wenn ich Zehenringe anlegte oder meine Zehehnnägel gar lakkierte, wäre ich nicht "ich selbst" und würde mich mit meinen eigenen Füßen nicht wohlfühlen. Also halte ich meine Finger und erst recht meine Zehen davon fern.

Und wenn Du auf diese Weise eine schöne Frau, die vielleicht sogar selbst barfuß läuft, kennenlernst, ist das für Dich doch umso besser!

Barfüßige Wintergrüße,
Markus U.


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