Autos & Kapitalismus-Psychotherapie von Barfuß-Gegnern (Hobby? Barfuß! 2)

Jay, Sunday, 03.12.2006, 19:42 (vor 6503 Tagen) @ Markus U.

Hi Markus,
einige Mysterien bleiben in der Sache...
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Ich wüßte auch gern Bescheid darüber, wieso gerade Füße absichtsvoll zum "häßlichen Körperteil" hochstilisiert wurden. Die Vorstellung, daß ein Körperteil, und dazu noch ein so wichtiger wie die Füße, die zu unserer Fortbewegung unbedingt nötig sind, von vornherein "häßlich" sein soll, ist mir vollständig fremd. Natürlich gibt es häßliche Füße, vor allem solche, die jahrzehntelang durch falsches Schuhwerk malträtiert und deformiert sind, die an Hallux valgus leiden oder bei denen die Zehen übereinander geschoben sind oder sonstwas. Aber auch andere Körperteile wie die Hände oder das Gesicht können häßlich oder entstellt sein. Für mich gibt es nur schöne oder häßliche Körper, aber keine "schönen" oder "häßlichen" Körperteile. Als Christ glaube ich, daß Gott den Menschen einschließlich der Füße "nach seinem Bilde" (Gen 1, 26) schuf, und daß es "sehr gut" (Gen 1, 31) war. Wie können Füße da häßlich sein?

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Fakt ist jedenfalls, daß in den USA der Fuß (auch der gesunde) als häßliches (schon graduell wie etwa z. B. die Rektalampulle im Enddarm,
in der der Kot angesammelt wird) Körperteil angesehen wird, sprich, im öffentlichen Bewußtsein in den USA "zeigt" man etwas häßliches, wenn man seine (auch gesunden) Füße zeigt, in D ist es gottseidank gegenteilig, ich weiß nicht mehr, in welcher allgemein auch meinungsbeeinflussenden Publikation ich las: Gesunde Füße sind ein sehr schöner, ästhetischer Anblick. Die beiden erwähnten Artikel im Reader´s Digest sagten fast ungeschminkt expressis verbis: Einen Fuß zu sehen ist ein häßlicher Anblick. Das letzte Mal war ich vor 2 Jahren "drüben", warum die Öffentlichkeit derart Anti-BF "drauf zu sein hat", konnte ich in Presse u. TV nicht ergründen. Wer trichtert das auf welche Weise in deren Gehirne ein? Das nächste Mal werde ich das zu ergründen versuchen.
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Fällt mir grade ein, auch wenn´s jetzt philosophisch wird: Füße muß man geruchsmäßig sogar in allen Ehren halten. Den eigenen Gesamt-Körpergeruch sowie z. B. Mundgeruch nimmt man nicht wahr, Füße (auch die eigenen) warnen wenigstens!
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Dann ist es aber i. d. R. zu spät, denn der "Schaden" im Sinne von Geruchsentwicklung ist ja dann schon eingetreten, und dann muß man die Füße waschen. Sonderbar finde ich daher Gebräuche wie in der Türkei, Korea oder Japan, wo es in guter Gesellschaft Sitte ist, die Schuhe auszuziehen, aber die Sokken anzubehalten. Meine Füße fangen, wenn sie denn einmal in Sokken gezwungen werden, schon nach kurzer Zeit zu stinken an, während die Geruchsbildung im sokkenlosen Zustand in geschlossenen Schuhen sehr begrenzt ist und in Sandalen, Flipflops sowie natürlich barfuß ausbleibt.

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Natürlich ist das besser und ein BF läßt es ohnehin nicht so weit kommen. Sollte nur heißen: Besser eine Warnfunktion als keine.
Freundliche Barfußgrüße, Jay


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