Barfuß auf dem Weg zu mir selbst (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Kathrin!
Da wir zu diesem Zeitpunkt schon das heiße Wetter hatten, beschloß ich spontan, unseren Abendspaziergang an diesem Tag barfuß zu machen. Als wir zurück kamen, stand unsere Nachbarin vor dem Haus. Wir sprachen mit ihr über alles möglich, über meine nackten Füße verlor sie kein Wort.
Ich finde es schön, daß Du entdeckt hast, wie schön es ist, auch daheim in der Umgebung der eigenen Wohnung barfuß zu gehen, Wenn Du es öfters machst, wirst Du bemerken, daß Du Dich zusehends daran gewöhnst - und Deine Umgebung auch.
Einmal habe ich eine 12km-Wanderung barfuß gemacht. Das war vielleicht ein bißchen viel. Ich hatte hinterher Blasen unter den Sohlen, von denen eine blutig war. Die letzten Kilometer konnte kaum noch gehen.
Das wird wohl so gewesen ein. Als ich im Frühjahr 2004 begann, immer öfter draußen barfuß zu gehen, habe ich es langsam angehen lassen, indem ich zuerst nur kurze Strecken auf Gras, Asphalt und so gegangen bin, und dann immer länger und auf immer schwierigeren Böden gegangen bin. Auf diese Weise sind mir solche Blasen, von denen im Forum immer wieder berichtet wird (ich hatte viel im Archiv und im "Best of" gelesen), ersart geblieben - vielleicht, weil ich durch besagte Lektüre "vorgewarnt" war. Die Hauptsache jedoch ist, daß Du Dir das Barfußlaufen dadurch nicht hast vermiesen lassen.
Ein einziges Mal habe ich eine negative Reaktion erlebt, als mir ein Mädchen aus einer Jugendgruppe zurief "Bah, wie ekelhaft! Bist du aus der Klapse abgehauen?"
Über etwas Ähnliches hatte ich mich vor einiger Zeit sehr aufgeregt. Die heutigen Jugendlichen taugen nichts und wissen offenbar nicht einmal, wie man sich in der Öffentlichkeit angemessen verhält! Ich hätte so etwas früher nie gewagt, und meine Eltern hätten es mir auch nie durchgehen lassen! Die heutigen Eltern verstehen offenbar nichts davon, wie man Jugendliche zu respektvollem Verhalten gegenüber Erwachsenen anhält.
Seit einem Jahr mache ich im Abendlehrgang eine Ausbildung zur Heilpraktikerin. Wenn alles gut läuft, bin ich in zwei Jahren fertig. Dann möchte ich meinen jetzigen Job kündigen und einen eigene Praxis eröffnen. Das ist natürlich mit Risiko verbunden und viele Leute raten mir davon ab. Ich sollte das mit der Heilpraktikerin doch nur hobbymäßig für Familie, Freunde und Kollegen betreiben. Doch ich spüre, daß das nicht mein Weg ist, da ich in meinem jetztigen Beruf auf Dauer immer unglücklicher werde.
Wenn Dein Herz Dir sagt, daß das Dein Weg ist, dann mußt Du ihn gehen. Nur Mut! Zuerst wird es vielleicht ein bißchen schwierig werden, aber wenn Du Deinen Patienten das Gefühl gibst, bei Dir in Sicherheit und in guten Händen zu sein, dann wird sich das sicher bald herumsprechen. Außerdem kannst Du dann auch bei der Arbeit barfuß sein.
Doch ich will jetzt das Leben leben, wozu ich mich berufen fühle. Und das bedeutet barfuß zu sein, im wörtlichen und im übertragenen Sinn. Ich vertraue darauf, daß der Gott, der will, daß wir leben, mich auf meinem Weg beschützt.
Kathrin
Das ist ein sehr schöner Schluß, besonders der letzte Satz. Ich wünsche Dir auf Deinem Wege, den Du barfuß gehen wirst, Gottes Schutz und alles Gute!
Liebe Grüße,
Sabrina