Barfuß auf dem Weg zu mir selbst (Hobby? Barfuß! 2)
Liebe Kathrin,
Vielen Dank für die offene und interessante "Barfuß-Autobiografie"! Das Gefühl, richtig zu leben, stellt sich bei mir vor allem dadurch ein, dass ich den Untergrund in all seiner Vielfalt mit den freien Füßen spüre und mit den Zehen begreife. Und für den ganzen Körper bedeutet das ein viel echteres Bewegungs- und Raumgefühl. Das habe ich glücklicherweise schon in jungen Jahren im Garten meiner Eltern, auf dem Sportplatz und im Ruderverein erfahren dürfen.
Trotzdem bin ich von dem dominanten Sicherheitsdenken meiner Eltern geprägt und habe mich genauso wie du für einen sicheren Brotberuf entschieden. Den habe ich als braver Familienvater auch durchgezogen, obwohl ich bald merkte, dass er mich nicht erfüllt. Das war umso leichter auszuhalten, je öfter ich mir das Gefühl der barfüßigen Erdung gönnte und auch möglichst oft bei naturistischen Aktivitäten Sonne, Luft und Wasser an den ganzen Körper ließ.
So stellte sich irgendwann heraus, dass der Herrgott etwas Ungewöhnliches mit mir vorhatte. Ich sollte nicht wie die meisten Kollegen den Profit von Aktionären der Pharmaindustrie steigern, sondern möglichst vielen Menschen ihre Erdung zurückgeben! So bin ich seit einigen Jahren ganz aktiv dabei, wenn Barfußpfade geplant und gestaltet werden -- und vor allem, wenn fröhliche Kinder und Leute auf diesen unterwegs sind.
Ich denke, dass das Gefühl der Erdverbundenheit hilft, bei der Suche nach Glück und Erfüllung zum Ziel zu gelangen. Dafür wünsche ich dir alles Gute!
Mach's gut und unbeschuht, Lorenz