Andererseits ... (Hobby? Barfuß! 2)
... gibt es auch zumindest eine antike Stelle, die heraushebt, wie angenehm Barfußgehen sein kann, nämlich am Anfang von Platons Phaidros (229 a), wo Sokrates´ Gesprächspartner (der sonst nicht barfuß geht) hervorhebt, wie glücklich es sich fügt, daß er gerade zu diesem Zeitpunkt barfuß ist; verwiesen wird auf Jahres- und Tageszeit und auf das Durchwaten eines Bächleins (erinnert mich jetzt an Georgs Septemberwanderung). Natürlich gibt es solche Äußerungen auch in der Antike, aber ich glaube nicht, daß solches Empfinden entscheidend dafür war, daß asketische Philosophen (und später Mönche) barfuß gingen. Generell kann man aber natürlich nicht pauschal über das Emopfinden von riesigen Epochen wie Antike und Mittelalter urteilen, sondern nur bedeutende philosophiegeschichtliche Argumentationsweisen herausstellen. Insofern ist Dein Einwand, Pedro, gerechtfertigt.
Übrigens sei noch angemerkt, daß Barfußlaufen in antiken Städten sicherlich weniger angenehm war als in modernen. Man denke nur an das Fehlen jeder ableitenden Kanalisation. Wenn man etwa in Pompeii mal die hohen Trittsteine auf den Straßen gesehen hat, weiß man, daß der antike Stadtmensch abseits von diesen im Prinzip durch die Faekalien seiner Nachbarn watete....
Gruß, Guenther