Stein ungleich Stein? (Hobby? Barfuß! 2)
Hi Michael!
Auch derselbe steinige Weg kann sehr unterschiedlich sein, mal eher unangenehm, mal angenehm. Sicher spielt eine Rolle, ob der Weg feucht oder trocken ist, ob im Schatten oder im gleißenden Sonnenlicht. Aber selbst bei unveränderten Bedingungen merkt man Unterschiede. Ich hatte mal eine ganztägige Wanderung gemacht: Als ich morgens durch die Zofinger Altstadt ging, fand ich das Kopfsteinpflaster angenehm. Nachdem ich nach ca. 30-35 km wieder die Altstadt erreichte, fand ich es eklig. Oder im Tessin: Ich kam über eine Art Sandweg, aus dem einige Steinchen ragten. Auf der Hintour, ich war gerade 5 km vom Bahnhof Lugano gewandert, empfand ich ihn als herrlich. Auf der Rücktour am nächsten Tag (nach Wanderungen über teilweise maronibespickte Bergwege mit schwerem Gepäck) schmerzte jedes Steinchen.
Das geht ganz natürlich zu. Wenn man als geübter Barfußläufer zu einer Wanderung aufbricht, sind die Füße noch frisch und ausgeruht, so daß Kopfsteinpflaster und Feinschotter keine Schwierigkeit darstellen. Hat man die Wanderung dagegen zum größten Teile hinter sich, so sind die Füße desto stärker beansprucht, je anspruchsvoller die Wanderung war, so daß auch Böden mit geringerem Schwierigkeitsgrad bei gleicher Temperatur und Beschaffenheit als schwieriger als zu Beginn der Wanderung empfunden werden - ein Zeichen dafür, daß die Füße sich nach Ruhe sehnen.
Auch wenn ich ziemlich erschöpft war, so hat mir doch das Rheinsteig-Wochenende gefallen. Aufgrund von Evas Ankündigungen habe ich interpretieren können, daß die Wanderung schwieriger ausfallen würde als Georgs Wanderung durch die Wahner Heide vor fast einem Jahr, wo wir uns ja auch begegnet sind. Evas Hinweis auf Schuhe habe ich "aktiv verdrängt", mehr aus Prinzip. Weiterhin hat mich auch niemand gezwungen, am Tag zuvor von Siegburg nach Bonn zu wandern. Ich hätte es auch wesentlich einfacher haben können, nämlich am Vortag keine Anstrengungen machen, zur geplanten Zeit am Bahnhof Unkel zu sein, um mich mit dem Auto abholen zu lassen (und den schweren Rucksack dort zu lassen). Das ich nicht so gehandelt habe, war einzig und allein meine Entscheidung. Niemals würde ich daher Eva oder sonst einem aus dem Forum Schuld geben wegen schlechter Information oder was auch immer.
Ich hatte aus Eva's Information entnommen, daß die Wanderung anspruchsvoll sein würde, und ich habe sie als hervorragendes Training genossen. Allerdings würde ich anders als Du eine solche Wanderung auf keinen Fall mit schwerem Gepäck durchführen wollen, und auch eine Übernachtung im Freien käme für mich aufgrund der Gefährdung durch die Unbilden des Wetters, wilde Tiere und Räuber nicht in Betracht. Wenn ich auf einer Reise bin, für die ich Gepäck benötige, so lasse ich dieses stets im Auto oder im Quartier.
Ich hätte übrigens durchaus Interesse an einer weiteren Wanderung auf dem Rheinsteig, vielleicht von Linz am Rhein nach Bad Hönningen oder so im Anschluß an die erste Wanderung, sofern Eva eine solche anbietet.
Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.