Und ist nicht auch das Glücksgefühl, welches wir beim Barfußlaufen empfinden (um die Kurve zum Thema zu kriegen), eine Folge chemischer Reaktionen im eigenen Körper?

Tja, aber wo stehen die chemischen Reaktionen in unserem Körper, wo steht der Körper an sich überhaupt in Relation zu dem Ich, welches diese Glücksgefühle empfindet? Sind die Reaktionen vielleicht dem Glücksgefühl nachgeordnet, und sollen nur sicherstellen, daß jeder Winkel des Körpers auch "die Nachricht versteht" und angemessen reagiert?

Die gleiche Frage läßt sich für mein Verständnis auf andere Gefühle übertragen, vielleicht sogar auf übergreifende Prinzipien wie etwa die Liebe, die sich in Gefühlen ausdrücken. Werden Hormone ausgeschickt, weil wir lieben, oder lieben wir, weil Hormone... etcetera etcetera.

In den letzten Jahren habe ich jedenfalls für mich gelernt, daß die physikalischen Aspekte – und im Grunde ist Chemie ein Spezialgebiet der Physik – nur einen Teil des Seins betreffen. Einen sehr wichtigen, wohlgemerkt, aber eben nur einen Teil. Ist das Glücksgefühl beim Barfußgehen also nur auf der leiblichen Ebene relevant, oder ist es schon Teil des Prinzips Glück an sich? Spielt der in der Geschichte des Menschen, gleich welchem Schöpfungsglauben man nun folgt, von Anfang an geübte Bodenkontakt eine zentrale Rolle beim Erlangen von Glück? Warum trägt man dann ohne Not Schuhe? Herrscht vielleicht in dieser Zeit die Idee des Notstands? Hänge ich eine simple Sache durch diesen Gedankengang viel zu hoch auf? Alles ist offen...

Mit fundament-alem Gruß,
Michael