Stadt Jever verklagt wegen Split (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Wednesday, 12.01.2005, 07:21 (vor 7199 Tagen) @ Andi35

Hallo Andi!

"Das Salz Wasser zieht, also bindet und bei Wiederüberfrierung noch glatter werden KANN, ist uns wohl allen klar! Auch, dass es für Autos und Umwelt nicht gerade das Beste ist, aber ich halte nach wie vor an meiner Meinung fest, dass es nicht wirklich der Natur schadet, denn sonst hätte man es wohl nicht ewig angewandt, als der Naturschutz, den ich durchaus für gut heiße, noch nicht die Bedeutung von heute hatte! Es hatte nie geschadet, aber um all Dem aus dem Weg zu gehen, könnte man sich auch auf Sand oder eben schlicht und einfach auf das Befreien der Wege vom Schnee einigen!"

So "ewig" wird Salz auch wiederum nicht angewendet. Früher waren die Leute halt flexibler und die Winter kälter. Ein Pferd kommt auch durch hohen Schnee. Im Sommer wurde der Wagen, im Winter der Schlitten hinter das Hottehü gespannt. Wenn es länger dauerte, störte es nicht, man hatte mehr Zeit. Und wenn zu viel Schnee lag, blieb man halt zu Hause. Kinder, die 3 Jahreszeiten barfuß waren, "durften" im Winter ihr einziges Paar (unbequeme) Schuhe tragen, was die älteren Geschwister bereits getragen hatten, bevor sie rausgewachsen waren. Oder sie wickelten sich Lumpen um ihre Füße.

Das ganze änderte sich erst, als das Auto zum Standard wurde. Die Wege zur Arbeit wurden länger, Pünktlichkeit wurde wichtiger, und Bequemlichkeit. Man wollte und mußte im Winter genauso angenehm zum Arbeitsplatz oder wohin auch immer kommen, also mußten die Straßen auch im Winter "sommerähnlich" hergerichtet werden. Meistens funktioniert es auch. Wenn aber nur eine Kleinigkeit anders läuft, dann bricht gleich das Chaos aus.

Was Straßenreinigung anbelangt, so spielt der Materialpreis wohl nur eine untergeordnete Rolle, entscheidend ist die Arbeitskraft. Salz hat den "Vorteil", daß es nur einmal verteilt werden muß, es verschwindet schon von alleine. Falls Neuschnee kommt, muß man allerdings wieder neues Salz verteilen. Auch wenn das meiste Salz dank der versiegelten Oberflächen durch die Kanalisation verschwindet und die dadurch hervorgerufene Versalzung der Fließgewässer (bisher) nur eine untergeordnete Rolle spielt, werden auch Pflanzen neben der Straße, Autos, Fahrräder, Schuhe(!) und nackte Füße der Tiere und vereinzelten Menschen in Mitleidenschaft gezogen.

Sand und Splitt bleibt wirksam, auch wenn Neuschnee fällt oder sich neues Glatteis bildet. Wobei Sand wohl eher verschwindet und möglicherweise die Kanalisation verstopft, während Splitt in den Gullys hängen bleibt. Vielleicht besitzt Splitt bei gleicher Menge einen größeren Wirkungsgrad.

"Granulat ist für uns Barfüßer, spielende Kinder und auch Hunde eine Zumutung und auch, wenn Du im Naturschutzverband tätig bist, verstehe ich dennoch nicht, wie man so einen "gefährlichen" Dreck für gut heißen kann!"

Sicher ist Granulat eine Zumutung, nicht nur für Barfüßer. Ich halte Sand für umweltfreundlicher. Früher nahm man auch Asche, aber auch diese kann Pflanzen Schaden zufügen. Feinste Asche an sich ginge ja noch, aber, je nachdem, was verheizt wurde, manche Asche enthält auch scharfkantige Schlacken oder ausgeglühte Nägel oder Glas. Letzteres ist zwar in der Regel rundgeschmolzen, aber es kann beim Brechen wieder scharfkantig werden. Einzig erfreulich für manchen Barfüßer dürften Reste verkohlten Holzes in der Asche sein. Sie sorgen nämlich auch bei Schnee für schwarze Fußsohlen.

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen


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