Kleiderordnung in Kirchen (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Michael
Vielen Dank für deine Reaktion, wie ich sehe sind wir uns völlig einig. Auch ich habe nicht viel Erfahrung mit barfüßigen Kirchenbesichtigungen. Das war in Bamberg, wie ich schon geschrieben habe, das erste Mal, allerdings in mehreren Kirchen. Auf der gleichen Reise besichtigte ich dann noch die Kirche in Thurnau (bei Kulmbach), aber da war genau wie bei dir nur Gott Zeuge, der auch mich nicht verriet.
Später ergab sich keine Gelegenheit mehr zu barfüßigen Kirchenbesuchen.
Ein Sonderfall: Ich war im Mai auf einer Fahrradtour und besuchte dabei einen befreundeten Mennonitenpfarrer in Sinsheim. Es war noch vor meiner "Barfußkarriere". Da mein Gastgeber es mit Kleidung selber nicht sehr eng sieht und ich nicht vorhatte, einen Gottesdienst zu besuchen, hatte ich lediglich "zweckmäßige" Kleidung dabei. Es kam aber anders: Statt wie geplant am Samstag abzureisen, um gegen Sonntagabend wieder in Zofingen zu sein, bot er mir an, mich und mein Fahrrad am Sonntag nach Freiburg mitzunehmen, da er dort als "Gastpfarrer" predigen mußte. Beim Abladen des Fahrrades im strömenden Regen, wurden wir von dem Menschen, der meinen Freund zur Gastpredigt eingeladen hatte, erwischt. Dieser Mensch sagte spontan, ich solle doch auch den Gottesdienst besuchen, obwohl ich lediglich eine Regenjacke über dem T-Shirt, kurze Hosen und Turnschuhe ohne Socken trug, und das bei 10°C. Auch von den Gottesdienstbesuchern hat mich keiner schief angesehen. Nett fand ich auch, daß der Pfarrer, der die einleitenden Worte sprach, mich vor versammelter Gemeinde als "Gasthörer" willkommen hieß und mir eine angenehme Heimfahrt wünschte. Seine Worte hatten gewirkt. Als der Gottesdienst vorbei war, hatte es aufgehört zu regnen. Ich bin davon überzeugt, daß ich dort auch ohne Schuhe nicht schief angesehen worden wäre. Kirche ist also nicht gleich Kirche.
Es ist schon erstaunlich, was es alles für Reaktionen in Kirchen geben kann, aber ob das alles genauso gelaufen wäre, wenn Du barfuß gewesen wärst? Auf jeden Fall eine schöne Geschichte.
Aus dem gleichen Grund reizt mich auch Motorradfahren nicht, weil man dort fast "genötigt" ist, sich deutlich winterlicher anzuziehen als man es sonst müßte. Das fängt mit dem Helm an, geht über die Lederkombi und hört mit den Schuhen auf.
Ich habe zwar keinen Motorradführerschein, aber so weit ich weiß ist da nur der Helm vorgeschrieben. Ansonsten gibt es da wohl keine Kleidungsvorschriften. Ich gebe allerdings zu, dass eine gewisse Sicherheit nie falsch ist.
Viele Grüße zurück nach Zofingen
Ulrich