Der echte Barfußläufer ... was zeichnet ihn aus? (Hobby? Barfuß! 2)

RainerL @, Stammposter, Wednesday, 18.08.2004, 13:34 (vor 7430 Tagen) @ Kai (WN)

Hallo zusammen,
MarkusU. schrieb unten in einem Beitrag folgenden Satz im Kontext, dass er die Mitnahme von Notschuhen verabscheue:

Ein echter Barfüßer aber muß in der Lage sein, alle möglichen
Situationen barfuß im buchstäblichen Sinne "durchzustehen".

Dazu mal einige Gedanken:
1) Jede/r hat seine persönliche "Schmerzgrenze" beim Barfußlaufen. Kälte, gesellschaftliche Konventionen, eigene und fremde Moralvorstellungen, Hitze, Schotter ...
2) Ich habe noch von keinem Forumsteilnehmer gelesen, der/die nicht eine Schmerzgrenze hätte und damit irgendwie umgeht. Was den einen seine Not-Flip-Flops sind, ist dem anderen ein Ausweichen auf Rasenstücke bei Schotter, der Besuch von Kaufhäusern bei zu großer Kälte, das Ausnutzen des Schattenwurfs von Verkehrsampeln etc.
3) Solange mir kein Barfüßer präsentiert wird, welcher in gleichem (!) Maße barfuß mobil ist wie mit Schuhen, halte ich das Gerede von "echten" Barfüßern für Schaufenstergewäsch und reine Ideologie.
4) Wer anderen barfuß laufenden Menschen abspricht "echte Barfüßer" zu sein, nur weil sie Not-Flip-Flops im Rucksack haben und gleichzeitig fordert, alle möglichen Situationen "durchzustehen", sollte sein eigenes Handeln reflektieren. Was dem einen der unangenehme Schotter ist, ist dem anderen der barfüßige Auftritt vor Gericht oder ein barfüßiger Gottesdienstbesuch ... (bei welchem ich persönlich keinerlei Probleme hätte).
Grüße
Kai
PS: Eine Assoziation zu obigem Satz von Markus U wäre: "Ein echter Soldat muss in der Lage sein, alle möglichen Situationen soldatisch durchzustehen."

Hallo Kai (WN),

Eigentlich war ich froh daß ich diese Diskussion weiter unten mit Markus U. beendet hatte. Bin ja noch gespannt auf Markus Antwort aber ohne ihm vorgreifen zu wollen bin ich der Überzeugung daß es sich da um eine Idealvorstellung handelt die zumindest in unseren Breiten keiner erreicht und zwar völlig ohne Schuhe auszukommen. Dabei hilft beständiges Training das zunehmend zeitlich und in den Schwierigkeitsgraden (Wärme,Kälte, unangenehme Untergründe wie Schotter) ausgedehnt wird. Bei der Berufswahl müßte man sich dann danach richten wo barfuß problemlos möglich ist. Und gesellschaftliche Verpflichtungen bei denen Schuhe angesagt sind müssen dann vermieden werden. Zumindest eine "echte" Barfüßerin die nachgewiesenermaßen keine Schuhe mehr benötigt, ich meine sie wohnt irgendwo in der Eiffel und ist Krankenpflegerin ist mir bekannt: Lucia Falkenberg. Und ob die sich als "echte" Barfüßerin fühlt? Ich fühle mich nicht als "echter" Barfüßer da ich bei einigen Gelegenheiten immer wieder auf Schuhe zurückgreife sei es aus beruflichen (obwohl ich da meist ohne Schuhe auskomme), gesellschaftlichen oder witterungsbedingten Gründen (Hitze/Kälte).
Mit einer Barfußquote >90% fühle ich mich nicht als "echter" Barfüßer aber als jemand dem Barfuß sein, -laufen, -radfahren usw. einfach nach wie vor Spaß macht und ganz nebenbei tut man ja auch etwas für die Gesundheit.

Barfüßige sommerliche Grüße
Rainer L.


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