Hallo Markus,

Hi Rainer und Barfußjan,

sorry für die Namenverwechslung, ich hab's anders als sonst auf "Word" geschrieben und den Irrtum wohl deswegen zu spät bemerkt.
danke für Deine an Markus und mich geschriebene Antwort auf unsere Statements zu diesem Thema. Ich kann jetzt natürlich nur für mich etwas dazu sagen, vielleicht meldet sich Markus ja auch noch dazu.

Dann komme ich dieser Erwartung mal nach und melde mich ebenfalls dazu.

Es ist gut und wichtig dass Du Deine Meinung mitgeteilt hast, insbesondere wenn sich völlig unterschiedliche Ansichten fair begegnen ist von meiner Seite aus immer mit Aufgeschlossenheit und Loyalität zu rechnen. Das bedeutet auch, dass man mir direkt in’s Gesicht sagen kann was Sache ist, denn nur das beinhaltet die oft produktiven Lernprozesse, die sich beide Seiten nicht entgehen lassen sollten - also danke für diese Chance!

Das meine ich auch, und jeder sollte hier in diesem Forum seine Meinung frei äußern dürfen und sich auch trauen. im übrige beharre ich auch keineswegs stur auf meinen zugegebermaßen oft pointiert vorgetragenen Ansichten, sondern lasse mich durchaus auch von anderen Meinungen überzeugen, freilich nur, wenn diese überzeugend vorgetragen werden. Habe ich meine Meinung allerdings erst einmal geändert, dann ist es so gut wie ausgeschlossen, daß ich zu meinem früheren Standpunkt zurückkehre.

Ich akzeptiere durchaus auch andere Meinungen. Aber wie gesagt konnte ich die Meinung nicht nachempfinden. Vom Empfinden beim Barfußlaufen her ist es für mich kein Unterschied ob ich Schuhe und Verarztungsmaterial in Reserve mit dabei habe es ist nur eine gewisse Sicherheit wenn es zu Situationen kommt wo die Gesundheit auf dem Spiel steht wie wenn es zu heiß wird (große Hitze läßt Asphalt schmelzen und kann an den Füßen Verbrennungen hervorrufen), große Kälte (kann wie wir beide wissen Erfrierungen hervorrufen) sowie längere nicht begehbare Strecken (Schotter, Glas usw.). Ist schon einige Wochen her da hatte ich ganz vergessen was ich an Verarztungsmaterial mit hatte und war froh es dabei zu haben. Auf meiner Barfußstrecke machte ich schmerzliche Erfahrung mit einem Ast den ich nicht gesehen hatte der mit seiner scharfen Kante einen Schnitt seitlich am Fuß verursachte. Von Barfußlaufen war zunächst keine Rede mehr denn es brannte höllisch. Nach Anwendung der Sprühdesinfektion und mehrmaliger Aufbringung von Sprühpflaster war die Wunde dann soweit versorgt daß ich (ohne Schuhe) nach Hause radeln konnte. Für mich ist der "wahre Barfußläufer" sofern es das gibt ein Mensch der versucht immer ohne Schuhe auszukommen. Wenn er für Notfälle welche dabei hat ebenso eine "Barfuß-Notapotheke" schmälert das m.E. seinen Erfolg nicht sondern es ist einfach eine weniger leichtsinnige Umgangsweise mit seinem Hobby ähnlich dem Bergsteiger der sich bei seinem Hobby "sichert" im Gegensatz zum leichtsinnigen Bergsteiger der für den "Kick" auf die Sicherung verzichtet. Das oben gesagte in Bezug auf die Schuhe gilt für unbekanntes Terrain. Wenn ich barfuß an mir bekannten Orten unterwegs bin habe ich auch meist unterwegs keine Schuhe mit wenn ich barfuß unterwegs bin.

Und diese Chance habe ich bereits genutzt, mir ist durch Deinen Beitrag bewusst geworden, dass Jeder für sich richtig barfuss geht, egal wie er das als solches und auch mit den Schuhen jeweils für sich handhabt. Meine Achtung davor war immer vorhanden, sie ist aber wohl in meiner relativ puristischen Einstellung zum barfussgehen im Laufe der Zeit Anderen gegenüber etwas aus der Mitte geraten.

Ich habe zum Barfußlaufen ebenfalls eine puristische Einstellung, die sich darin zeigt, daß ich Schuhe im allgemeinen entweder an den Füßen oder überhaupt nicht trage (nur auf Reisen mit Übernachtung habe ich manchmal noch ausnahmsweise Schuhe im Gepäck, aber nicht an den Füßen, was aber immer seltener vorkommt). Mein absoluter "Traum" wäre völlige Schuhlosigkeit, aber die ist für mich in absehbarer Zeit nicht realisierbar.

Natürlich weiß ich was Du meinst. Du kannst weder als Anwalt noch bei deiner kirchlichen Tätigkeit auf Schuhe verzichten. Für mich wäre es kein Widerspruch Schuhlosigkeit mit einer gewißen Sicherheit zu verbinden also Reserveschuhe mitzunehmen. Wenn ich Sie dann nicht brauche umso besser, bisher ist dieser Fall auch noch nicht eingetreten, d.h. wenn ich barfuß unterwegs war und Reserveschuhe dabei hatte habe ich sie bisher noch nicht benötigt. Andererseits war es letzen Sommer streckenweise so heiß das ich ohne Schuhe los und nach kurzer Zeit wieder zurück bin Sanadalen holen weil ich den heißen Untergrund nicht ausgehalten habe

Natürlich weiß ich, daß wahrscheinlich die Wenigsten in diesem Forum meine Meinung teilen, aber ich bin in erster Linie auch nicht auf Zustimmung (über die ich mich natürlich in der Regel freue), sondern auf Wahrhaftigkeit aus.
Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Barfüßige bedeckte (gestern verregnete) Sommergrüße
Rainer L.