Hallo Jan, Hallo Markus,

Hallo Markus,

Was Du beschreibst, ist der Unterschied zwischen "unbeschuht" und "richtig barfuß". Der unbeschuhte hat Freude daran, mal für kurze Zeit ohne Schuhe an den Füßen herumzulaufen, braucht aber Schuhe in Reichweite (also beispielsweise in einer Tasche), weil er sich nur sicher fühlt, wenn er jederzeit die Möglichkeit hat, Schuhe anzuziehen. Und im entscheidenden Moment verläßt ihn oft der Mut und er erliegt der Versuchung, die schuhe anzuziehen.
Ein wahrer Barfußläufer kommt hingegen ohne Schuhe in Reichweitew aus, da er die Nähe von Schuhen nicht als schützend, sondern als störend erlebt. Echte Barfußläufer haben meine ganze Sympathie und vor kurzem habe ich den Entschluß gefaßt, auf kurzen Autofahrten keine Sandalen im Auto zu haben. Entweder beschuht oder barfuß, ist meine Parole, oder anders ausgedrückt: Wenn Schuhe sein müssen (und das ist für mich eigentlich nur im Büro und in der Kirche der Fall), trage ich sie an den Füßen, und soweit sie nicht sein müssen, trage ich sie überhaupt nicht. Das Letztere ist für mich inzwischen eher der Normalfall.

Hallo Markus,
es ist ja auch eine Frage der inneren Haltung/ der Intention zum barfussgehen. Und genau diese differenziert sich damit 1:1 auch im Äußeren. Jemand der mit Schuhen in bewusster Reichweite barfuss geht, ist mental mit Schuhen unterwegs, und das ist eben nicht wirklich barfuss.
Gruß
Jan

Ich kann diese Haltung zwischen "unbeschuht" "richtig barfuß" usw. nicht so richtig nachvollziehen. Wenn ich das Gelände nicht kenne habe ich immer Not-Sandalen mit wenn ich dort barfuß unterwegs bin aber ich denke nicht ständig daran daß ich Schuhe mithabe. Das Barfuß-Gefühl ist nicht anders als wenn ich ohne Schuhe unterwegs bin wenn ich die "Lokalitäten" kenne. Das was Ihr da beschreibt kann höchstens ein mentales Problem sein, sofern es überhaupt euer Barfuß-Erleben beeinflußt bzw. trübt wenn Ihr mal Schuhe mithabt. Der einzige Nachteil ist doch der daß man meist umsonst mehr Gewicht mit sich rumträgt was aber z.B. bei einem Paar Flip-Flops auch nicht das Problem sein kann. Wenn man die Schuhe in unbekanntem Terrain nicht mit hat (wie es mir vor kurzem geschehen ist) ist es eher eine besondere Herausforderung sich schwierigen Situationen zu stellen / stellen zu müssen im Sinne einer "Mutprobe" aber deshalb zwischen "echtem Barfußgehen" und "Gelegenheitsbarfüßern" zu unterscheiden ist m.E. unsinnig denn meiner Erfahrung nach spielt dies beim Erleben des Untergrunds überhaupt gar keine Rolle, dies Erleben ist bei einem Gelegenheitsbarfüßer m.E. eher noch intensiver als bei einem Dauerbarfüßer ob mit oder ohne Schuhe im Rucksack. Dazu kommt wenn ich eure Statements so lese immer wieder das Gefühl man gehört zu einer Elite wenn man die Schuhe nicht mitnimmt. Für mich ist das einfach nur eine Form von Leichtsinn wenn man das Gelände nicht kennt keine Schuhe dabei zu haben. Selbst wenn man Schuhe nicht dabei hat stellt sich bei mir kein elitäres Gefühl ein aber vielleicht ist das ja die gleiche mentale Einstellung die ein Bergsteiger hat der ohne Sicherung im Berg unterwegs ist. Im übrigen habe ich auch immer Sachen für den Notfall eines Barfußläufers dabei wie Sprühdesinfektion, Sprühpflaster usw. aber vielleicht braucht das der "echte Barfußläufer" auch nicht.

Zum guten Schluß: Ich will euch nicht angreifen und jeder soll das handhaben wie er will aber Jemand der als Barfußanfänger solche Statements wie eure liest hat doch ganz falsche Vorstellungen. Der denkt doch der höchste Zustand eines Barfußläufers ist der, wenn er es schafft dadurch daß er seine Schuhe zu Hause läßt oder am besten gleich wegschmeißt? zu einem elitären Zirkel der Barfußläufer zu gehören. Für mich ist da wie gesagt in der Praxis kaum ein anderes Erleben am Fuß ob Schuhe für den Notfall vorhanden oder nicht vorhanden sind. Der am Fuß zu erlebende Unterschied ist lediglich ob ein Schuh am Fuß ist oder ob der Fuß unbeschuht ist bzw. lange Rede kurzer Sinn: barfuß ist barfuß ob mit oder ohne Reserveschuhe. Der Dauerbarfüßer hat im Vergleich zum Gelegenheitsbarfüßer höchstens trainiertere Sohlen und kann es sich leisten mal die Schuhe zu Hause zu lassen aber es gibt immer Untergründe wo es auch für einen trainierten Dauerbarfüßer Probleme gibt. Und dann den ganzen Weg wieder zurückgehen? Muß nicht sein wenn man Reserveschuhe mit dabei hat was wiederum nicht notwendig ist wenn es eine "harmlose" Strecke ist die man gut kennt.

Barfüßige Grüße
Rainer L.