Die schönsten Erinnerungen am den Barfußsommer (Hobby? Barfuß! 2)

Dieter (DU), Wednesday, 17.12.2003, 01:51 (vor 7593 Tagen) @ Lorenz

Hallo Lorenz!

Ich sitze hier mit Wollsocken *seufz*, weil ich mir einen Darminfekt geholt habe und viel Wärme brauche -- wie wir sie im vergangenen Sommer so reichlich hatten.

Gute Besserung!

Der frische Pulverschnee liegt von meinen Füßen unberührt im Garten, doch es bleibt mir die Freude an schönen Erinnerungen.

Das verstehe ich jetzt aber nicht so ganz. Sofern ich es richtig gelesen habe, kann man den Kneipp-Effekt doch nicht nur zur vorbeugenden Abhärtung nutzen, sondern auch zur Heilung von z.B. Lungenleiden und auch manchen anderen akuten Erkrankungen. Warum also nicht mit Daunenjacke, Hose nebst langer Unterhose, Handschuhen und Mütze ausgestattet (um Unterkühlungsgefahr, die bei Darmgrippe natürlich wesentlich höher als im gesunden Zustand ist, sicher zu vermeiden), ein paar unbeschuhte (natürlich auch unbesockte *g*) Schritte durch den frischen Schnee?

[..] Diese Kinder haben allerdings zum Teil erhebliche Probleme mit dem Barfußgehen. Umso wichtiger, dass es Barfußpfade gibt!

Ja, hoffentlich gibt es die bald auch so flächendeckend, dass kein Lehrer mit seinen Schülern einen zu langen Weg dorthin scheuen muss.

Soweit mein Rückblick auf ein schönes Sommererlebnis. Wer mag sonst noch etwas von seinen Barfußabenteuern schreiben?

Ein einzelnes, besonders herausragendes Sommererlebnis hatte ich eigentlich nicht. Natürlich war der erste barfüssige Besuch bei meiner Zahnärztin damals für mich schon ein wichtiger Schritt, der mir auf einen Schlag zu wesentlich mehr Mut verhalf. Wenn ich so etwas nicht vorher im "Best-Of" dieses Forums gelesen hätte, wäre ich wohl von selbst so schnell gar nicht auf eine solche Idee gekommen. Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle schon mal für diese gelungene Idee- und Erfahrungsschatz-Fundgrube bei den Schreibern und den Administratoren bedanken. Meine Erfahrung dabei war übrigens sehr positiv: Sowohl die Assistentinnen als auch die Zahnärztin lächelten nach einem flüchtigen Blick auf meine Füsse besonders freundlich, sogar noch mehr, als einige Wochen zuvor, wo ich von Turnschuhen auf Flipflops umgestiegen war. Es gab aber keinerlei sonstige Bemerkung, so, als ob es ganz selbstverständlich wäre.

Als es aber einige Wochen später mit den hochsommerlichen Temperaturen bergab ging, wurde mir allmählich bewusst, dass ich noch weiteren Bedarf nach noch mehr Mut hatte, um bei den von der Allgemeinheit nicht als Barfuss-Temperaturen geltenden Werten (unter 25 Grad C) weiterhin barfuss herum zu laufen. Aus dem Forum und dem "Best-Of" wusste ich bereits, dass es herunter auf ca. 15 bis 10 Grad C rein "fusstechnisch" kein Problem geben wird, man aber vermehrt mit Kommentaren rechnen muss. Erstaunlicherweise waren die aber erstens recht selten und zweitens durchweg neutral bis positiv. Es gab nur einen negativen Fall, wenn auch mit Wiederholung, als ich an einem Hochhaus vorbeiging. Anscheinend von einem Balkon aus kamen, vermutlich von Jugendlichen, ein paar dumme Sprüche wie: "Iiiih, barfuss!", "Ey, zieh Schuhe an!" und ähnliches. Ich konnte aber keinen dieser Feiglinge sehen. Deshalb dachte ich mir gleich, wenn die sogar zu schüchtern sind, ihr Gesicht zu zeigen, dann ist doch eigentlich schon klar, dass die erst mal ein bisschen mehr Mut brauchen und daher wohl auch nie auf die Idee kämen, barfuss zu gehen. So haben mich diese Sprüche auch besonders kalt gelassen, obwohl sie mich gerade in meiner Anfangsphase trafen.

Übrigens habe ich mittlerweile bemerkt, das die Fragen wie: "Ist das nicht zu kalt?" oft sehr ernst gemeint sind. Vermutlich war das bereits beim ausklingenden Sommer so, aber jetzt im Herbst habe ich es mehrmals ganz eindeutig feststellen müssen, als auch ich mich bemüht habe, diese Fragen ernst zu nehmen und vernünftig zu beantworten. Dabei gab es mehrere Frauen, die sagten, dass sie sehr gerne barfuss laufen, aber sich dabei bereits in der Wohnung erkältet oder gar eine Blasenentzündung geholt hätten. Dann erkläre ich ihnen, dass man natürlich leichter auskühlen kann, wenn man barfuss ist, dem aber entgegen wirken kann, indem man sich entsprechend "dicker" anzieht, und somit die Erkrankungen höchst wahrscheinlich hätte vermeiden können. Das ist dann auch gleich die beste Gelegenheit, Deinen Flyer los zu werden. Die Frau mit der Blasenentzündung hat nach einem ersten Blick darauf auch gleich gefragt, ob sie den Zettel behalten könnte, also war sie doch ziemlich interessiert. Da fällt mir noch ein, dass der Flyer auch bei Jugendlichen sehr gut ankam. Als mich an einer Tankstelle (ich meine natürlich: Tanke *g*) zunächst jemand aus einer Gruppe ansprach, kramte ich schnell diesen Flyer hervor, um mir meine Argumentation zu erleichtern, denn ich hörte schon von einem Mädel so einen merkwürdigen Spruch: "Pass auf, die [Jungs] haben da hinten gerade hin gep!**t!" Recht bald entdeckte der Leser in dem Flyer eine der besonders coolen Stellen und zitierte laut über den Platz schreiend: "Eine gut eingelaufene Hornhaut ist kaum zu verletzen....", so dass es nicht nur die ganze Clique, sondern auch noch die anderen anwesenden Kunden an anderen Zapfsäulen hörten, sich umdrehten und verwundert guckten. Die gute Stimmung des "Vorlesers" griff sofort auf die ganze Clique über, und bevor er ins Auto stieg, versicherte er mir noch nach meinem Hinweis auf die angegebenen URLs: "Hey, cool, da gucken wir auf jeden Fall 'rein!"

Ciao
Dieter


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