Hallo miteinander,

Ich sitze hier mit Wollsocken *seufz*, weil ich mir einen Darminfekt geholt habe und viel Wärme brauche -- wie wir sie im vergangenen Sommer so reichlich hatten. Der frische Pulverschnee liegt von meinen Füßen unberührt im Garten, doch es bleibt mir die Freude an schönen Erinnerungen.

Mein schönstes Erlebnis war der Besuch des Barfußpfads Staufenberg/Nienhagen bei Kassel am Pfingstmontag. Ich habe es genossen, dort unter Menschen zu sein, die den Spaß an dieser Freizeitaktivität neu entdeckten. Nach zwei Stunden Autofahrt von Würzburg aus war ich gegen 10 Uhr da. Es hatte über Nacht geregnet und abgekühlt, doch die Sonne kam wieder heraus. Ich lief die Runde von 2,5 km allein auf weiter Flur und suchte dann im Nachbarort eine Gaststätte zum Mittagessen auf.

Danach wurde es warm und sonnig. Beim Zurückfahren nach Nienhagen sah ich im Ort eine Mutter mit Tochter, beide barfüßig. Die hatten den Barfußpfad schon absolviert und suchten das Kneippbecken am anderen Ende des Dorfs. Am Parkplatz des Barfußpfads standen nun einige Autos, an der Fußwaschstelle im Bach schrubbte ein Vater seinen Kindern die Füße. Eine Familie mit Sohn und Tochter um die 10 Jahre war gerade aufgebrochen. Ich lief hinterher, und kurz bevor ich sie eingeholt hatte, sagte der Vater: "Man sollte viel öfter barfuß laufen!" Das war ein guter Einstieg, um die Leute anzusprechen. Ich sagte, dass es inzwischen jede Menge Barfußpfade gibt, gab ihnen die Übersichtsliste zu meiner Homepage und fragte dann, ob ich einige Fotos mit ihnen machen dürfte. Sie willigten ein, und an der übernächsten Station, der Indianerleiter (siehe Bild) stießen wir nochmals vier Erwachsene und zwei Kindern. Nun waren wir ein fröhliches Grüppchen, das gemeinsam noch viel mehr Spaß hatte als jeder für sich, z.B. als sich einer der Jungen in die Schlammkuhle setzte oder vor allem bei der Bachdurchquerung. Einige schöne Bilder für meine Webseite sind -- mit Einverständnis der Beteiligten -- dabei entstanden (siehe Link).

Auch gab es lustige wie auch interessante Gespräche. Eine Kindergärtnerin erzählte mir, dass sie mit ihren Kindern aus Wohnblöcken in der Innenstadt manchmal einen Ausflug zum Barfußpfad macht. Diese Kinder haben allerdings zum Teil erhebliche Probleme mit dem Barfußgehen. Umso wichtiger, dass es Barfußpfade gibt!

Soweit mein Rückblick auf ein schönes Sommererlebnis. Wer mag sonst noch etwas von seinen Barfußabenteuern schreiben?

Macht's gut und (ohne Darmgrippe) unbeschuht, Lorenz

Barfußpfad Nienhagen bei Kassel