Der Mensch ist Sohlengänger (Hobby? Barfuß! 2)

unci @, Monday, 14.04.2003, 11:09 (vor 7838 Tagen) @ Kai (WN)

man müsste sich nur mal bei Völkern umschaun, die heute noch weitestgehend auf Schuhe verzichten. Meine Theorie (!): Hier überwiegt der Ballenlauf bzw. das Auftreten mit dem ganzen Fuß. Wer mal barfuß gejogged ist, weiß um die Vorzüge des Ballenlaufs sehr schnell.

Der menschliche fuß ist klar darauf ausgelegt, auf ganzer sohle belastet zu werden. Das siehst du schon an dem höchst belastbaren fersenballen. Dies unterstützt den aufrechten gang und insbesondere stand, weil es ermöglicht, entspannt auf zwei beinen zu stehen. Der andere bauplan des zehengängers ist bei vielen vierbeinern, wie hunden und katzen, verwirklicht, und ermöglicht ein geräuschloses anschleichen, ist aber nicht so ohne weiteres auf zweibeiner übertragbar.

Schon die hebelverhältnisse machen klar, dass beim entspannten stehen der größte teil der last auf dem fersenballen ruht.

Nun ist gehen eine höchst komplexe, dynamische angelegenheit, bei der sich die last von hinten nach vorn verlagert (das wird als "abrollen" bezeichnet, obwohl füße natürlich nicht "rund" wie räder sind). Da mögen orthopäden mehr dazu sagen können (lesen hier welche mit), ich habe nur bei mir die erfahrung gemacht, dass ich barfuß auf glattem boden zuerst die ferse aufsetze und dann den vorderfuß, der beim aufsetzen zunächst wenige millimeter über dem boden schwebt. Bei der gewichtsverlagerung auf den anderen fuß steht er dann flach auf dem boden (hier mag vorübergehend die 40%/60%-gewichtsverteilung zu finden sein), und dann verlagere ich das gewicht nach vorn und hebe schließlich die ferse ab.

Wenn nun der untergrund weich oder sehr uneben ist, verlagere ich naturgemäß mehr gewicht auf den vorderfuß. Es gibt nicht die eine gangart für alle lebenslagen.

Im übrigen gibt es methoden, die gewichtsverteilung beim gehen aufzuzeichnen, und wissenschaftliche untersuchungen, was besser ist .... Profis vor.


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