An Lorenz und alle: Desmond Morris und die Fußschweißfrage (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Georg,
Lorenz, Du hast Dich wohl vor allem an der Passage gestoßen, in der es heißt:: Australische Ureinwohner können angeblich Menschen am Geruch ihrer Fußabdrücke identifizieren, und dies sogar noch einige Zeit, nachdem sie vorübergegangen sind. In solchen Fällen waren die Vorübergehenden natürlich barfuß. und warst der Auffassung, bare Füße seien im Gegensatz zu beschuhten praktisch schweiß- und vor allem schweißgeruch- los. U. a. deshalb hast Du Morris als "Theoretiker" klassifiziert.
Er setzt halt gerne Spekulationen in die Welt. Und hier tut er es auf der Grundlage des Vorurteils, dass Füße zum Naserümpfen sind. Meine waren es heute tatsächlich, als ich aus den Skistiefeln stieg ((
Aber dann lief ich kurz durch den Schnee und schon war der Spuk vorbei!
Warum sollen sie also nicht Fußspuren, z. B. von einem angestrengt Jagenden, sehen und riechen können?
Na klar, an spärlich bekleideten Menschen läuft der Scheiß herunter und gelangt so von den geruchsintensiven Regionen (Schamregion, Achselhöhlen etc.) an die Füße.
...... Morris schreibt der Schweißproduktion der Füße und an anderer Stelle den hellen Fußsohlen einen einleuchtenden Sinn zu.
Morris bezeichnet uns Menschen ja ganz reißerisch als nackte Affen. Und dann interpretiert er alles, was an Affen beobachte wurde, in uns hinein. Mir greift das zu kurz! Gerade das mit den Fußsignalen finde ich eine sehr gewagte Theorie: eine Affe, der durch die Bäume hangelt, hat natürlich die Füße zum Gestikulieren frei. Aber uns würde dies doch erheblich um unsere Standfestigkeit bringen! Also geben wir Zeichen zweckmäßigerweise mit den Händen.
Die Parallelen zwischen den Klettertieren mit dem Zottelfell und unserer aufrecht gehenden Art, die Dutzende von Nutztieren und Hunderte von Kulturplflanzen domestiziert hat, sollte man m.E. nicht überstrapazieren! Wir sind im Zuge der Bildung vieler Hunderter neuartiger Symbiosen ganz andere Wesen geworden und unsere Füße haben demzufolge auch ganz andere Funktionen entwickelt. Z.B. eine ganz differenzierte Tastwahrnehmung der Bodenqualität, die für die ersten Ackerbauer sicher sehr wertvoll war.
Aber jetzt fange ich selbst zu spekulieren an. Aber ich bin halt auch nicht frei von dieser Versuchung
Serfuß, Lorenz