Barfuß! Ein Problem für den Partner/die Partnerin? (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Bernd,
nachdem hier mal wieder eine schöne Diskussion zu den Themen "Rechtfertigung des Anderssein", "Ökologie" etc. entbrannt ist, an der ich keine Lust haben, versuche ich zur Abwechslung mal auf Deine Fragen zu antworten:
Normalerweise hat meine Frau ja nichts dagegen, wenn ich fast überall und zu jeder Jahreszeit barfuß laufe. Doch wenn sich alle Leute umdrehen, dann wird es ihr doch langsam unangenehm.
Ich möchte dazu eine Situation schildern, die bereits einige Jahre zurückliegt.
Es war an einem frostig kalten Wintertag im Februar. Wir haben einen Ausflug in die Stuttgarter Wilhelma gemacht. Zunächst lief ich nur in den Gewächshäusern barfuß, doch bald auch draußen, im Freien. Es war ein bitterkalter Tag und es gab etwas Schnee, allerdings nur auf den Wiesen.
Der Zoo war an diesem Tag gut besucht und fast alle Leute drehten sich natürlich nach mir um. Ein Mann war so abgelenkt, dass er seinen Kinderwagen geradewegs gegen das Gitter eines Tierkäfigs schob.
Da ich eigentlich nur im Sommer (bzw. bei entsprechenden Temperaturen) draußen barfuß laufe (von der 5 minütigen Schneeerfrischung mal abgesehen), habe ich noch nicht solche heftigen Reaktionen herbeigerufen
Eigentlich war ich an diesem Tag die größte Atraktion in diesem weltberühmten Zoo!
Da fragt sich doch, wer die echten Affen sind: Die vor oder hinter dem Käfig?
(Um Mißverständnissen vorzubeugen: Damit bist natürlich nicht Du, sondern die anderen Zoobesucher gemeint)
Meine Frau trottet mit hochrotem Kopf ein gutes Stück hinter mir her, dass niemand auf die Idee kommen kann, dass sie dazu gehört.
Es war ihr sehr peinlich, sagte sie mir hinterher.
Nun ja, so ähnlich, wenn auch nicht ganz so heftig, kenne ich die Reaktionen meiner Freundin auch. Aber sie hat sich damit abgefunden, so wie ich mich mit ihren Macken (z.B. ihrem Schuhkaufwahn!!) abgefunden habe.
Sie kann auch überhaupt nicht nachempfinden, wenn ich zu Familienfeiern (Geburtstag, Weihnachten, Ostern etc) barfuß in Sandalen gehe und der Familienstreit damit vorprogramiert ist. Ich bin jedoch der Ansicht, dass ich gerade in der Familie so sein darf, wie ich möchte und auf äußerliches Etikette verzichten kann.
Da bin ich dann durchaus zu Kompromissen fähig. Das Barfußlaufen ist kein Dogma, auch nicht in der Freizeit. Eine gute Partnerschaft funktioniert ohnehin nur mit Kompromissbereitschaft, da schließe ich auch das Barfußlaufen bzw. Schuheanziehen nicht aus. Wenngleich ich manche Kompromisse besser nicht eingegangen wäre, wie im August in Dänemark...
Wie ist das bei Euch? Tollerieren euere Partner/innen euere Angewohnheit, meistens barfuß zu laufen.
Tolerieren ja, begeistern nein.
Macht ihr euere Barfußaktivitäten alleine, ohne Partner?
Ja, bzw. mit beschuhtem Partner
Oder macht euer Partner sogar mit und läuft selbst auch barfuß?
Nie (außer am Strand
Und wie sieht es aus der Sicht der Partner/innen aus? Wie seht ihr die Angewohnheit Eueres Partners?
Immerhin ist ihr das Thema dann doch so unwichtig, daß sie nicht bereit ist, ein Statement für das Forum abzugeben. So habe ich auch weiterhin mein barfüßige Ruhe. Allerdings klagt sie hin und wieder ihren Freundinnen bzw. unseren Verwandten und Bekannten ihr Leid. Ich glaube, sie könnte sich gut mit Deiner Frau unterhalten. Vielleicht sollten Sie ein eigenes Forum gründen :-p
Viele Grüße an alle "LeidensgenossInnen" und Pärchen auf vier nackten Füßen,
Jörg