Ganzjahres-Barfüßer (Hobby? Barfuß! 2)

julia fiona, Tuesday, 01.08.2000, 18:11 (vor 8882 Tagen) @ Oli-M (33)

Hallo!
Eigentlich habe ich ja schon alles gesagt. Aber wenn ich nun als Vorbild gefragt bin... Dazu eigne ich mich übrigens nicht.
Aber nun: Ich glaube tatsächlich, Frauen haben es leichter. Die Mode und die Konvention begünstigen sie. Aber ich habe Freundinnen, die dennoch meinen "Mut" bewundern und einerseits auf die mögliche soziale Abweisung des Barfußläufers hinweisen, andererseits aber darauf, dass sie sich körperlich wesentlich verletzlicher fühlen, wenn sie barfuß sind. Und zwar insgesamt. Die Füße gehören zu den sensibelsten Tastorganen, Schuhe schützen schon sehr. Vielleicht geht es Männern genauso, und um so intensiver, je unangenehmer das Wetter ist. Dies Gefühl (das ich nie hatte) lässt wahrscheinlich nach, wenn man an Routine gewinnt, so wie der "7. Sinn" für Hindernisse absolut verlässlich wird. Ich denke auch nicht lange über Wetter, Kälte oder sowas nach, ich mache einfach, wonach mir der Sinn steht, und vertraue meinen Füßen. Das geht auch im Winter, so lange man es nicht übertreibt. Allerdings: Ich bin insgesamt nicht sehr "verfroren". Ich laufe schon oder noch in Sommerklamotten herum, wenn andere noch oder schon auf wärmere Sachen umgestellt haben. Ich drehe Klimaanlagen besonders weit herunter und mache die Heizung später an und früher aus. Menschen sind so oder anders. Man kann es wohl nicht zwingen, und das ist ja auch nicht nötig. Man muss auch gar nicht den Ehrgeiz haben, Ganzjahresbarfüßer zu werden. Wer es nicht ist, fühlt sich eben anders wohler.
Zum Ekel: Kenne ich auch. Ich habe hier schon über schleimige Straßen zu Beginn der Regenzeit in Asien geredet, ihr bringt Toiletten ins Spiel... Manches, dem man begegnet, möchte man lieber nicht berühren. Allerdings sind Füße überaus leicht zu reinigen, leichter als Schuhe oder gar Sandalen, mit denen man irgendwo im Dreck versunken ist (Überdies habe ich schon manchen lohnenden Umweg für saubere Toiletten gemacht: wo die Touris hingehen, ist es nämlich meist dreckiger als für Einheimische. Und zur Not gibt es die Botanik).
Noch was? Ach so: Ich kann nur wiederholen, was ich schon gesagt habe - ein absolut gepflegtes Erscheinungsbild mildert vielleicht auch bei Männern die sozialen Probleme (die Mode macht es ihnen aber deutlich schwerer). Ich halte Designer-Klamotten, Make-Up und Nagellack nicht für einen Widerspruch zur Schuhlosigkeit.
Julia


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