Ganzjahres-Barfüßer / sozialer Druck (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo MarkusII,
Der soziale Druck ist m.E. (Kai würde mir hier wiedersprechen) ganz
real und sehr unangenehm. Beispiele könnte ich genügend aufführen -
gestern starrte eine Kellnerin im Cafe z.B. mehrfach lange auf
meine Füße. Ich habe sie dann freundlich gegrüßt, damit sie mich
als Person auch noch wahrnahm. Vor ein paar Wochen wurde ich im
Postamt von einem anderen Kunden laut angequatscht ("Haben Sie Ihre
Schuhe vergessen?", danach kam er zu mir herüber und überschüttete
mich mit mit einem ganzen Wortschwall.). Voriges Jahr in der
Fußgängerzone: Ich kam an einem vollbesetzten Cafe vorbei, und ein
Jugendlicher rief laut herüber (und die anderen an seinem Tisch
grinsten sich eins) "Ey, haben Sie Ihre Schuhe vergessen?" Ich
erwiderte "Gott sei Dank!" (tja, man könnte durchaus schlagfertiger
sein...)
ich wäre der letzte, der behauptet, es gäbe keinen sozialen Druck zum tragen von Schuhen. Auch ich trage bei ettlichen Situationen Schuhe um nicht 'unangenehm' aufzufallen. Ich meine nur, die meisten Hindernisse befinden sich im eigenen Kopf und lassen sich dadurch ignorieren. Dass man als Barfüßer ganz real auffällt und auch mal Bemerkungen provoziert ist eine Tatsache an der es nichts zu deuten gibt, ebenso dass Barfußlaufen in den meisten Berufen Tabubruch bedeuten würde.
Inwiefern einzelne Bemerkungen von fremden Passanten (die man nicht wieder sieht) aber sozialen Druck darstellen, ist diskussionswürdig. Das Besondere reizt nun einmal zu Bemerkungen, offen oder verdeckt. Wenn z.B. heute eine Frau einen ausladenden Hut trägt fällt sie ebenso auf und provoziert Tuscheleien. Damit ist nicht unbedingt gleichzeitig ein sozialer Druck verbunden, keinen Hut zu tragen.
Grüße aus dem Süden
Kai
(der nach einer Woche bei 'ner Veranstaltung endlich wieder barfuß laufen kann)