Gegenthese: Denken entwickelte das menschliche Gehirn (Hobby? Barfuß! 2)

Kai @, Wednesday, 02.02.2000, 20:00 (vor 9062 Tagen) @ Georg

Hallo Georg,

der Beitrag liest sich ja ganz spannend und unterhaltsam. Aber ich glaube, dass dem Autor bei seiner Begeisterung fürs Barfußlaufen der Gaul etwas durchgegangen ist.

Dadurch, daß das ganze Körpergewicht plötzlich über die Fußsohlen
auf den Boden drückte, wurden auch die Reflexzonen stärker
stimuliert und' mehr Reflexreize ins Gehirn transportiert. Von
diesem Zeitpunkt an bis zu unseren Tagen lernte das Unterbewußte im
Menschen, auf die verschiedenen Empfindungen der Füße beim Kontakt
mit dem Boden zu achten. Reparatursysteme wurden entwickelt und
ausprobiert,

Diese These würde ja irgendwo bedeuten, dass es eine Frage des Gewichtes sei, wie intelligent jemand wäre ... oder? Müssten dann die schwersten Lebenwesen mit dem kräftigsten Fußabdruck nicht auch die intelligentesten sein?

Tatsächlich ist es einleuchtend anzunehmen, daß die
kontinuierlich wirksamen, aber ständig wechselnden Informationen,
die das Nervensystem des Barfußläufers an das Gehirn liefert (für
Schuhträger gilt allerdings : den barfußlaufenden Vorfahren
geliefert hatte), dort Weiter - Entwicklungsprozesse auslöst(e) !

Auch hier: Die zu starke Fixierung auf nur einen Aspekt des Körpers, hier das Barfußlaufen, führt zu einer Unterbewertung der anderen Sinne. Der gesamte Körper ist äußeren Reizen ausgesetzt, durch Wind, Wetter, Geräusche, Licht, Schmerz, etc. Nun "alles" auf die Fußreflexzonen (zugegebenermaßen glaube ich nicht an diese) zu schieben scheint mir mehr als gewagt.

benützt. Wenn aber der Fuß im Schuh steckt, wird die im
Unterbewußten verankerte Erwartung beim Gehen nicht erfüllt. Der
heutige Schuh ist zudem nicht förderlich, da er mit weitgehend
glatter, ebener Innenfläche dem Fuß den ganzen Tag über nur ein und
dieselbe gerade Fläche anbietet. Von Natur aus ist aber der Fuß so
codiert, daß sich beim Gehen das Gelände fortwährend ändert.
Was der Autor meint - sofern ich ihn nicht ganz mißverstehe - ist
also : der Entwicklungsprozeß wird durch das Schuhetragen nicht nur
abgebrochen, sondern es tritt sogar eine negative Reaktion auf,
weil die Codierung des Menschen auf Sinnesempfindungen, die
ausbleiben, dies mit sich bringt.
Falls das Barfußgehen tatsächlich diese herausragende Bedeutung hat,
verdummt eine Schuhträgergesellschaft mithin auf Dauer !

Was heißt Verdummung - was heißt Intelligenz? Ist als Maßstab für Intelligenz nicht auch die gesellschaftliche Entwicklung des Menschen in Wissenschaft, Technik und Sozialverhalten denkbar. Unter diesen Prämissen glaube ich, dass die letzten Jahrhunderte beschuhten Gehens nicht gerade negativ für die Menschheitsentwicklung waren, verglichen mit anderen Kulturen und früheren Zeiten. Aber: Auch Schuhe haben, genausowenig wie bare Füße, die zivilisatorische Entwicklung befördert.

Schuhgebrauch ist ein simpler Tribut an klimatische Verhältnisse, der sich über gesellschaftliche Normen zu einem Bekleidungsstandard entwickelt hat. Nicht mehr und nicht weniger.

Barfußlaufen ist die natürlichste Fußreflexzonenmassage. Das
sollten Sie sich einprägen und immer, wenn es nur möglich ist,
barfuß gehen!

Na da kann man ja wieder gut zustimmen. Barfußlaufen ist gesund, da es z.B. den Kreislauf stimuliert und den Körper an Kältereize gewöhnt.

"Bewahrt Eure Intelligenz - lauft barfuß !"
oder : "Schuhe tragen ? Ich werd’ doch nicht blöd !"

Ich glaube, es gibt wahrlich bessere Argumente Pro Barfuß und Contra Schuhe, die allesamt im gesundheitlichen Bereich und im "Wellness-"Bereich liegen.

Das einzige, was nach meiner Ansicht das Gehirn nachhaltig entwickelt ist eine vernünftige Förderung von Kindern, eine aktive Auseinandersetzung mit anderen Menschen und Ideen, sowie der tägliche Gebrauch der kleinen grauen Zellen.

Nix für ungut

Kai


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