Hallo,
hatte neulich beruflich den Fall einer 6köpfigen Familie (2 Erwachsene, 4 schulpflichtige Kinder) zu prüfen, die angab, unter Hartz4 mit 1200 € auskommen zu müssen. Weil mir das unwahrscheinlich erschien, habe ich die Sache (zu meiner eigenen Absicherung) in eine professionelle, juristische Prüfung gegeben. Ergebnis: es war so, wie man mir angab. Die Kinder liefen teils schon mit zwei verschiedenen Schuhen herum, die Waschmaschine war kaputt, Ersatz war unmöglich. Die Kleider blieben schmutzig und rochen übel. Nicht einmal Mindestanforderungen an altersgerechte Ernährung der Kinder konnte von dem Einkommen erfüllt werden.
Ein Kind war schon so aus den zu kleinen Schuhe gewachsen, wass es barfuss lief und (im November) auch so zur Schule "wollte".

So gesehen ist die Diskussion um Barfusslaufen "just for fun" eigentlich eine Debatte um eine Art Luxus, den man sich "gönnt", solange man nicht wider Willen dazu gezwungen wird.

Die weiterführende Frage, ob arme Betroffene angesichts solcher Zwänge irgendwann aggressiv werden und durch "Erziehungs-Camps" à la Kauder gedreht werden sollten, ist dann an dieser Stelle wieder "off-topic".

Guten Rutsch!

Blog-Link (Fundstück): Barfuss zum Schuhputzer