Blasen vs. Scherben (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Maurizio,
das Bild in Deinem Beitrag, fotografiert von Alberto Flammer, Profifotograf aus Verscio, von der Piazza Grande in Locarno erkannte ich sofort, allerdings nicht so aufgewühlt. Auch ich versuchte schon barfuß auf dem letzten Gleisrest zu balancieren. Das war auch gefahrlos möglich, denn die Gefahr, hier von einem Zug der Centovallibahn, der Maggiatalbahn oder auch nur einer gewöhnlichen Straßenbahn überfahren zu werden, besteht leider nicht mehr: Erstere verkehrt im Zentrum Locarnos als "U-Bahn", die anderen sind stillgelegt.
Was Barfußfreundlichkeit anbelangt: In Locarno und anderen Tessiner Ortschaften ist das Straßenpflaster hubbeliger als etwa in Städten der Deutschschweiz. Daher benutze ich, wenn ich barfuß in Locarno bin, in der Regel die barfußfreundlichen Wege unter den Arkaden der Piazza Grande und nicht den Platz selbst.
Dort, wo sich die Piazza verengt und ich weiter Richtung Schloß gehe, dann überquere ich sie dort, wo gerade ein Zebrastreifen ist, die gelben Felder sind glatt, dazwischen liegen diese Steine. Und warum überquere ich den Platz gerade dort? Weil ich als anständiger Bürger die Straßenverkehrsordnung einhalte und die Straße dort überquere, wo es erwünscht ist. Und warum trete ich, wenn ich barfuß bin, bei diesem Überweg auf die gelbem Felder? Weil es keinen triftigen Grund gibt, den Bewegungsablauf derart umzustellen, daß ich nicht darauf trete.
Wenn ich dann weiter in Richtung Ascona will, komme ich auch am "Rondell" mit den alten Mauerresten vorbei. Am Rande liegen Platten, in der Mitte ist es aber mit fiesem Bruchschotter verfüllt. Auch dort mache ich barfuß einen Bogen, ich bin ja schließlich kein Fakir.
Ich war übrigens schon vor meiner Barfußzeit barfuß durch Teile von Locarno gegangen, die Sandalen in der Hand tragend. Grund: Der See war über die Ufer getreten. In einigen Straßen am Seeufer (auf Gemeindegebieten von Muralto und Minusio) waren Holzstege verlegt, so daß man trockenen Fußes vorankam. Dort ging ich übrigens auch barfuß. Erst wenn ich "echten" trocknen Boden hatte, zog ich mir die Schuhe an.
Ich wanderte auch am östlich gelegenen Flugplatz vorbei. Einen Weg konnte ich allerdings nicht bis zum Ende gehen, weil dort das Wasser so hoch stand, daß die Gefahr nasser Hosensäume drohte (obwohl ich eine kurze Hose trug).
Viele Grüße sendet
Michael aus Zofingen