Wochenlanges bis monatelanges Training ist nötig (Hobby? Barfuß! 2)
Grüss Dich Gernot,
bin seit 1997 (war damals 35 Jahre alt) begeisterter Hobby-Bergläufer (zunächst noch mit Laufschuhen). Im Frühsommer 2001 (vor 6 Jahren) beschloss ich meine Berg(-auf-)läufe, Läufe und Bergtouren soweit es mir möglich und erträglich ist BARFUSS zu machen.
Die ersten Wochen meiner Barfuss-Trainingsphase waren fast "die Hölle" - Wegstücke mit spitzem Splitt auf hartem Boden, einzelne spitze Steine, das war echt schmerzhaft. Teilweise hat es auf der Haut gestochen, zu hartes Auftreten auf einen einzelnen Stein im Mittelfussbereich führte zu tagelang schmerzenden Prellungen an der Oberfläche der Mittelfuss-Knochen.
Nach 3 bis 4 Wochen Barfuss-Training war ich damals schon etwas enttäuscht dass die Fitness und Abhärtung barfuss immer noch auf sich warten liess.
Ich glaube nach rund 6 Wochen konnte ich mich über eine deutlich spürbare Abnahme der Schmerzen und Zunahme der Trittsicherheit freuen. Es sind mehrere Teiaspekte die beim intensiven Barfusstraining geschult werden:
1. Die Hornhaut nimmt etwas zu und vernindert das Pieksen.
2. Die bewusste Wahrnehmung des Schmerzes verringert sich allmählich.
3. Die Steuerung der Fuss-Motorik und Tritttechnik passt sich an. Man Trainiert zunehmend mit dem Ballen auf zu treten. Man tritt automatisch sanfter und mit weniger Wucht auf. Man registriert einen schmerzenden Stein im Sekundenbruchteil und lernt schlagartig das Gewicht vom spitzen Stein weg zu verlagern.
Gernot, Du brauchst einfach viel Geduld. Eine kurzfristige Zunahme der Schmerzempfindlichkeit bei plötzlich verschärftem Barfusslaufen ist normal.
Viel Spass und Erfolg und ein schönes Wochenende wünscht Dir
Karl Heinz Haidlas aus Immenstadt im Oberallgäu.
PS: Auf dem Foto stehe ich auf dem "Burgberger Hörnle" in 1490 m über dem Meer, im Hintergrund mein Wohnort Immenstadt in 730 m Höhe. Bis auf diesen Gipfel bin ich etwa 9 km weit und 760 Höhenmeter bergauf barfuss gelaufen, die letzten 580 Höhenmeter einen steilen Bergaufstieg. Es war von der Jahreszeit her, man sehe und staune, der 23. November 2003 - ein aussergewöhnlich frühlingshafter Spätherbst.