Balsan im Busch (Hobby? Barfuß! 2)

Bernd (Frankfurt), Stammposter, Wednesday, 16.05.2007, 13:50 (vor 6338 Tagen) @ JohnK

Hallo Johannes,

doch, leider, Verkapselungen kommen schon mal vor. Sie sind nicht immer schmerzhaft, aber Ausnahmen bilden die Regel. Aus meiner Sicht hat es auch was mit der Beschaffenheit von Leder- und Hornhaut zu tun, denn es gibt ja Hardcore-Barfüßer, die absolut keine Fremdkörper in den Füßen stecken haben. Da du den langen Lauf barfuß so gut verkraftet hast, scheinst du kein Kandidat für Steinchen in den Fußsohlen zu sein. Bei mir sieht das anders aus, zumal ich nach der Arbeit die Schuhe ausziehe und meine extrem schweißnassen Füße im Grunde zwei, drei Stunden bräuchten, ohne Fußgefängnisse zu regenerieren. Frisch aus den Halbschuhen ist meine Haut sehr weich und anfällig, kann sein, dass da der Hase begraben liegt.
Dieses Balsan ist für mich ein akzeptables Mittel, mein "Problem" selbst mit geringem Kostenaufwand in den Griff zu kriegen, ohne dass ich meine schönen Füße in fremde Hände geben muss, denn dies tue ich nicht gern.
Die Anzahl der in Afrika lebenden barfuß laufenden Einheimischen, welche Zugang zu Kosmetika wie Hornhautentferner haben, halte ich für gering. Gering ist in Entwicklungsländern darüber hinaus die Möglichkeit auf medizinische Behandlung, wenn man einen Arzt braucht.

Viele Grüße
Bernd

Hi Bernd,
so was hab ich ja noch nie gehört. Ich laufe phasenweise schon seit Jahren barfuß und hatte noch nie Probleme mit "eingekapselten" Steinchen. Selbst nicht nach dem barfüßgen Marathonlauf 42195 m quer durch Berlin auf heftigsten Asphaltstraßen. Also was soll das mit dem Abschaben der Hornhaut? Mir schwant, wo kein Problem ist, kreiert man eins, damit es sich kostenpflichtig - am Besten auch noch mit geschultem Fachpersonal - aus der Welt schaffen läßt.
Machen die Afrikaner auch 2 x im Jahr so eine Kur á la "Balsan"-Methode? Dann sind die ja mindestens 1 x im Jahr ein schwerwiegender Fall für den Fußpfleger!
Johannes

Hallo,
durch Zufall traf ich kürzlich auf einer Feier einen Fußpfleger, der selbst gern barfuß läuft und der somit eine Ausnahme unter seinen Kollegen bildet, die es - nach meiner Erfahrung - eher für gesundheitsschädlich halten, mit nackten Füßen draußen rumzulaufen, von Wiesen und Stränden mal abgesehen. Davon hatte ich ja schon in der Vergangenheit geschrieben.
Dieser Fußpfleger hat meine Sohlen begutachtet und mir geraten, mir die überschüssige massive Hornhaut an Ballen, Fersen und Großzehen abtragen zu lassen, da sich beim Laufen auf Teer kleine Steinchen oder Splitter eintreten können, die man nicht merkt, die sich jedoch schlimmstenfalls verkapseln und so zu Entzündungen führen können, die dann chirurgisch behandelt werden müssen. Je nach Ausprägung der Hornhaut sei es sinnvoll, dies während der Barfußphase - in meinem Fall von etwa Mai bis Oktober - zwei Mal durchführen zu lassen: entweder professionell bei der medizinischen Fußpflege oder zu Hause mit einem hornhauterweichenden Mittel (bei Ebay mal "Balsan" eingeben!!). Voraussetzung für die Anwendung zu Hause ist manuelles Geschick und die Bereitschaft, ein dreiviertel Stündchen in seine Füße investieren zu wollen.
Ich habe die "Balsan"-Methode gewählt: Zu beachten ist, dass man die Füße vorher nicht waschen darf, da sich die Hornhaut mit Wasser vollsaugt, sodass das Mittel wirkungslos ist. Anwendung also nur auf trockenen Füßen und bitte vorher gründlich die Beschreibung durchlesen! Utensilien: Wattestreifen und Zellophanfolie zum Umwickeln und die stumpfe Seite eines Küchenmessers zum Abschaben.
Die überschüssige Hornhaut kann nach der vorgegebenen Einwirkzeit wie Tapetenkleister abgetragen werden. Die gesunde Haut wird tatsächlich nicht angegriffen. Falsch machen kann man nichts, da die Konzentration um einiges geringer dosiert ist als bei den Mitteln, die in der professionellen Fußpflege eingesetzt werden.
Beim Abtragen fiel mir auf, dass vier, fünf kleine Steinchen in der Haut steckten, die sich sonst eventuell unangenehm verkapselt hätten.
Meine Füße waren nach drei, vier Tagen wieder barfußtauglich, auch für Outdoor-Läufe.
Schönen Gruß
Bernd


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