Du hast KEINE Ahnung!! (Hobby? Barfuß! 2)

JohnK ⌂, Stammposter, Wednesday, 09.05.2007, 12:12 (vor 6410 Tagen) @ Andi35

Hallo Andi,

Du schreibst:

Ich würde niemals barfuß an einem Marathon Teil nehmen und auch sonst nicht barfuß laufen gehen

Warum schreibst Du dann über das Thema, als würdest Du einen Erfahrungsbericht abgeben? An Deinem Beitrag erkennt man auch folgerichtig, dass Du vom Barfußlaufen keine Ahnung hast. Du stelltst Deine laienhaften Vorstellungen und Assoziationen als Fakten dar. Deine Ausführungen sind darüber hinaus grundfalsch, weswegen ich Deinem Posting im Text weiter unten entschieden widersprechen muss.

Hi Norbert!
Erst mal vielen Dank für Deinen Beitrag! ;-)
Ich würde niemals barfuß an einem Marathon Teil nehmen und auch sonst nicht barfuß laufen gehen, denn man kann kleine Gegenstände, die Verletzungen verursachen können, dann nicht rechtzeitig erkennen.

Wie schaffen es dann Menschen, barfuß einen Stadtmarathon zu bewältigen??? Und: Worüber schreibst Du? Welche "kleinen Gegenstände" sollen das sein? Es gibt äußerst wenige "Kleine Gegenstände", an denen sich Barfußläufer verletzen können.
Ich bin den Berlin-Marathon 2006 komplett barfuß gelaufen, auf der "offiziellen" Asphaltstrecke und auch auf begrünten Mittelstreifen, z.B. am Kurfürstendamm und in Kreuzberg. Ich habe mir keinen Gegenstand eingetreten, nicht einmal einen kleinen Glassplitter - einfach nichts!
Es gibt viele barfuß laufende Menschen. Suchen die vor dem Joggen erst einmal die Strecke mit der Lupe ab? Oder haben diese ständig verletzte Füße. Nein! Mit halbwegs funktionierenden Augen kann man in normaler Laufgeschwindigkeit (ca. 10 km/h) jede Einzelheit sehen. Ich bin weitsichtig zwischen 3 und 4 Dioptrien. Selbst ohne Brille bin ich in der Lage, den Boden zu erkennen und eine mögliche Gefährdung (die faktisch nicht vorhanden ist) zu vermeiden.

Wenn ich barfuß >gehe<, habe ich viel mehr Zeit, mit Weitblick und dennoch sorgfältiger den Boden zu betrachten, doch beim Laufen erkennt man eine Gefahr erst unmittelbar vorher!
Meist kann man dann nicht mehr umsetzen und der Gefahr ausweichen, da reicht ja z.B. schon ein kleiner Glassplitter, den man beim schnellen Ablauf der Fortbewegung nicht oder zumindest schlechter registriert!

Hm. Das kan m.E. nur auf reaktionsgestörte Menschen zutreffen. Auf mich trifft es nicht zu. Ich habe ein völlig normales Reaktionsvermögen und eine normale Motorik, die ich bestimungsgemäß einsetze. Also bin ich in der Lage, zu reagieren und notfalls auszuweichen.

Dazu kommt auch noch, dass man beim Laufen mit einer ganz anderen Wucht auf dem Boden aufkommt, man setzt dann auf jeden Fall zuerst mit den Fersen auf,

Falsch! Du kannst das nicht richtig einschätzen, weil Du nicht läufst, sondern gehst. Der menschliche Bewegungsblauf beim Laufen und Gehen ist unterschiedlich. Der instinktive, also nicht willentlich beeinflusste, Bewegungsablauf beim Gehen: Man setzt auch beim Barfußgehen mit der Ferse auf, rollt dann über Außenrist und Ballen ab und stößt sich mit dem großen Zeh ab.

Beim Barfußlaufen setzt Du mit dem Ballen zuerst auf, federst mit Achillessehne und Wadenmuskulatur ab, und stößt Dich wiederum mit der Großzehe ab.

Der Ablauf beim Laufen unterscheidet sich, ob man Joggingschuhe trägt oder barfuß ist. Beim Laufen mit Schuhen lassen sich die meisten Läufer in die Fesendämpfung fallen, ein physiologisch logischer Ablauf, der von der Evolution für weichen Untergrund vorgesehen ist. Auf harten Böden setzt der Läufer, der sich nicht mit den Krücken der Joggingschuhe behilft sondern sich naturgemäß fortbewegt, zuerst mit dem Ballen auf (Sprinterstil).

was ich übrigens immer noch mache (der Fersengang, der hier öfter für nachteilig erklärt wurde, konnte ich mir bis jetzt nicht abgewöhnen).

Geht ja auch nicht, weil er von der Natur vorgesehen ist. S.o.

Durch die Schnelligkeit ist die Wucht, mit der man mit den Fersen auftritt, automatisch eine viel stärkere, sodass man beim Laufen viel fester auf einen Gegenstand tritt, als man es beim normalen Gehen tut, bei dem man Gefahren (siehe oben) meist rechtzeitig erkennt!

Gesetzt dem Fall, ich setze mit der Ferse zuerst auf hartem Boden auf (was ich willentlich beeinflussen könnte im Gegensatz zum physiologisch-automatischen Bewegungsablauf auf harten Böden), würde ich in jedem Fall noch mit dem Knie einfedern. Also alles Quatsch mit Soße!!


Liebe Grüße,
Andi

Liebe Grüße von der Friedrichstraße in Berlin,

Johannes

[image] Barfuß-Initiative Berlin-Brandenburg


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