.... und wieder Ulm :-)) (Hobby? Barfuß! 2)

Dominik R., Stammposter, Sunday, 15.04.2007, 20:04 (vor 6434 Tagen) @ Andi35

Hallo zusammen
Eine kleine Arbeit in Ulm machte es mir möglich, wieder eine Woche zu meinem ehemaligen Mitschüler nach Nersingen zu fahren, das Benzin und das Essen waren damit bezahlt und sogar noch etwas Taschengeld blieb mir davon übrig.
Ich fuhr am späten Abend vom Karfreitag auf Samstag los und kam zu späterer Nachtzeit bei Stephan in Nersingen an. Erst mal begrüßten wir uns wieder herzlich und quatschten noch ein bisschen, dann legten wir uns schlafen, Stephan hatte ja vorher bereits einige Stunden Schlaf.>Morgens, gegen 7.30 Uhr standen wir auf, denn Stephan musste ja samstags noch seine Post austragen, allerdings nahm sein neuer Bezirk drei Stunden und nicht wie der vorige, nur zwei in Anspruch.
Die Bezirke ändern sich öfter mal bei ihm, da Stephan Kranken- und Urlaubsvertretungen macht und das auf 400 €-Basis. Ich begleitete ihn dabei und das natürlich barfuß. Auch, wenn ich ein Paar Schuhe, ein Paar Flips und meine dreischnalligen "Birkenstock"-Sandalen dabei hatte, blieben sie als "Adrappe" stehen :-)), die Birki´s zog ich nur abends, vor´m zu Bett gehen, nach den Füßewaschen an.
Auch ein Paar Arbeitsschuhe hatte ich dabei, die ich doch für empfehlenswert hielt, da ich wusste, dass wir Möbel abbauen, transportieren und wieder aufbauen. Den Aufbau machte ich dann allerdings doch barfuß und die Streicharbeit, die anfiel auch.
So, nun aber wieder zum Geschehen:
Stephan hat ein Baden-Württemberg-Ticket, das in einem bestimmten Gebiet des Bundeslandes gilt und an den Samstagen und Sonntagen kann er bis zu fünf Leute kostenlos mitnehmen, aus diesem Grund blieb das Auto stehen, als wir die Post austrugen.
Das kostenlose Mitfahren gilt aber nicht nur für die Bahn, sondern auch für Straßenbahnen und Busse, sodass wir auch weitere Unternehmungen mit den Öffentlichen bestritten. Da merkte ich aber wieder mal ganz bewusst, was doch Mobilität Wert ist, die man einfach nicht so hat wie mit dem Auto und wenn man wirklich autofreie Städte durchsetzt, werden die ohnehin teuren Bahnpreise noch steigen.
Naja, wir fuhren also mit dem Bus nach Ulm um dann mit dem Zug weiter zu einem Flohmarkt zu fahren, auf dem zwei weibliche Bekannte von Stephan einen Stand hatten.
Kurz bevor der Bus anhielt, sah ich noch zwei barfüßige Mädels mit langen Jeans, das waren außer mir allerdings die Einzigen, die barfuß gingen. Nur einige wenige trugen keine Socken in ihren Schuhen, was sich allerdings änderte, als wir noch auf einer Wiese an der Donau saßen, denn bis zum nächsten Zug in Richtung des Flohmarktes, hatten wir noch etwa eine dreiviertel Stunde Zeit.
Einige Leute lagen in Socken auf einer Decke in der Wiese, aber auch so einige barfuß, doch alle hatten Schuhe dabei und auch keiner lief dort barfuß herum. Sicher zog später jeder von ihnen beim Verlassen der Wiese seine Schuhe und eventuell Socken wieder an.
Wir fuhren danach mit dem Zug bis kurz vor den Flohmarkt und entdeckten trotz seiner Größe schon hurtig den Stand der zwei Bekannten von Stephan.
Stephan machte mich mit den Frauen bekannt und wir beide liefen noch eine Runde über diesen Flohmarkt, der allerdings schon dem Abbau entgegen sah, es war allerdings erst so 15.00 Uhr, das Wetter spielte ja auch wieder mit und das schon zum dritten Mal, bei dem ich bei Stephan war. Der Platz auf dem Flohmarkt war allerdings alles andere als ein Vergnügen, denn er war mit Schotter versehen, der war nicht grau, sondern beige und hatte eine mittelgroße Körnung, also nicht gerade so grob, wie der bekannte "Eisenbahnschotter".
Schon bald bauten auch die beiden Bekannten von Stephan ihren Stand ab und wir gingen dort in der Nähe noch etwas trinken und die Anderen (außer mir) aßen auch etwas.
Danach fuhren sie mit ihrem voll gepackten Kombi schon mal zu Stephan nach Hause, der ihnen seinen Schlüssel gab, denn sie konnten uns aus Platzgründen nicht mehr mitnehmen.
Stephan und ich fuhren mit dem Zug zurück, Stephan kaufte dann noch Fleisch und Würste zum Grillen, was wir im Anschluss taten.
Später, nachdem sich die beiden Bekannten (ein Kumpel von Stephan kam auch noch zum Grillen, den trafen wir mittags am Taxistand, denn dieser fährt Taxi) verabschiedeten, fuhren Stephan und ich noch in eine Spielstätte und machten eine Partie Billard, später spielten wir dann Kicker, bis Stephan nur noch zusehen wollte.
Eine junge Bedienung fragte mich, wo meine Schuhe seien, ich möge diese doch bitte anziehen und ich sagte mit etwas verärgertem Ton, dass ich barfuß gekommen sei und es bei der Konkurrenz in Neu-Ulm, bei "Merkur" kein Problem gewesen sei, barfuß zu gehen.
Neben der Spielstätte, in der wir nun waren ist allerdings eine Halle mit Sand, dort wurde auch Beachvolleyeball gespielt und die Bedienung fragte mich, ob ich dort mitgemacht hätte, was ich verneinte.
Sie meinte, dann wäre Barfüßigkeit kein Problem, es ginge nur um den Teppich, wegen des Sandes.
Ich gewann später beim Kicker spielen noch mit einem Ligaspieler gegen seine Kollegen, alle trugen einen Handschuh, ich nicht und ich zog ihnen aus dem Handgelenk ein paar Bälle um die Ohren und gewann mit deren Kumpel, obwohl wir im Saarland nicht am Löwen-Kicker spielen, an unserem Tisch hätten sie wohl gar keine Chance gegen mich gehabt. 8-)
Danach war dann mal wieder das nach Hause fahren, Zähne putzen und zu Bett gehen angesagt. :-D
Sonntags fuhren wir mit dem Auto zu einem anderen Flohmarkt in Ulm, den wir bereits bei meinem ersten Treffen mit Stephan besuchten.
Im Anschluss fuhren wir wieder zu seiner Oma nach Pfaffenhofen, aßen zu Abend und gingen wieder zum Bauern dort um Milch zu holen, ich war nur kurz barfuß im Stall und es war bereits ausgemistet worden, es machte also keinen so großen Spaß mehr! ;-D Ich habe dann immer eine alte Jeans und einen alten Pulli an, denn man riecht nach einem nicht allzu langen Aufenthalt doch schon nach Kuhstall und muss danach auch duschen.
Dann stiegen Stephan und ich wieder in die nicht weit vom Bauernhof entfernte Roth und kühlten unsere Füße darin, gingen dann noch ein Stück in Pfaffenhofen durch den Ort spazieren, Stephan dann übrigens auch wieder eine Zeit lang barfuß und fuhren danach wieder nach Nersingen zurück.
Später fuhr ich noch allein nach Neu-Ulm, da ich noch Lust zum "Barfüßeln" hatte und noch nicht müde war, Stephan wollte allerdings nicht mehr mit.
Ich ging durch Neu-Ulm, über die Donaubrücke auf der Donaustraße und passierte die Stadt Ulm, ging dort dann barfuß durch die Gassen. Vor einer Kneipe standen einige Frauen und Männer, wohl etwa in meinem Alter oder etwas älter und eine etwa vierzig jährige Frau kam auf mich zu und fragte, warum ich barfuß sei, ob ich ein bisschen bekloppt wäre und ich sagte im Weitergehen, sie scheine bekloppt zu sein, da sie so etwas blödes von sich gibt.
Ich hörte dann noch, wie sie sagte: "Ach, einer von driben!" Und ich dachte: "Darin kennt sie sich also auch nicht aus, dazu ist sie also auch zu blöd, den Dialekt zu unterscheiden!" Ich rede nicht wie ein Sachse, wenngleich ja auch im Osten nicht überall "gesächselt" wird, aber trotzdem war dieser Spruch ebenso unnötig, wie die erste Äußerung.
Dann ließ auch ich den "Abend" ausklingen und fuhr zurück nach Nersingen zu Stephan.
Am Ostermontag hatte er eine Verabredung mit einer Frau und er verabredete sich mit ihr am Bahnhof von Süssen, was teilweise allerdings etwas kostete und zwar nicht zu wenig: 29 € für hin und zurück, das sind aber nur etwa 30 km ein Weg, von Nersingen aus und bis dort hin gilt das Baden-Württemberg-Ticket nicht.
Stephan übernahm das dann natürlich, denn er wollte meinen Vorschlag, wieder kostenlos nach Nersingen zurück zu fahren und mein Auto zu holen, nicht annehmen, da er pünktlich sein wollte, was dann nicht mehr geklappt hätte.
Wir hatten mit der lieben Dame einen sehr, sehr schönen Nachmittag, lagen auf zwei Decken, die sie extra mitgebracht hatte und dazu auch für jeden ein Stück selbst gebackener Käsekuchen mit Apfel. :-))
Der Ostermarkt in Süssen, der mittags noch war, als wir kamen, war da leider schon vorbei, das muss ratz-fatz gegangen sein, denn es stand um 18.00 Uhr, als wir uns von dieser Dame verabschiedeten und noch auf den Ostermarkt gehen wollten, kein einziger Stand mehr! Dieser geht aber nur ein Tag und schließlich entschlossen Stephan und ich uns, noch in Süssen ins Gasthaus "Rössle" zu gehen und wir aßen dort noch etwas.
Übrigens war es erstaunlich: es lag noch nicht mal der kleinste Glassplitter auf der Straße, nichts, es war alles so tip-top, als sei kein Fest gewesen: kein Glas, keine Servietten, keine Becher, kein Eisfleck etc., nichts!
Die weiblichen Bedienungen im "Rössle" waren äußerst positiv zu meiner Barfüßigkeit eingestellt und waren auch darüber hinaus sehr freundlich.
Uns war klar, dass wir den nächsten Zug nach Ulm nicht mehr bekommen, aber aßen in aller Ruhe, doch bevor das Essen kam, ging Stephan noch mal schnell zum Bahnhof gleich um die Ecke und schaute, wann der nächste Zug fährt.
Als wir zum Rückweg aufbrachen und am Bahnsteig standen, standen dort auch zwei junge Mädels und ein junger Typ, der auf meine nackten Füße schaute und meinte: "Das Gleis nach Afrika ist auf der anderen Seite!"
Wir mussten lachen und ich erzählte den Dreien, wie ich zum Barfußgehen kam und was mir den Mut gab, erwähnte also auch unser Forum. :-) Es war etwas neues für sie, was man merkte, aber sie schienen es sehr interessant und positiv zu finden, denn sie redeten mit uns, als seien wir die großen Brüder! :-))
Zum Abschluss dieses nun doch sehr langen Berichtes noch eine nennenswerte Sache, die ich noch erlebte, als ich einen Abend danach wieder allein nach Neu-Ulm fuhr um von dort wieder über die Donaubrücke nach Ulm hinein zu "barfüßeln".
Ich ging durch die Hauptstraße von Neu-Ulm und als ich rechts um die Ecke bog um die Donaubrücke zu überqueren, hörte ich einen langsam fahrenden Diesel, sah im Schaufenster dann einen neuen VW Passat (?) Kombi, es war die Polizei (schöne Grüße an Michael aus Zofingen ;-D )!
Ich sah auch in den Augenwinkeln, dass sie neben mir stehen blieben, aber ich ging einfach weiter.
Plötzlich öffnete der Beifahrer das Fenster und rief "Hallo", ich drehte mich zu ihnen um und ging zum Auto, worauf mich der Polizist fragte, ob ich einen Ausweis dabei hätte und ich sagte ihm, der läge im Auto, sagte ihnen dann, wo mein Auto steht.
Der Polizist auf der Beifahrerseite, der mich ansprach fragte, ob ich gerne barfuß ginge, was ich mit "Ja, sehr gerne" erwiderte.
Er fragte mich, ob ich auch bei Schnee so ginge und ich sagte: "Ja, solange kein Streusalz liegt." Der Polizist lächelte angetan und sagte "krass". :-))
Ich glaubte, den Fahrer wieder zu erkennen, von der letzten Kontrolle zwei Wochen vorher, als ich barfuß Auto fuhr (die Meisten werden sich wohl an diese Sache erinnern), er trug dieses Mal bloß eine Brille oder war er es vielleicht doch nicht?
Ich sagte auch zu ihm: "Kennen wir uns nicht vom letzten Mal, als ich auch kontrolliert wurde?"
Er sagte überlegend: "Nja, der Name Dörr sagt mir irgend etwas, aber ich habe ihnen wegen barfuß noch keine Anzeige gegeben."
Ich sagte, es sei ja auch nicht verboten, er grinste, seine Gebärden und sein Gesichtsausdruck vermittelten den Ausdruck in Richtung "Weiß man´s?"
Er bat seinen Kollegen auf der Beifahrerseite, mal kurz das Fenster zu schließen und ich fragte, ob sie jetzt nachhören würden, ob von mir ein Delikt etc. vorläge (da sie ja meinen Vor- und Zunamen sowie das Geburtsdatum haben wollten), was der Beifahrer bejahte.
Nach kurzer Zeit öffnete der Beifahrer wieder das Fenster und sagte freundlich: "Alles klar, wir wünschen ihnen einen schönen Abend", worauf ich mich bedankte und verabschiedete.
Auch der Fahrer war freundlich und sie hatten hinten noch einen Typen sitzen, den sie wohl "aufgegabelt" hatten.
Zur Aufklärung der neulichen Unklarheit noch etwas: ja, ich habe mal aufgepasst, die bayrische Polizei, auf der Neu-Ulmer Seite hat übrigens Augsburger Kennzeichen, also A und die Ulmer, also auf Baden-Württemberger Seite TÜ für Tübingen.
So, nun aber gut, sonst wird es ein Buch! :-D
Schöne Füße von Andi ;-)

Tja die Polizei in Ulm/Neu-Ulm das ist so ein Kapitel für sich. In mienen ca. zweieinhalb Jahren (2 Jahre Neu-Ulm. 1/2 Ulm) wurde ich so oft wie noch nie mit dem Auto kontrolliert. (Allerdings gab es nei Ärger wegemn barfuss, meist hatte ich allerdingd aus prakmatischen Gründen Sandalen unterm Fahrersitz). Der angebliche Grund: der Kreis Neu-Ulm soll scheibar der Kreiss sein, wo die meisten Fahrten unter Drogeneinfluß (legale und illegale Drogen) stattfinden. (Soviel zu den Fahrzeugkontrollen, warum die Fußgänger kontrollieren? Wenns wegen dem barfuss laufen ist, müßten sie jetzt dann im Ulmer Raum wieder viel zu tun haben.....).
Was mich aber wundert, dass Du in Ulm niemand barfuss laufen gesehen hast. Es ist (war dort zu der Zeit wo ich mein Abi nachgeholt habe), durchaus üblich. (Auf dem "bayerischen und württemberigschen Niveau", soll heißen so wie in Stuttgart, München oder am Bodensee).
Hätte das übrigens auch so gehandhabt (Lustiges Wort in dem Zusammenhang), Sichheitschuhe für den Möbeltransport einfach mal eingepackt und dann mal geschaut, ob es nicht ohne geht.
Lebt Dein Freund eigentlich außschließlich von dem 400 Euro Job (und Ergänzung), oder ist das sein zweit Job? (Frage nach, den die 400 Euro Jobs sind ja ein Teil des "Jobwunders" der großen Koalition (auch Merkel-Münte-Regime genannt).

Gruß aus Schorndorf


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