Hi Engel,
mit diesen Statements gehe ich fast vollständig konform & darf noch ergänzend hinzufügen:
Trends & Moden werden gemacht und "vorgesetzt" (wie autoritäre Eltern zum Kind sprechen: Was auf den Tisch kommt, wird gegessen!). Couturiers in Paris, Milano, Rom scheren sich einen Dreck um den möglichen Publikumsgeschmack und setzen ihre Kreationen einfach in die Welt. Das Publikum hat anzuerkennen, daß das der 'Dernier Crie' ist und sich danach zu richten. Man nennt das marketingwissenschaftlich "offensive Marktposition", während "defensive Marktposition" sich tatsächlich ausschließlich damit beschäftigt, auf Publikumswünsche zu reagieren & diese zu befriedigen. Auch in der Musik wird häufig (wg. Produktionskosten) die offensive Marktposition angestrebt. Ein alter, ironisch hektisch-nervös vorgetragener Song (ich glaube, von Karl Dall) in den späten 70ern sollte das vorwegnehmen:
Diese Scheibe ist ein Hit
wann kriegt ihr das endlich mit
Diese Scheibe müßt ihr koofen
Es ist 'ne Scheibe für die Doofen

Wahrscheinlich hat die Schuhindustrie (insbesondere, die [wahrscheinlich besonders ungesunde] Nobeltreter herstellt) Augen gemacht wie die Kids meiner Generation oder etwas vorher an Weihnachten, als in einem noch gar nicht alten führenden Stil- & Etikette-Schmöker 'drinstand:

Schuhe machen Leute.

Da war auch ich ehrfürchtig starr, andächtig und sprachlos. Seitenlang werden Clogs, Berkemanns, Plastik-Bade'klapperl', Espandrilles [nicht angezogen, sondern hinten mit den Fersen "heruntergetreten"], Flipflops (BF kam schon gar nicht mehr vor) vernichtet - ich dachte immer: Autos machen Leute - schließlich kosten sie [neu] das 1000 fache.
Soll da auch wieder Schuhen als Imageträger die Stange gehalten werden? Meine zum Anzug zugehörigen (sehen durchaus nicht nach Armut aus) haben jedenfalls bisher noch nie jemandem schaudernden Respekt eingeflößt...
Umgekehrt habe ich tatsächlich ein einziges Mal für BF Bewunderung erhalten, und zwar vergangenen September, als ich mich bei einem mir zuvor unbekannten Allgemeinarzt zum medizinischen Gesamt-Screening für eine neue Krankenversicherung vorstellte.
"Oh, Sie laufen barfuß...?"
"Ja, immer...NUR !" [jeder hier weiß, daß das übertrieben ist]
Dr. Wolfgang Brückner in München-Großhadern zog die Augenbrauen hoch. Für den Bruchteil einer Sekunde schien er ein wenig zu rätseln, sagte aber dann doch, und zwar mit einem leichtem Leuchten im Gesicht:
"Find' ich toll."
Er schien geblendet zu sein. Meine leichten Hohl-Spreizfüße (auch über diesen Körperteil mußte er sich im Bulletin-Fragebogen äußern) hatte er nicht bemerkt.
Ich darf mein persönliches Ehrenwort geben, daß das wahr ist.
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barfüßige Grüße aus dem Gäu, Euer Engel

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Einen schönen Tag aus dem sich geschwollen "Das Herz Altbayerns" nennenden Freising, Jay