schnelles Ende in Verdun (Hobby? Barfuß! 2)

Sabrina, Tuesday, 27.02.2007, 16:35 (vor 6417 Tagen) @ Engel

Hallo Engel,

Deine Bericht gehören zu dem Besten, das hier geschrieben wurde, seit ich das Forum kenne. Besonders bewundernswert finde ich Eure Leistung, die ganze Streke barfuß absolviert zu haben. Bedauernswert ist nur das "schnelle Ende in Verdun", welches sienerzeit auch unsere Urgroßväter dort erlebten (einer von meinen Urgroßvätern fiel bei Verdun, ein anderer wurde schwer verwundet und war für den Rest seines Lebens "gezeichnet". Gekannt habe ich übrigens keinen von meinen Urgroßeltern).

Als erstes machten wir uns auf den Weg zur unterirdischen Zitadelle. Unterwegs kamen wir an ner Kathedrale vorbei und wir mussten merken, das die auch auch "Notre Dame" heißt.

"Notre Dame" bedeutet "Unsere Frau" (gemeint ist die Gottesmutter Maria). Viele Kirchen in Frankreich und auch in anderen französischsprachigen katholischen Ländern heißen "Notre Dame".

In der Zitadelle verbrachten wir die meiste Zeit, da das Ding echt riesig ist. Werdet Ihr sehen wenn wir unser Bildmaterial aussortiert haben.
Da es nun ständig regnete beschlossen wir uns dann das Princerie-Museum anzuschauen. Dort angekommen mussten wir aber feststellen, das hunderte Menschen bei dem Wetter die gleiche Idee hatten, woraufhin wir uns entschieden doch zuerst die mittelalterlichen Befestigungsanlagen zu besuchen (von denen es hier einige gibt). Auch hiervon werden wir Euch Bildmaterial zukommen lassen (hier alle Einzelheiten zu dokumentieren würde echt den Rahmen sprengen).

Auf Eure Bilder freue ich mich schon!

Danach begaben wir uns zum Verdun Memorial wo wir zu allererst nen Kranz für alle gefallenen Soldaten niederlegten.

Habt Ihr den etwa auch die ganze Zeit mitgeschleppt?

Der Friedhof dort mit ca 15000 französischen Gräbern ist schon erschreckend beeindruckend, doch am unvorstellbarsten ist das Gebeinhaus mit den sterblichen Überresten von 130000 (Hundertdreisigtausend) gefallenen unbekannten Soldaten aller beteiligten Nationen.

Wie schrecklich! Wenn ich mir vorstelle, daß die Gebeine meines Urgroßvaters womöglich auch dazwischen sind... Meine Oma, die auch schon seit acht Jahren tot ist, hatte mir erzählt, daß ihr Vater erst 25 Jahre alt war, als er fiel, und daß sie sich selbst gar nicht richtig an ihn erinnern konnte, weil sie selbst zu diesem Zeitpunkt drei Jahre alt war.

Hoffe Euch hat mein Reisebericht gefallen, auch wenn er nicht vollständig ist.

Er hat mir sehr gefallen, wenn er mich auch (s. o.) ein bißchen traurig gemacht hat.

Ganz liebe Grüße,
Sabrina (die von ihrem Mann "Barfußengel" genannt wird)


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