Schrecklich (Hobby? Barfuß! 2)
Ich finde diese Geschichte schrecklich, denn hier wird dem Kinde nicht nur jegliche Freiheit genommen, sondrn auch das Gefühl vermittelt, daß es zu nichts taugt und seinen Eltern auch noch unnötige Arbeit aufbürdet (der "sehr schreckliche" Grasfleck").
Da kann ich nur froh sein, meine Kindheit noch im vorigen Jahrhundert verbracht zu haben (Jg. 1979) und überdies bei verständnisvollen Eltern aufgewachsen zu sein, die für meine Anliegen immer ein offenes Ohr hatten. Als Kind bin ich auch viel barfuß gelaufen; meine Eltern haben mich weder daran gehindert noch dazu gezwungen. Als ich dann ins "Teenager"- Alter kam, habe ich schlagartig aufgehört, draußen barfuß zu laufen, weil es "mega- out" war und wir es "doof" fanden (kann ich selber nicht mehr verstehen, daß ich mal so drauf war). Sahen wir mal jemanden barfuß laufen, haben meine Freundinnen und ich sogar darüber abgelästert ("der kann sich keine Schuhe leisten"), weil wir irgendwie meinten, nur Penner liefen barfuß (obwohl ich in Wirklichkeit nie einen Penner habe barfuß gehen sehen). Ich mußte 24 Jahre alt werden, um die Freuden des Barfußlaufens wieder zu entdecken und ganz langsam nach und nach lernen, auf verschiedenen Untergründen überhaupt gehen zu können. Auch heute finde ich manche Böden einfach zu krass, denn auf Bruchschotter kann ich nicht gehen, sondern nur unter Schmerzen herumeiern. Aber ich bin sowieso viel lieber in der Stadt unterwegs.
Liebe Grüße,
Sabrina