Meine Theorie... (Hobby? Barfuß! 2)
Stimmt, zahlreiche europäische Maler des 18. Jh. stellen in ihren Gemälden auch oppulent gekleidete Männer und Frauen oft barfuß dar. Aus meiner Sicht ist dies jedoch nicht aus der Intention heraus geschehen, die Wirklichkeit möglichst realistisch im Bild darzustellen, vielmehr sind im Klassizismus Gemälde - und Texte - Ausdrucksmedium einer Wirklichkeitsvorstellung. [...]In der 2. Hälfte des 18. Jh., als z.B. in England die Romantik aufblühte, könnte "barfuß" eine projizierte Verbundenheit von Mensch und Natur zur Absicht haben. Was nicht heißt, dass Menschen draußen tatsächlich barfuß herumliefen, es sei denn, sie konnten sich tatsächlich keine Schuhe leisten.
Ich gebe Dir Recht, Bilder sollte man nicht eins zu eins übersetzen; die Fürsten auf den Fürstenporträts der Zeit hatten ja auch in der Wirklichkeit selten die Rüstungen an, mit denen sie gezeigt werden. Trotzdem ist nicht alles Fiktion: die Gesellschatsspiele, welche die jungen Leute auf den französichen Bildern in arkadischen Parklandschaften spielen, haben sie meines Wissens auch in der (höfischen) Realität gespielt (z.B. Blindkuh war sehr beliebt). Insofern halte ich es schon für wahrscheinlich, dass man, wenn man spielerisch als Arkadienbewohner gab, dafür auch die Schuhe ausgezogen hat.