Wie das Barfußverbot im Himmel verhindert wurde (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen, Stammposter, Thursday, 28.12.2006, 12:46 (vor 6543 Tagen) @ Ralf (BN)

Hallo Ralf,

ich finde, daß Geschichten, die mit barfuß zu tun haben, jedoch nicht auf Tatsachen beruhen, sondern frei erfunden sind, durchaus in diesem Forum Platz haben, speziell zu Weihnachten oder zum 1. April. Solange sie in irgendeiner Form als Geschichte gekennzeichnet sind, fallen sie nicht in die Rubrik "Fake". Das trifft für die beiden von Martini übermittelten Geschichten von Stefan Steinmetz (handelt es sich bei diesem Autor um einen früheren Forumsteilnehmer, der unter dem Namen "Steini" schrieb und auch irgendwo aus dem Saarland stammt?) zu. Und es trifft für Deine wunderschöne Barfußgeschichte zu, die vielleicht mal Realität wird, eher als Georg vermutet.

Und meine Geschichte handelt von ganz anderen Sphären. Dabei ist es gar nicht mal selten, daß in der Literatur und der Musik auch Himmelsbewohner mit sehr menschlichem Charakter dargestellt werden und auch andere Dinge kaum anders sind als auf der Erde. Mike Krüger etwa im Lied "Mein Gott Walter" oder im Lied vom "Nippel, den man durch die Lasche ziehen muß". Selbst an der Himmelstür befindet sich in dem Lied das goldene Schild mit dem entsprechenden Hinweis (Hoffentlich kommt kein verstorbener amerikanischer Supermanager auf die Idee, im Himmel überall die Schilder "No shoes, no shirt, no service" aufzuhängen). Auch Jürgen von der Lippe erwähnt im Lied "Guten Morgen liebe Sorgen" irdische Zustände im Himmel.

Wer erinnert sich nicht an den "Münchner im Himmel" (Halleluja! Luja sag i!). Und der Schleswig-Holsteinische Dichter Klaus Groth schrieb eine plattdeutsche Geschichte über verstorbene Bewohner des Nordseebades Büsum, die sich im Himmel stritten. Erst als ein Mann aus dem Nordseebad St. Peter "Schipp an Strand!" schrie, stürmten die Büsumer aus dem Himmel. Den (früheren) Büsumern sagte man nämlich nach, daß sie gerne gestrandete Schiffe plündern. Und diese Geschichte, die ich zufällig über die Weihnachtstage gelesen habe, bewog mich, den Ort der Handlung in meine jetzige Heimat (genauer: hoch über meiner jetzigen Heimat) zu verlegen und die Handlung "ins barfüßige zu übersetzen".

Man beobachtet es häufiger, daß zwischen Bewohnern von Nachbarorten vergleichbarer Größe eine gewisse Konkurrenz besteht. Oftmals äußerst man sich etwas abfällig (obwohl meist nicht böse gemeint) über den anderen Ort. Hier im Forum wurden ja schon Köln und Düsseldorf bezüglich Barfußfreundlichkeit miteinander verglichen. Aufgewachsen bin ich in Rellingen, dort redete man etwas abfällig über die Nachbargemeinde Halstenbek (und umgekehrt). Und als Zofinger hackt man gerne auf den Oftringern herum (und umgekehrt). Zofingen ist eine historische Kleinstadt, während der Nachbarort Oftringen nur eine gesichtlose Großgemeinde ist, jedoch eine größere Fläche und ein paar mehr Einwohner hat.

Ob "Barfußverbot im Himmel" für eine Kleinkunstbühne taugen würde? Am besten würde es natürlich wirken, wenn man das auch in der entsprechenden Mundart aufführen würde. Sicher würde auch in "Nichtbarfüßerkreisen" keiner überrascht sein, wenn sich ein verstorbener diensteifriger Polizist dran stört, daß alle Engel barfuß sind (genauso daß sich ein solcher Polizist auf die Idee kommen könnte, die Fluglizenz der Engel zu kontrollieren oder ob die minimale Überflughöhe eingehalten wird).

Unter der Annahme, daß Barfußgeschichten wie die von Stefan Steinweg, von Dir und von mir überhaupt im Forum Platz haben, dann sollte es eigentlich egal sein, wer sie schreibt. Egal, ob der Autor nie, oft oder selten barfuß ist. Egal ob der Autor selten oder öfters im Forum schreibt. Auf den Inhalt kommt es an! Ich bin davon überzeugt, daß Dir meine Geschichte genauso gefallen hätte, wenn sie ein bisher unbekannter Teilnehmer geschrieben hätte.

Anderen (wenigen) Teilnehmern scheint es aber nicht egal zu sein. Vermutlich hätten diese auf einen unbekannten Autor nicht reagiert. Aber mir scheinen sie offensichtlich das Recht abzusprechen, derartige Beiträge zu verfassen. Etwas bedenklich finde ich, daß es (mindestens einen) Teilnehmer gibt, der offensichtlich nur Gründe sucht, andere Teilnehmer (nicht nur mich) zu kritisieren, aus welchem Grund auch immer. Und so etwas löst dann eine Lawine von Folgebeiträgen (die manchmal, aber längst nicht immer offtopic sind) aus, die mit dem Inhalt des Originalbeitrags absolut nichts mehr zu tun haben. Was hat eine erfundene Engelsgeschichte damit zu tun, ob deren real existierender Autor in der Öffentlichkeit lange oder kurze Hosen beim Barfußlaufen trägt? Nichts!

Ein frohes Neues Jahr wünscht Dir

Michael aus Zofingen


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